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Boris Lurie

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Interaktion und Kontemplation. Franz West

HITPARADE – Werke aus der Sammlung Grässlin 

Mitte August 2020 | Kunstraum Grässlin

Ab Mitte August 2020 zeigt die Sammlung Grässlin in St. Georgen im Schwarzwald unter dem Titel HITPARADE ihre zehnte Ausstellung. Sie ist im KUNSTRAUM Franz West gewidmet und präsentiert darüber hinaus in über 20 externen RÄUMEN FÜR KUNST Werke verschiedener Künstlerinnen und Künstler in einer subjektiven Auswahl der drei Sammlerinnen.

KUNSTRAUM GRÄSSLIN – Franz West

Den Auftakt zur HITPARADE macht mit Franz West ein wahrer Star, der mit zahlreichen Werken aus allen Schaffensphasen in der Sammlung Grässlin vertreten ist. Franz West beginnt seine künstlerische Laufbahn im Wien der 1970er-Jahre. Seine bildhauerische Praxis zeigt sich als Konglomerat verschiedenster Einflüsse, in dessen Zentrum jedoch immer die menschliche Existenz sowie die Existenzbedingungen des Kunstwerks stehen. Inspiration schöpft West bereits in jungen Jahren vor allem aus der Philosophie- und der Kunstgeschichte, aber auch aus der Literatur, der Linguistik sowie aus der Psychologie. Für den Rezipienten eröffnen Werke des Künstlers immer wieder Spielräume für individuelle Assoziationen und Empfindungen, die Ambiguitäten von Beginn an mit einkalkulieren, wenn nicht geradezu voraussetzen, und so aufzeigen, dass Interpretationen immer auch vom Kontext und der individuellen Betrachtungsweise abhängig und somit variabel sind.

Indem Franz West den Rezipienten zum integralen Bestandteil seiner Werke erklärt, durch dessen Anwesenheit und Interaktion sich diese erst komplettieren, erweitert er außerdem den Kunstbegriff auf radikale Weise und stellt das Konzept des autonom schaffenden Künstlers in Frage, der passive, in sich geschlossene Werke schafft. Die in der Ausstellung vertretenen Passstücke mit Box und Monitor (1996) legen Zeugnis von dieser Arbeitsweise ab und stehen als Werkgruppe am Anfang der bildhauerischen Tätigkeit des Künstlers. Die Passstücke sind tragbare, abstrakte, zumeist weiß bemalte Plastiken aus Pappmaché, die den Rezipienten zur körperlichen Interaktion auffordern und in einem Video beispielhaft die Möglichkeiten aufzeigen, wie die Passstücke zu benutzen sind.

Die verschiedenen Objekte wie Stühle, Lampen, Tische, Diwane oder auch Garderoben, die seit Mitte der 1980er-Jahre entstehen, sind Erweiterungen der Passstücke und wie diese auch als "Gebrauchsobjekte" konzipiert. Durch die Benutzung dieser Werke sollen die Sinneswahrnehmung der Realität, das Unterbewusstsein und somit auch das psychische Befinden des "Benutzers" stimuliert und neue, individuelle Assoziationen und Erkenntnisse über die realitätskonstituierenden Elemente unseres menschlichen Daseins hervorgerufen werden.

Parallel zu diesen entstehen die sogenannten "legitimen Skulpturen", von denen mit der Studie nach der Natur (1986) ein Beispiel in der Ausstellung vertreten ist. Diese Skulpturen werden klassisch auf Sockeln oder Podesten präsentiert und treten auf rein visueller, assoziativer oder intellektueller Ebene mit dem Rezipienten in einen Dialog. Über die Jahre gewinnen sie an Größe und münden ab 1997 in den Außenskulpturen aus Aluminium, die mit drei Sitzwusten (2000) auf dem Vorplatz des Kunstraums Grässlin ebenfalls Teil der Ausstellung sind.
Die Installation Wegener Räume 1-6 (1988–1989), die zu den Schlüsselwerken von Franz West zählt, leitet dessen Praxis ein, architektonische Strukturen zur Präsentation seiner Werke zu gestalteten und innerhalb dieser neue und ältere Arbeiten miteinander zu kombinieren. Ausgangspunkt für die Wegener Räume 1-6 war 1988 eine Wiederbegegnung mit dem Galeristen Jürgen Wegener, dem West Ende der 1970er-Jahre einige Arbeiten überlassen hatte. Diese tauschte er wieder zurück, um sie mit aktuellen Exponaten in seiner Ausstellung im Portikus in Frankfurt am Main zu installieren. Ähnlich verfuhr er auch mit den sich in der Sammlung Grässlin befindlichen Wegener Räumen 2/6-5/6 (1988).

RÄUME FÜR KUNST – Werke aus der Sammlung

Von Beginn an hat sich die Sammlung Grässlin nicht nach dem Mainstream gerichtet, sondern Arbeiten von Künstlern zusammengetragen, die sich gegen die bestehenden künstlerischen und gesellschaftlichen Konventionen gerichtet, sie in Frage gestellt und dadurch erweitert und verändert haben. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eben die Werke von Künstlern wie Günther Förg, Georg Herold, Martin Kippenberger, Meuser, Albert Oehlen oder Markus Oehlen, deren Qualität und künstlerischer Gehalt in den 1980er-Jahren oft genug in Frage gestellt wurde, Eingang in die Kunstgeschichte gefunden haben. Die spitzfindigen, banalen und oft auch mit Sarkasmus und (schwarzem) Humor durchtränkten Werke der 1980er-Jahre sind in den RÄUMEN FÜR KUNST zahlreich vertreten.

Darunter befinden sich Schlüsselwerke wie beispielsweise Familie Hunger (1985) von Martin Kippenberger, Bär mit Auszeichnung (1997), eines der mittlerweile zu Ikonen gewordenen grauen Bilder von Albert Oehlen, oder aber der legendäre Fragentopf (1984) von Fischli & Weiss. Diese inhaltlich geprägten Arbeiten treffen auf Exponate von Künstlern, die in den 1980er-Jahren eher einen konzeptuellen Ansatz verfolgten. Dazu zählt Günther Förg, der die Malerei, die Bildhauerei und die Fotografie nutzte, um die Errungenschaften der Moderne und Postmoderne Revue passieren zu lassen oder Christopher Williams, der mit Hilfe der Fotografie die Wirkkraft des Bildes in der spätkapitalistischen Gesellschaft des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts untersucht und analysiert.

Insbesondere die künstlerische Praxis von Christopher Williams kann als Bindeglied zwischen den konzeptuellen Werken der 1980er-Jahre und den kontextbezogenen Ansätzen der 1990er-Jahre gesehen werden. Denn mit Kai Althoff, Cosima von Bonin, Michael Krebber, Tobias Rehberger oder Heimo Zobernig sind in der Ausstellung Künstlerinnen und Künstler vertreten, die sich in den 1990er-Jahren vordergründig den sozialen, kulturellen, formalen und ideologischen Kontexten widmeten, in denen das System Kunst operiert.

Anhand der Werke von Georg Baselitz und Imi Knoebel lassen sich die beiden Entwicklungs-linien, das expressiv Inhaltliche und das Konzeptuelle, bis zu zwei bedeutenden Künstlern der 1960er- und 1970er-Jahre zurückverfolgen.

Im Plenarsaal des Rathauses von St. Georgen und in zahlreichen Schaufenstern der RÄUME FÜR KUNST hat mit Julian Heuser, Rachel von Morgenstern, Julian Turner, Alicia Viebrock und Sebastian Volz zudem die jüngste Künstlergeneration der Sammlung Grässlin ihren großen Auftritt, die sich an der gesamten Palette formaler und medialer Möglichkeiten bedient, um ihre künstlerischen Visionen zu verwirklichen. Hier trifft der Besucher sowohl auf abstrakte Malereien als auch auf figurative Bilder oder die Installation House of Flowers von Julian Turner, ein neuinterpretierter Nachbau des Mausoleums des jugoslawischen Diktators Josip Broz Tito. Somit wagt die Sammlung Grässlin mit der Ausstellung HITPARADE – WERKE AUS DER SAMMLUNG auch einen Ausblick darauf, was die Hits von morgen sein könnten.

Außerdem sind Dauerinstallationen folgender Künstler zu sehen:
Michael Beutler, Asta Gröting, Erich Hauser, Kalin Lindena, Reinhard Mucha, Ulrich Rückriem, Franz West, Joseph Zehrer

Kunstraum Grässlin
Museumstraße 2
78112 St. Georgen

www.sammlung-graesslin.eu.

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