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Boris Lurie

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Burning Blue Soul. Installation von Naomi Tereza Salmon (Weimar) - e-werk Weimar, Straßenbahndepot


Eingabedatum: 11.08.2005

Burning Blue Soul. Installation von Naomi Tereza Salmon (Weimar) - e-werk Weimar, Straßenbahndepot

bilder


Eine Ausstellung im Rahmen von "pèlerinages" Kunstfest Weimar

Burning Blue Soul. Installation von Naomi Tereza Salmon (Weimar) - e-werk Weimar, Straßenbahndepot (27.8. - 2.10.05)

Ein Raum in blaues Licht getaucht, vage und verfremdet erklingen Liszts „Liebesträume“, streng angeordnet laden fünfzehn Sitze zum Verweilen ein, vor jedem schwebt ein Monitor. Sein flimmerndes Bild zeigt einen Menschen, der über Kopfhörer eine Musik hört, die wir, ebenfalls mit Kopfhörern ausgestattet, ebenfalls hören. Wir beobachten die Mimik des beim Hören gefilmten Menschen vor uns, die wechselnden Spiegelungen der Musik in seinem Gesicht, wir sehen ein Hörgesicht. Es ist eine voyeuristische Situation, denn nichts ist privater, rätselhafter als das Hören, jeder hört anders und niemand kann beschreiben, was er hört. Das Gehörte ist das Geheimnis der Hörers, sein Privatissimum. Dieses wird durch die Kamera öffentlich gemacht, ans Licht geholt und ausgestellt: burning blue soul im Schaufenster, exhibiert. Vielleicht prostituiert? Auf einer großen Leinwand laufen zusätzliche Prozesse ab, flimmern verschiedene Texte. Fünfzehn Testpersonen – vermutlich die gefilmten – geben dort Antworten auf Fragen nach ihren erotischen Wünschen und Gepflogenheiten, unterziehen sich einer Art Liebestest. Erneut exponieren, exhibieren sie Privates, Intimes, die verborgenen Gefühle. Doch welche Gesichter gehören zu welchen Antworten?

In dieser Installation geht es um die Schnittstelle zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, um jene heikle Sphäre, die ständig von den Medien eingekreist, ausgestellt, vermarktet wird. Das Private ist eine gefährdete und vom Verschwinden bedrohte Kategorie in unserer Gesellschaft. Alle von den Kommunikationstechnologien geförderten Strategien weisen auf den „gläsernen Menschen“ hin. Einerseits tabuisiert und geschützt, ist die Privatsphäre zugleich Gegenstand unablässiger Begierde. Kein Schlafzimmergeheimnis, das nicht gelüftet keine Prominenten-Vita, die nicht ausgeforscht würde. Von den Lüsten des Voyeurismus abgesehen, bedeutet die Verfügung über das Eigene des Anderen vor allem Machtzuwachs, Wissen ist Macht in der Informationsgesellschaft. Zugleich ist das Private, Eigene aber keine feste Größe, es variiert, entzieht sich, erfindet tausend Varianten, ein Lufthauch wie die Psyche, unfest wie jede vermeintliche „Identität“. Trotz des beständigen Verkaufs der Seelen, Gefühle, Leidenschaften an die Öffentlichkeit, den Markt und die Medien erneuern sie ebenso beständig ihre Geheimnisse:„Liebesträume“ heute - burning blue souls.

Mit freundlicher Unterstützung der agenos GmbH
Aus Sondermitteln gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Abbildung: Foto Naomi Tereza Salmon

Öffnungszeiten: Mo–So 12–19 Uhr

Adresse: e-werk Weimar, Straßenbahndepot, Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

kunstfest-weimar.de





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