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Boris Lurie

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"La Bohème". Die Inszenierung des Künstlers in Fotografien des 19. und 20. Jhds - Museum Ludwig


Eingabedatum: 17.09.2010

"La Bohème". Die Inszenierung des Künstlers in Fotografien des 19. und 20. Jhds - Museum Ludwig

bilder


Der französische Autor Henri Murger prägte 1851 in seinen "Scènes de la Vie de Bohème" das Bild vom Künstler als Außenseiter, der im bürgerlichen Zeitalter in romantischer Armut lebt. Die Boheme, heiter verklärt und durch Puccinis Oper vollends popularisiert, war für Murger ein Durchgangsstadium: „Die Bohème ist die Vorstufe des Künstlerlebens, sie ist die Vorrede zur Akademie, zum Hospital oder zum Leichenschauhaus." Der Begriff wurde zum Synonym für den Künstler des 19. Jahrhunderts, der einem anonymen Markt ausgesetzt war und frei von Zwängen, aber auch ohne den Schutz der Höfe seine Leistungen verkaufen musste. Mitten in die Zeit der Entstehung der Boheme-Legende zur Untermauerung künstlerischen Selbstbewusstseins fiel die Erfindung der Fotografie. Inwieweit sich die schillernde Lebenseinstellung auch in den fotografischen Inszenierungen von Künstlern spiegelt, untersucht diese Ausstellung im Museum Ludwig. Sie verfolgt die Idee der Boheme in fotografierten Darstellungen, Szenen und Inszenierungen.

Der Bogen spannt sich von frühesten Daguerreotypien über die markanten Portraits von Nadar bis zu den opulenten Künstlerfesten der 1920er Jahre. So inszenierte etwa Louis Alphonse de Brébisson um1842 eine Gruppe musizierender und malender Freunde als Inbegriff einer romantischen Künstlergemeinschaft der Boheme. Felix Tournachon, genannt Nadar, war nicht nur führendes Mitglied der Pariser Boheme, sondern schuf auch legendäre Portraits seiner Freunde und Zeitgenossen. Genial war ebenso die Zusammenarbeit von David Octavius Hill und Robert Adamson, deren Gruppenaufnahmen wie „Edinburgh Ale" das Ziel hatten, sich selbst in die Nähe der künstlerischen Boheme zu rücken. Historienspiele und sogenannte „Lebende Bilder" erzählen vom Verkleidungsaufwand unter anderem auf Künstler- und Akademiefesten des 19. Jahrhunderts. Von David Wilkie Wynfield, einem präraffaelitischen Fotografen, wie Julia Margaret Cameron, werden zahlreiche poetische Inszenierungen nach historischen Vorlagen gezeigt.

Paris blieb jedoch die Metropole der Kunst und Künstler, und so sind es um 1900 die Selbstinszenierungen der Künstler aus Montmartre und Montparnasse, etwa Modigliani und Picasso, die vom Stilwillen der Dargestellten zeugen. Auch die Sozialfigur des Dandys ist im französischen Milieu des 19. Jahrhunderts entstanden. Schillernde Beispiele sind die Selbstdarstellungen der Piktorialisten wie Alfred Stieglitz oder Frank Eugene Smith. Die skurrilen Verkleidungen des Schriftstellers Pierre Loti und die Atelierszenarien eines Alphonse Mucha wurden vom französischen Flair ebenfalls maßgeblich inspiriert. Einen besonderen Akzent bilden die Fotografien von Ernst Ludwig Kirchner, in denen die Selbststilisierung mit psychologisierender Innenschau verknüpft wird. Opulent und phantasievoll sind die Künstlerfeste der 1920er Jahre; gezeigt werden Beispiele aus dem Malkasten Düsseldorf, aus Köln, Hamburg, und vom Bauhaus in Weimar und Dessau, fotografiert von bedeutenden Fotografen wie August Sander oder T. Lux Feininger.

Ausstellungsdauer: 25.09.2010 - 9.01.2011

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln

Telefon +49-221-221-26165
Telefax +49-221-221-24114
E-Mail info@museum-ludwig.de

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage): 10 - 18 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat: 10 - 22 Uhr
Montags geschlossen.

Eintritt
Eintrittskarten sind den ganzen Tag gültig und berechtigen zum Eintritt in die Sammlungsräume und in alle Sonderausstellungen.

Erwachsene: 10,00 € ermäßigt: 7,00 € (Kinder unter 14 Jahren, Schüler, Studenten, Auszubildende, Wehr- und Ersatzdienstleistende gegen Vorlage eines gültigen Ausweises, InhaberInnen des Köln-Passes)
Familien: 20,00 €
Eintritt frei für Kinder unter 6 Jahre
Gruppen (ab 20 Personen): 7,50 € pro Person
Schulklassen sowie die begleitenden LehrerInnen: Eintritt frei in die Sammlung 4,00 € pro Schüler/Lehrer im Sonderausstellungsbereich

Am ersten Donnerstag im Monat gilt ab 17 Uhr ein um 50 Prozent reduzierter Eintrittspreis für die Sammlung und alle Sonderausstellungen von 5,00 € (ermäßigt: 3,50 €).

An diesen Abenden bieten wir jeweils ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Film, Lesungen, Künstlergesprächen und vielem mehr!

Audioguides: Gebühr von 3,- € für Dauer- und Sonderausstellungen. Kostenfrei von der Homepage des Museums auf PC und IPod herunterzuladen.

Museumspädagogik
Das Programm des Museumsdienstes im Museum Ludwig
Angelika von Tomaszewski M.A.
Tel 0221/221-23705
museumsdienst@museum-ludwig.de

Anfahrt und Verkehrsanbindung
Öffentliche Verkerhsmittel: Haltestelle/Station Hauptbahnhof für Bahn, U-Bahn und S-Bahn vom Flughafen Köln/Bonn.
Parken: Parkhäuser befinden sich in unmittelbarer Nähe (Am Dom / Groß St. Martin)

Informationen zur Barrierefreiheit
Das Museumsgebäude ist für den Besuch mit Rollstuhl oder Kinderwagen geeignet. Rollstühle stehen an der Kasse zur Verfügung. Führungen per tourguide für Gäste mit Hörbehinderung. Bitte wenden Sie sich an unser Kassenpersonal.

museum-ludwig.de





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