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Jonathan Horowitz: Apocalypto Now - Museum Ludwig Köln (24.4.-23.8.09)


Eingabedatum: 19.04.2009

Jonathan Horowitz: Apocalypto Now - Museum Ludwig Köln (24.4.-23.8.09)

bilder


Der Amerikaner Jonathan Horowitz (*1966) hat für das Museum Ludwig einen neuen Film produziert, in dem er Dokumentationen über den Klimawandel mit Katastrophenfilmen des Hollywoodkinos kombiniert und die verblüffende Ähnlichkeit der Bilder aufdeckt, mit denen beide Genres operieren. Die Installation wird klimaneutral betrieben. Solarzellen auf der angrenzenden Dachterrasse gewinnen die von der Projektion verbrauchte Energie zurück.

Die Grundstruktur von Apocalypto Now bildet eine Dokumentation über den Katastrophenfilm des Hollywoodkinos, die mit verschiedenen gefundenen Materialien gegengeschnitten wurde: mit Dokumentarfilmen zum Klimawandel, aber auch mit Szenen aus Filmen, die die Anschläge vom 11. 9. 2001 nacherzählen. Horowitz konstruiert eine Verbindungslinie, die vom Unterhaltungswert der Katastrophen im Kino über den Einbruch des Schreckens in die Realität bis hin zu apokalyptischen Vorstellungen religiöser Fundamentalisten führt. Zusammengehalten werden die Themenstränge von der Figur des Schauspielers und Regisseurs Mel Gibson. In Interviews spricht Gibson über seinen Kampf gegen die eigene Sucht, der ihn zu einer Rückbesinnung auf seinen katholischen Glauben führte, was in letzter Konsequenz den Anreiz zu seinem Film Die Passion Christi (2004) gab. Wie andere Protagonisten in Apocalypto Now versucht auch er (selbst)zerstörerische Impulse durch Religion und Kunst zu kanalisieren – häufig mit höchst beunruhigenden Ergebnissen. Gibsons Versuche, jene Impulse im Zaum zu halten, sind allerdings selten erfolgreich, wie seine vielen PR-Pannen beweisen.

Jonathan Horowitz betreibt seine Installation klimaneutral. Solarzellen auf der angrenzenden Dachterrasse mit Blick zum Dom gewinnen die von der Projektion verbrauchte Energie zurück. Außerdem ist die Ausstellung Produkt eines strategischen Recyclingprozesses, weil sie fast ausschließlich aus bereits im Museum vorhandenem Material besteht. Auch Plakat und Ausstellungsflyer wurden auf recyceltem Papier gedruckt.

Die Kunst von Jonathan Horowitz bedient sich in vielfältiger Weise des Mittels der Montage. Durch Eingriffe in gefundenes Material erreicht er eine Komplexität und Dichte, die sich einfachen Festlegungen verschließt. Vergleichbar mit einem DJ, der Musikstücke sampelt, kombiniert er Kinofilme mit Schnipseln von zum Teil dubiosen medialen Überresten, um Verbindungen zwischen üblicherweise unverbundenen Erzählungen aufzuzeigen. Häufig beschäftigt sich Horowitz mit explizit politischen Themen, zuletzt mit dem Tierschutz und der Verbindung von Unterhaltungsindustrie und Propaganda während der Kriege im Irak und in Afghanistan. Dennoch lässt sich sein Werk nicht auf eine politisch engagierte Kunst reduzieren. Vielmehr lotet er kritisch den symbolisch aufgeladenen Raum des Politischen in seiner ganzen brüchigen Komplexität aus, ohne sich auf eindeutige appellative Aussagen beschränken zu lassen.

Horowitz hatte bereits zahlreiche Ausstellungen in den USA und Europa; er war 2006 bei der Whitney Biennial und im Museum Ludwig in der Ausstellung "Das achte Feld", 2006, vertreten. Im Februar diesen Jahres eröffnete seine erste große Museumsretrospektive im PS1 in New York.

Die Solartechnik wurde zur Verfügung gestellt von Energiebau Solarstromsysteme GmbH, Köln.

Die Installation wurde im Rahmen der Edition Bewegte Bilder – eine Kooperation des Museum Ludwig mit der Sammlung Rheingold – realisiert.


Abbildung:
- Jonathan Horowitz, Still aus Apocalypto Now, 2009
- Jonathan Horowitz, Still aus Apocalypto Now, 2009
- Jonathan Horowitz, Still aus Apocalypto Now, 2009

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage): 10 – 18h
jeden ersten Donnerstag im Monat: 10 – 22h
montags geschlossen

Eintrittspreise:
Eintrittskarten sind den ganzen Tag gültig und berechtigen zum Eintritt in die Sammlungsräume und in alle Sonderausstellungen.
Erwachsene: 9,00 EUR ermäßigt: 6,00 EUR
Familien: 18,00 EUR
Gruppen (ab 20 Personen): 6,50 EUR pro Person
Schulklassen: 3,00 EUR pro Schüler
Am ersten Donnerstag im Monat gilt ab 17 Uhr ein um 50Prozent reduzierter Eintrittspreis für die Sammlung und alle Sonderausstellungen von 4,50 EUR (ermäßigt: 3,00 EUR).

Führungen
Führungen per tourguide für Menschen mit Hörbehinderung.
Das Museumsgebäude ist für Rollstuhlfahrer geeignet.
Buchungen: Museumsdienst Köln
Tel: +49-221-22127380/221123468
service.museumsdienst@stadt-koeln.de

Öffentliche Führungen: museum-ludwig.de

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel:+49-221-221-26165
Fax:+49-221-221-24114

museum-ludwig.de





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