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Boris Lurie

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Dschingis Khan und seine Erben - Bundeskunsthalle, Bonn (16.06.05 – 25.09.05)



Im Jahr 2006 wird der geschichtsträchtigen Einigung der mongolischen Stämme unter Dschingis Khan vor 800 Jahren gedacht. In den riesigen Gebieten Inner- und Ostasiens, deren zentrale Territorien die Geographie heute Mongolei nennt, vermochten reiternomadische Gemeinschaften über Jahrtausende hin immer wieder mächtige Reiche aufzubauen. Das Imperium Dschingis Khans stellt den machtpolitischen Höhepunkt innerhalb dieser langen Tradition nomadischer Staatsgründungen im eurasischen Steppengürtel dar. Das größte Reich der Geschichte erstreckte sich in seiner Blütezeit vom Pazifischen Ozean bis Mitteleuropa und wurde in seiner Entwicklung durch eine Vielzahl von Völkern und Kulturen nachhaltig geprägt.

Die Mongolen waren nicht nur erfolgreiche Eroberer, sie vermochten es auch, ihr riesiges Herrschaftsgebiet souverän unter Kontrolle zu halten. Effektive Verwaltungsstrukturen, die Förderung des Handels, modernes Postwesen und Papiergeld, schließlich eine weitgehende religiöse und kulturelle Toleranz bildeten das Fundament der sogenannten Pax Mongolica: Bis ins 16. Jahrhundert hinein blühte der Austausch zwischen Europa und Asien mit noch nie da gewesener Intensität, über Handelswege gelangten nicht nur Waren, sondern auch Ideen und zivilisatorische Errungenschaften von einem Teil des Imperiums ins andere.

Die Ausstellung soll das mongolische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht vorstellen, gleichzeitig auch die vorangegangenen Traditionen und Nachwirkungen der Mongolenherrschaft bis in die heutige Zeit berücksichtigen. Erarbeitet wird das Projekt in enger Kooperation mit mongolischen und deutschen Wissenschaftlern. Seit über zwei Jahren graben Archäologen der Universität Bonn sowie des Deutschen Archäologischen Instituts die sagenumwobene Hauptstadt Dschingis Khans, Karakorum, aus. Französische und türkische Archäologen legen die mit reichen Funden ausgestattete Nekropolen der Vorläufer des Mongolenreiches frei - der Xiongnu (3. Jh. v.Chr. - 1. Jh. n.Chr.) sowie der Türken (6./7. Jh. n.Chr.). Die Grabungsergebnisse dieser Kampagnen sollen in der Ausstellung erstmalig präsentiert werden. Ein weiterer wichtiger Bereich der Ausstellung widmet sich den Nachfolgereichen des Dschingis Khan-Imperiums, wie sie bis ins 16. Jahrhundert in Asien und Europa bestanden haben. Gezeigt werden einmalige Zeugnisse kultureller Wechselwirkung zwischen den nomadischen Eroberern und den sesshaften Völker: die Goldene Horde in Russland, das Reich der Tschagatai in Zentralasien, die Ilkhanate in Persien und die Yuan-Dynastie in China und haben großartige Kunstwerke hervorgebracht, die in repräsentativer Auswahl in der Ausstellung gezeigt werden.

Als die Nachfolger Dschingis Khans vor der Notwendigkeit standen, ihrer Herrschaft durch die Einführung einer Hochreligion eine tragfähige ideologische Grundlage zu geben, entschieden sie sich für den Buddhismus. Der Hof des mongolischen Khans zeichnete sich durch eine große religiöse Toleranz aus: Neben Schamanen, nestorianischen Christen und katholischen Missionaren haben hier vor allem tibetische Buddhisten gewirkt. Die Ausstellung soll die wechselvolle Geschichte des Buddhismus im mongolischen Herrschaftsgebiet vom 13. bis zum 20. Jahrhundert nachzeichnen und durch prägnante künstlerische Zeugnisse belegen.

Schließlich soll das "lange 20. Jahrhundert" des modernen mongolischen Staates dokumentiert werden, in dem u.a. die Frage nach einer identitätsstiftenden Rolle und Tradition Dschingis Khans immer wieder virulent wird.

Die Ausstellung wird ca. 400 Exponate umfassen: u. a. neueste archäologische Funde, Waffen und Rüstungen, kostbar illuminierte Manuskripte und historische Karten, Textilien, Keramik und sakrale Kunstwerke. Ein wissenschaftliches Katalogbuch wird die Präsentation begleiten. Darüber hinaus ist ein ausstellungsbegleitender Film und eine zweiteilige TV-Dokumentation in Vorbereitung. Zwei internationale wissenschaftliche Symposien und ein umfangreiches Rahmenprogramm sind geplant.

Dschingis Khan und seine Erben Das Weltreich der Mongolen Ausstellungsstruktur
I. Xiongnu: u. a. Funde aus der mongolisch-französischen Grabung in Golmod unter d. Leitung von Jean-Paul Desroches (Musée Guimet, Paris)
II. Alttürkische Reiche: mongolisch-türkische Grabung, Funde aus den Mausoleen des Kültegin und des Bilge Khan
III. Karakorum: mongolisch-deutsche Grabungen in der Stadtmitte und im Palastbezirk unter der Leitung von Prof. Hans-Georg Hüttel (KAVA/ DAI Bonn) und Dr. Ernst Pohl (Universität Bonn)
IV. Dschingis Khan und sein Weltreich: unter anderem das Dschingis Khan-Portrait aus dem Nationalen Palastmuseum Taipei und der "Stein des Dschingis" aus der Eremitage St. Petersburg
V. Nachfolgereiche: a) Versuch der Eroberung Europas (Ungarn, Polen - Liegnitz, Heisterbach) b) Goldene Horde in Russland (Eremitage) c) Tschagatai in Zentralasien (anhand Karte) d) Ilkhanat in Persien (diverse Leihgeber: Berlin, Kopenhagen, u.a.) e) Yuan-Dynastie in China (Taipei, Musée Guimet u.a.) f) Versuch der Eroberung Japans (Nationalmuseum Tokyo u.a.)
VI. Buddhismus - das Kloster Erdenezuu
VII. Die Mongolei und ihr "langes" 20. Jh.

Abbildung: Anonymer Künstler, Porträt des Kaisers Taizu (Dschingis Khan), Yuan-Dynastie, 14. Jh., Albumblatt, Tusche und Farben auf Seide, Höhe 74,1 cm, Breite 116,1 cm, © Nationales Palastmuseum Taipeh, Taiwan – nur in Bonn

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn, Telefon 0228-9171-204/5/6, bundeskunsthalle.de

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