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Boris Lurie

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Mathieu Kleyebe Abonnenc »KANNIBALEN« und Maryam Jafri »BACKDROP«

2 Ausstellungen

9.2.-28.4.2013 | Bielefelder Kunstverein
Eingabedatum: 13.02.2013

Maryam Jafri
»BACKDROP«
Maryam Jafri arbeitet vorwiegend mit den Medien Video, Fotografie, Text und Performance. Ihre Arbeitsweise ist von einem recherchebasierten Ansatz geprägt, der häufig in raumgreifenden Video- und Fotoinstallationen mündet. Jafri verbindet in ihren Arbeiten spezifische Zeit- und Kulturräume miteinander. Dabei bedient sie sich unterschiedlicher Erzählformen und einer bewussten Fiktionalisierung dokumentarischen Archivmaterials. Ihre Werke bewegen sich zwischen Film und Theater, Fakt und Fiktion, historischer Vorlage und subjektiver Adaption. Ein wiederkehrendes Thema sind globale Produktionsbedingungen und Verwertungsstrategien, die sie anhand von realen Schauplätzen, Objekten oder Personen untersucht. Jafris künstlerischer Praxis gleicht mitunter einem beziehungsreichen Rollenspiel mit dem sie außergewöhnliche Szenarien an der Schnittstelle von Wirtschaft, Geschichte und Geografie nacherzählt.

Im Erdgeschoss des Bielefelder Kunstvereins wird Maryam Jafri mit »Global Slum« (2012) und »Avalon« (2011) zwei aktuelle Werke aus den letzten beiden Jahren zeigen. Daneben präsentiert die Künstlerin eine neue fotografische Serie, welche sie speziell für die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein entwickelt hat. Diese dreiteilige Werkgruppe »Getty vs. Ghana«, »Getty vs. Ghana«, »Corbis vs. Mozambique«, »Getty vs. Kenya vs. Corbis« (alle 2012), knüpft an die aufgeworfenen Fragen der Verwertbarkeit und Jafris fortlaufendes Projekt »Independence Day 1936–1967« (seit 2009) an. Im Gegensatz zu dieser früheren Arbeit rückt die neue Werkserie jedoch den ökonomischen Wert der Fotografien in den Mittelpunkt und untersucht den kulturellen Wert einer nationalstaatlichen Entwicklungsgeschichte.

Maryam Jafri, geboren 1972 in Pakistan, lebt und arbeitet in Kopenhagen und New York. Zuletzt zeigten das Museet for Samtidskunst (Roskilde, Dänemark), der Ausstellungsraum Beirut (Kairo, Ägypten) und das CAAC Sevilla Einzelausstellungen (alle 2012) der Künstlerin. Darüber hinaus hat Jafri vielfach an internationalen Gruppenaus-stellungen u.a. im CCA Wattis (San Francisco, USA) und dem F / Stop Internationales Fotografiefestival (Leipzig) (beide 2012) teilgenommen. Zudem war sie im Jahr 2012 an der Manifesta 9 (Genk, Belgien), den Biennalen in Shanghai und Taipeh beteiligt. Nach der Ausstellung »Costume Party: Colony & Negative« (2006) im Neuen Berliner Kunstverein präsentiert der Bielefelder Kunstverein die Künstlerin zum zweiten Mal in Deutschland.

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Mathieu Kleyebe Abonnenc
»KANNIBALEN«
Mathieu Kleyebe Abonnenc erforscht in seinen Arbeiten die Geschichte der kolonialen Entwicklung, ihre Folgen auf die kulturellen Identitäten und globalen Beziehungen. Eine wesentliche Rolle spielt für ihn die Auseinandersetzung mit der Filmgeschichte und der Entkolonialisierung afrikanischer Staaten in den 1960er Jahre. In seinen Videos, Fotografien, Zeichnungen und mittels Archivmaterial erforscht er die Ursachen kollektiven Vergessens. Der Künstler sucht auf diese Weise nicht nur nach historischen Gründen für gegenwärtige Konflikte, sondern ermöglicht die vielfältigen Beziehungen zwischen persönlicher Identität, Gemeinschaft und Nation nachzuvollziehen. Kulturelle Objekte tragen immer eine Form der Erinnerung in sich, die Abonnenc in seinen Arbeiten erneut zur Verhandlung stellt.

Die Ausstellung im Obergeschoss des Kunstvereins präsentiert insgesamt drei Werkgruppen, darunter sind zahlreiche neue Arbeiten zu sehen. Ausgehend von verschiedenen Objekten und Materialien stellt der Künstler historische Bezüge zwischen den drei Kontinenten Afrika, Südamerika und Europa her. Abonnencs letzter Film »An Italian film (Africa Addio). First part: copper« (2012) konfrontiert den Betrachter mit der problematischen Gewinnung von Kupfer in der Provinz Katanga der Demokratischen Republik Kongo. Die zweite Werkgruppe
geht auf einen Ring zurück, der ursprünglich Abonnencs Urgroßvater aus Französisch-Guyana gehörte. Dritter Bestandteil der Ausstellung ist schließlich eine Sammlung (Inventaire des objets africain de la collection Émile Abonnenc, 1931/1933, Moyen Ogoué, Gabon), die sich im Besitz der Familie Abonnenc befindet, die der Künstler fotografisch inszeniert hat.

Mathieu Kleyebe Abonnenc, geboren 1977 in Französisch-Guyana, lebt und arbeitet in Paris. Im Jahr 2012 zeigten die Institutionen Fundação Serralves (Porto, Portugal) und Pavilion (Leeds, England) Einzelausstellungen des Künstlers. Abonnenc nahm kürzlich an der Pariser Triennale im Palais de Tokyo und an Gruppenausstellungen (alle 2012) in der Fondation d´entreprise Ricard (Paris) sowie dem ICA – Institute of Contemporary Art (Philadelphia, USA) teil. Die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Deutschland. Zeitgleich präsentiert auch die Kunsthalle Basel eine Einzelausstellung des Künstlers.

Kurator: Thomas Thiel

Bielefelder Kunstverein
im Waldhof
Welle 61
D-33602 Bielefeld
T +49 (0) 521.17 88 06
bielefelder-kunstverein.de

pm





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