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Boris Lurie

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Mirror-Touch: Von der Medizin und der Kunst. Clara Jo

27. 01. - 27. 03. 2022 | Edith-Russ-Haus, Oldenburg

Schon 2018, lange bevor der Begriff Corona um die Welt ging, begann die Künstlerin Clara Jo sich mit der Übertragung dieses Virus von Tieren auf Menschen zu beschäftigen. Ihre aktuelle Ausstellung im Edith-Russ-Haus dreht sich um Erscheinungen, die man nicht sehen kann: die Viren, die Seele, die menschliche Stimme. „Mirror-Touch“ wird am Mittwoch, 26. Januar, eröffnet und ist vom 27. Januar bis 27. März 2022 zu sehen. Der Titel der Ausstellung, auf Deutsch Spiegelberührung, ist ein Begriff aus der Psychologie: Er beschreibt den besonderen Moment, wenn jemand eine Berührung zu spüren scheint, während er sieht, wie ein anderer Mensch tatsächlich berührt wird.

„De Anima“: Von Mönchen und Fledermäusen
In der großen Halle des Edith-Russ-Hauses empfängt die Besucherinnen und Besucher eine bizarre Szenerie: Buddhistische Statuen in riesigen Höhlen, ein burmesischer Mönch in traditioneller roter Robe und Wissenschaftler in weißen, virensicheren Anzügen. Letztere untersuchen Fledermäuse, die im Verdacht stehen, Coronaviren auf den Menschen zu übertragen. „Die dreikanalige Videoinstallation ‚De Anima‘ (Über die Seele) beschäftigt sich mit der Zoonose, der dank Corona berühmt-berüchtigten Krankheitsübertragung von Tieren auf den Menschen“, erklären Edit Molnár und Marcel Schwierin, die die Ausstellung kuratiert haben. Animierte Figuren, halb Mensch, halb Tier, sind die Führenden in dieser Welt. Sie beschreiben den Gestank der Exkremente in den Höhlen, aber auch das komplexe Zusammenleben von Mönchen, Primaten und Fledermäusen darin.„,De Anima‘ vermittelt die Botschaft, dass wir alle als globale Gemeinschaft die Verantwortung für die Zukunft unserer Gesundheit teilen müssen“, sagt die Künstlerin.

Neueste Arbeit: Psychotherapie durch Gaming
„In ihrer jüngsten Arbeit, ‚Between Lived Experience and Simulated Presence‘, die im Auftrag des Edith-Russ-Hauses entstanden ist, nimmt die Künstlerin die Besucherinnen und Besucher mit auf eine psychologische Reise in den neuesten Technologien“, sagen Molnár und Schwierin. Seltsame, leicht bedrohliche Figuren erscheinen auf den Leinwänden, sie wirken wie schlampig programmierte Charaktere aus einem alten Computerspiel und fordern die Betrachtenden zur Interaktion auf. In Wirklichkeit sind sie Produkte einer Forschungsgruppe des Londoner King‘s College, die mit solchen virtuellen Welten Therapien für psychische Erkrankungen entwickeln. Die Patientinnen und Patienten können schwierige Situationen immer wieder durchspielen, bis sie das Gefühl haben, sich im Leben besser zurechtzufinden. Clara Jo kombiniert Fragmente dieser Programme mit ihren eigenen, phantastisch-traumartigen Animationen, in deren Mittelpunkt die Erfahrungen der schizophrenen Malerin Mary Barnes aus den 1970er-Jahren stehen.

„FFS-Studios“: Zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem
Ein Ausgangspunkt für die Beschäftigung Clara Jos mit dem Unsichtbaren ist ihre Begegnung mit der Schauspielerin Luise Helm, bekannt als die deutsche Stimme von Scarlett Johansson. In dem Video „FFS-Studios“ aus dem Jahre 2013 filmt sie Helm, wie sie eine Fernsehserie synchronisiert ­– man hört das amerikanische Original wie eine Geisterstimme, aber sieht die intensive Mimik und Gestik der deutschen Schauspielerin, die eigentlich nie ein Mensch zu Gesicht bekommen sollte. Ihr Spiel dient nur dazu, die Stimme glaubwürdig klingen zu lassen, ein seltsam künstlicher Akt zwischen Original und Kopie, zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren.

Über die Künstlerin

Clara Jo wurde 1986 in den USA geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Fotografie am Bard College in New York und war Meisterschülerin im Bereich Bildende Kunst am Institut für Raumexperimente der Universität der Künste Berlin. Ihre Arbeiten waren unter anderem in der Royal Academy of Arts, London; im Institute of Contemporary Arts, London; in der Alliance Ethio-Française d’Addis-Abeba sowie im Arsenal – Institut für Film und Videokunst, im Hamburger Bahnhof, in der Neuen Nationalgalerie, im Museum für Fotografie, bei Savvy Contemporary und in der Akademie der Künste (alle Berlin) zu sehen.

Die Ausstellung wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Stiftung Niedersachsen gefördert.

Kuratiert von: Edit Molnár und Marcel Schwierin

Edith-Russ-Haus für Medienkunst.
Ein Ausstellungshaus der Stadt Oldenburg
Katharinenstraße 23
D-26121 Oldenburg
www.edith-russ-haus.de

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