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Boris Lurie

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Liliane Tomasko


Eingabedatum: 10.12.2011

Liliane Tomasko, Bed I, 2000,Öl auf Leinwand

Die Schweizer Malerin Liliane Tomasko (*1967) untersucht in ihren Ölgemälden, Aquarellen und Bleistiftzeichnungen Oberflächen und Formen von Gegenständen sowie Licht und Schatten in Arrangements, die flüchtig sind und in unserer alltäglichen Wahrnehmung eher marginal erscheinen: Taschen, Tüten, Ecken von Fensterrahmen, gefaltete Kleider, ein Stück Wand etc. Tomasko macht von eigens arrangierten Objekten bzw. Ausschnitten gleichsam als Skizzen Polaroid-Fotografien.

Seit 1986 fotografiert sie „Dinge, die sie umgeben“ wie eben Fensterecken, Betten, Hemden, Taschen, usw. So entstand im Laufe der Jahre ein motivisches Polaroidarchiv. Ihr Bildsujet lässt sich in Themen einteilen: TASCHEN (Transporthilfen), STAPEL (Aufeinandergeschichtetes) und BILDER AUS FENSTERECKEN (räumliche Lichtfelder- und Flächen).

Liliane Tomasko arrangiert und komponiert etwa mehrere PAPIERTÜTEN zu einer Stilllebengruppe und fotografiert diese mit einer Polaroidkamera. Eine Eigenschaft der Polaroidfotografien ist ihr weicher, unscharfer Charakter und eine Farbverfälschung. Tomasko entwickelt den Effekt weiter, der in den Polaroids bereits angelegt ist – das Lichtspiel zwischen den Falten oder eine Fensterecke, die sie uns in einem diffuses Licht zeigt, das den skulpturalen Eindruck verstärkt. In Malerei ausgeführt entstehen so Assoziativen einer intimen Alltäglichkeit und fragile Nachlässe unbemerkter Alltagsrituale. Doch: Die gleichsam häusliche Atmosphäre gewinnt, je länger man schaut, Züge des Unvertrauten und Verlassenen, des Versinkenden und Labilen. Was so harmlos daher kommt, was so subtil und fröhlich der Ästhetik des Zufalls zu huldigen scheint, erweist sich auf längere Sicht als ein Reservoir des Unver­trauten als würde in den Zäsuren, Brüchen, Stau­chungen und Falten etwas nisten. Das so offensichtlich Anheimelnde löst, je länger man das Bild betrachtet, in der Tat eher dunkle Ahnungen aus. Es ist quasi eine unterschwellige Doppelbewegung, die sich in dieses Stillleben verkörpert. Aufhellung und Gelöstheit einerseits, Eintrübung und Labilität andererseits. Es sind durchgängig Gegenstände und Sujets, die Absenz signalisieren und nur noch Spuren von Erinne­rungen bewahren. In den Gemälden selbst dominieren ein sanft modulierendes Licht und eine von Melancholie durchsetzte Atmo­sphäre. Dazu eine Dunkelheit, die vielfach latenten Tiefensog entwickelt und daher durchaus unheim­lich wirken kann. Eine Bildwelt voller Brüche und Widersprüche.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag 14 bis 18 Uhr
Sonntag 11 bis 18 Uhr
Montag geschlossen

Herforder Kunstverein im Daniel-Pöppelmann-Haus e.V.
Deichtorwall 2
32052 Herford
Ausstellung: Telefon (0 52 21) 18 96 89
Kunstverein: Telefon (0 52 61) 1 60 54
herforder-kunstverein.de

Medienmitteilung





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