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Kino als Ort: Fotowerkstätte Hugo Schmölz (25.9.07.-9.12.07)



Hugo Schmölz (1917-1986) wurde durch seinen Vater, den Architekturfotografen Hugo Schmölz, frühzeitig an die Fotografie herangeführt. Bereits 1930 begann er, mit ihm Aufträge durchzuführen. Als sein Vater 1938 starb, leitete er die "Fotowerkstätte Hugo Schmölz" gemeinsam mit seinem Schwager Oskar Ullrich ohne Unterbrechung bis 1958. Nach dem Krieg dokumentierte er in großem Umfang die Neubauten der 1950er Jahre von Industriearchitektur zu Repräsentationsbauten und öffentlichen Gebäuden. Zu diesen Auftragsarbeiten gehören auch die Lichtspielhäuser der 1950er Jahre aus Nordrhein-Westfalen. Sie vermitteln eindrucksvoll den Glanz des Kinos in der jungen Bundesrepublik. Der Eingangsbereich, das Foyer und der Kinosaal waren nach dem Vorbild bildungsbürgerlicher Opern- und Theaterkultur gestaltet. Dazu gehörten eine elegante und gediegene Einrichtung mit Grünpflanzen und Sesseln im Foyer sowie einer eindrucksvoll gestalteten Beleuchtung im Saal. Zugleich wurde die Eröffnung jedes neuen Kinos um 1950 mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit bedacht. So schreibt der Kölner Stadtanzeiger über die Eröffnung der Deutzer Kastell-Lichtspiele im März 1951: "Nach einer konzertanten Darbietung der Deutzer Orchester-Gesellschaft unter ihrem bewährten Dirigenten Karl Hemminger (...) begrüßte im Namen der Bauherrschaft R. Campinge das vollbesetzte Haus. Sachverordnete Pimpertz gab der Freude Ausdruck (...)." Die Fotografien der Fotowerkstätte Hugo Schmölz dokumentieren aber auch, dass viele Kinos als Mehrzweckbauten geplant waren, denn neben Filmvorführungen sollten sie auch Raum für Theater, Kabarett, Versammlungen und Konzerte bieten. Die Kinodichte der späten 1930er Jahre, die in dem nationalsozialistischen Ziel begründet lag, den Film als Propagandamittel und das Kino mit vermeintlich harmloser und gefälliger Ablenkung als Illusionsmaschine einzusetzen, wurde nach 1945 durch den Bauboom bald wieder eingeholt. In Köln waren zum Beispiel bereits 1949 46 von 56 Kinos, die es 1939 gab, wieder in Betrieb. Allerdings folgte die erste Kinokrise bereits Ende der 1950er Jahre: Fernsehen und zunehmende Mobilität durch das Auto veränderten das Freizeitverhalten. Viele Kinos mit großen Sälen mussten schließen und wurden in Tonstudios für Fernsehproduktionen und Supermärkte umgewandelt.

Die Ausstellung wird durch die Leihgaben aus dem Archiv Wim Cox, Köln und der Sabine Schmidt Galerie, Köln ermöglicht.

Kurzbiografien

Hugo Schmölz (1879-1938)
1893-96 Fotografenlehre bei Richard Eder in Kempten, bis 1985 Besuch der Gewerbeschule Kempten. Danach als Retuscheur und Fotograf in verschiedenen Ateliers tätig. 1911 gründete Schmölz gemeinsam mit dem Porträtisten Eugen Bayer ein Atelier in Köln und begann ausschließlich als Architekturfotograf zu arbeiten. 1924 Trennung von Bayer und Gründung eines eigenen Geschäfts, der "Fotowerkstätte Hugo Schmölz". 1928 Teilnahme an der "Pressa". 1930 Mitbegründer der Vereinigung Kölner Fachfotografen (VKF) denen das Kunstgewerbemuseum 1932 eine Ausstellung widmete. Nach seinem Tod wurde die Fotowerkstätte von seinem Sohn und seinem Schwager fortgeführt. Hugo Schmölz arbeitete in den 1920er und 1930er Jahren u.a. eng mit Wilhelm Riphahn zusammen.

Karl Hugo Schmölz (1917-1986)
Lernte die Architekturfotografie bei seinem Vater Hugo Schmölz.
In den 1930er Jahren gemeinsame Architekturaufnahmen für renommierte Architekten, u.a. Dominikus und Gottfried Böhm, Wilhelm Riphahn, Rudolf Schwarz. Nach dem Tod Fortführung der Fotowerkstätte mit seinem Schwager. Er dokumentierte die Kriegszerstörungen in Köln, ebenso den Wiederaufbau der Stadt. 1956 Heirat mit Walde Huth, ab 1958 gemeinsames Studio "Schmölz und Huth", das neben Architekturfotografie und Interieurs auch Modefotografie umfasst.

Literatur:
Bruno Fischli (Hg.) vom Sehen im Dunkeln, Köln 1991
Prestel-Lexikon der Fotografen, München 2002

Abbildung: Capitol-Theater Dortmund, von Bühne auf Balkon, 1950
courtesy Archiv Wim Cox, Köln und Sabine Schmidt Galerie, Köln
© Fotowerkstätte Hugo Schmölz, Archiv Wim Cox, Köln

Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr, jeden 1. Fr im Monat 10-22 Uhr

Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1
50667 Köln
Tel:+49-221-221-26165
Fax:+49-221-221-24114

museum-ludwig.de





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