Der 1953 gegründete Marburger Kunstverein zeigte rund vierzig Jahre lang seine Ausstellungen im Fachwerkhaus Markt 16 (heute Haus der Romantik) und bezog vor 20 Jahren im Herbst 2000 sein heutiges Domizil.
Durch die markante Fassade in Glas und Stahl setzt das vom Architekturbüro Mathias Ehrig geplante Gebäude städtebaulich einen modernen Akzent und bietet mit 525 m³ Ausstellungsfläche sowie hohen Räumen a4rak+ve Möglichkeiten für künstlerische Präsentationen, die bundesweit große Aufmerksamkeit erzielen.
Bereits in den 1980er Jahren entwickelte das Planungsamt der Stadt Marburg erste Ideen für das sog. „Ersatz- und Ergänzungsgebiet Schlachthof-Stockgelände“ am Fuß der Altstadt. Nach der Schließung des Luisabads 1992 wurde 1994 ein Investorenwettbewerb für die Neubebauung des Baugeländes ausgeschrieben, auf dem auch eine Ausstellungshalle und ein Kino entstehen sollten. Am 30. 7.1999 erfolgte die Grundsteinlegung und gut ein Jahr später, am 29.9.2000, wurde das neue Haus offiziell an den Marburger Kunstverein übergeben. Die Eröffnung der Ausstellung „das erste mal“ mit 28 Kunststudentinnen und Kunststudenten, der Film- und Trickfilmklasse sowie dem Studiengang Produkt Design fand am 20.10.2000 statt.
Im Jubiläumsjahr wird eine Auswahl von 10 KünstlerInnen, die im Jahr 2000 als Studierende der Kunsthochschule Kassel das neue Gebäude „das erste mal“ bespielt hatten, 20 Jahre danach eingeladen, aktuelle Arbeiten zu zeigen:
Stephanie Bachmann (Marburg) / Sofia Greff (Buchen/Odenwald) / Simone Häckel (Berlin) / Yuki Jungesblut (Berlin) / Kirsten Kö4er (Wiesbaden) / Katrin Leitner (Kassel) / Michaela Meise (Berlin) / Milen Miltchev (Mönchengladbach) / Tim Otto Roth (Köln/Oppenau) / Catrine Val (Kassel)
Stephanie Bachmann entwickelt eine didaktische Installation zum Thema „diversity – welcome? BeFREMDen & AnverWANDELn“. Sofia Greff hat sich auf die Suche nach weiteren Jubilaren in Marburg gemacht und visualisiert diese in linearen Zeichnungen.
Simone Häckel beschäftigt sich im Bereich Fotografie/Video/Installation mit der Gefühlswelt von Teenagern und Tieren auf Reisen. Yuki Jungesblut arbeitet medienreflexiv und präsentiert ihr multimediales Projekt „The Park“, das sich auf Antonionis Film „Blow Up“ von 1966 bezieht.
Kirsten Kötter erzählt zwei Geschichten von Tradition, Globalisierung, Ausgrenzung und Digitalisierung in Deuschland und Irland.
Katrin Leitner zeigt keramische Fundstücke unserer Gegenwart, Tusche-Aquarelle und das Video „archaic moves“. Milen Miltchev reflektiert die Wahrnehmung einer Lichtquelle und ihrer Wirkung auf Raum, Zeit und Atmosphäre.
Tim Otto Roth ist in der Ausstellung mit der Soundskulptur „aura calculata“ und zwei „MaSo Knüpfwerken“ vertreten.
Catrine Val komponiert ihre eigenartig unmodisch-zeitlosen Selbstinszenierungen in dem Projekt „FEMINIST“ wie Gemälde.
Michaela Meise, die seit 2011 als Sängerin mit Akkordeon erfolgreich ist und 2018 ihr zweites Album „Ich bin Griechin“ veröffentlichte, gibt am Eröffnungsabend ein Konzert und zeigt künstlerische Arbeiten im Foyer des Kunstvereins.
Ausstellungseröffnung: Freitag, 13.3.2020, um 18 Uhr
mit Konzert von Michaela Meise
kostenlose Führungen: jeden Samstag um 16 Uhr mit Friederike Hagel
Zeichnen am Abend: Donnerstag, 2.4.2020, ab 18 Uhr
marburger kunstverein e.v.
Gerhard-Jahn-Platz 5 (Biegenstraße 1)
35037 Marburg
www.marburger-kunstverein.de
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