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Boris Lurie

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Neuland. Per Kirkeby – Radierungen



Per Kirkeby, Mellemtid II, 1990, Öl auf Leinwand, 200 x 170
cm, MHK, Neue Galerie

Per Kirkeby ist zweifelsohne der dänische Maler der Gegenwart mit dem größten internationalen Renommee. In zahlreichen Ausstellungen wurde seinem malerischen Werk sowie seiner Tätigkeit als Bildhauer, Architekt, Filmemacher oder Schriftsteller große Aufmerksamkeit geschenkt. Sein druckgraphisches OEuvre ist dagegen weniger bekannt, obwohl es allein im Bereich der Radierung weit über 1.000 Werke umfasst. In kleinen, qualitätvollen Auflagen wandte sich Kirkeby nach dem Graphik-Boom der 70er und 80er Jahre wieder den traditionellen druckgraphischen Verfahren zu und schöpfte die Bandbreite ihrer künstlerischen Ausdrucksformen aus. Bei den Radierungen reicht das Spektrum von der zarten Kaltnadel bis zur Flächengestaltung mit der Schleifmaschine, von der kleinformatigen, dem Radius der Hand entsprechenden Skizze bis zum radierten Monumentalwerk, von der unmittelbar vor der Natur entstandenen Landschaft bis zum gegenständlich nicht mehr deutbaren Strichgebilde.
Die Graphische Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) hat in den letzten Jahren mehrfach großformatige Radierungen von Kirkeby erworben, die ab dem 11. Mai 2012 in der neuen Sonderausstellung „Neuland. Per Kirkeby – Radierungen“ im Museum Schloss Wilhelmshöhe gezeigt werden. Der eigene Bestand wird zum Ausgangspunkt, um – ergänzt durch herausragende Leihgaben – die wichtigsten Themen und Innovationen des radierten Werkes von Kirkeby darzustellen. In vielerlei Hinsicht betritt Kirkeby mit seinen Radierungen Neuland:

1. Geographisches Neuland – Radierte Reiseskizzen von Grönland
Kirkeby studierte von 1957 bis 1964 in Kopenhagen Geologie und schloss das Studium mit einer Promotion zur arktischen Quartärgeologie ab. Fasziniert war er nicht nur von historischen Berichten Forschungsreisender in die Arktis, bereits als Student nahm er mehrfach an Expeditionen nach Grönland teil. 1963 führte er erstmals kleinformatige Zinkplatten mit sich, um unmittelbar in der Landschaft zu radieren. Diese zarten Notate einer grandiosen, menschenleeren Naturkulisse beeindrucken durch ihre Unmittelbarkeit. Warum jedoch zieht Kirkeby mit der Kupferplatte in die Landschaft und nicht mit dem Skizzenbuch? In welcher Tradition steht die radierte Landschaftsskizze? Welche Rolle hat die Zeichnung als wissenschaftliches Hilfs- und Erkenntnisinstrument in der Geologie, dem zweiten Steckenpferd Kirkebys? Diesen und weiteren Fragen wird im ersten Teil der Ausstellung nachgegangen.

2. Künstlerisches Neuland – Zur „Geologie“ der Radierung
Immer wieder lassen sich bei Kirkeby Beziehungen zur Geologie herstellen. So hat der experimentierfreudige Künstler auf höchst unorthodoxe Weise seine Druckplatten bis zu zehn, zwölf Mal überarbeitet. Schicht für Schicht überlagern sich Ideen, Notizen und Erinnerungen, landschaftliche Eindrücke oder figürliche Studien. Bei dem Versuch, den Prozess nachzuvollziehen, in welchem die beständig übergangenen Platten aufeinander folgen, wird der Betrachter gewissermaßen selbst zum Geologen. Statt erdgeschichtlicher Prozesse deckt er Erinnerungen auf, legt Spuren vergangener Sinnschichten frei. Auch wenn die Radierungen Kirkebys grundsätzlich als selbständige Einzelwerke zu verstehen sind, so ist dennoch der Entstehungsprozess des „Übereinander, Nebeneinander und Nacheinander“, in den sie eingebunden sind, für ihr Verständnis unabdingbar. Dieser faszinierende Prozess wird im zweiten Teil der Ausstellung erstmals veranschaulicht.

3. Verdichtungen – Zur Bildsprache der Radierungen Kirkebys
Die Radierungen von Kirkeby lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilen. Den kleinformatigen Landschaftsradierungen und Plattenüberarbeitungen stehen „autonome“ Werke gegenüber, die häufig ein beachtliches Format erreichen. Seit 1983 fertigt Kirkeby seine Radierungen fast ausschließlich als Folgen an, die von professionellen Druckern gedruckt und von Galerien vertrieben werden. Sukzessive ändert sich seine Bildsprache. Die Leitmotive seiner Gemälde – Kristalle, Segmente, Baumstämme und Felsformationen, Vulkankegel, Hütten und Höhlen – treten verstärkt auch in seinen Radierungen auf. Plattenüberarbeitungen werden seltener, das Format der Blätter gewichtiger, Strukturen, aus der Landschaft entwickelte Motive und Metamorphosen treten klarer zu Tage. In einem abschließenden Teil der Ausstellung wird die Entwicklung der Radierungen von Kirkeby exemplarisch nachvollzogen. Akzentuiert werden dabei folgende Fragen: Welche Funktion haben die Radierungen für das malerische Schaffen des Künstlers? In welcher Tradition stehen seine großformatigen Radierungen? Wie entwickelt er sein spezifisches künstlerisches Vokabular?

Die Ausstellung betritt kunsthistorisches Neuland. Sie kann mit zahlreichen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aufwarten. Es werden etwa 150 Werke gezeigt. Eine Neuerwerbung des prominenten dänischen Künstlers Olafur Eliasson (*1967) rundet die Schau ab. In seiner „Cartographic Series II“ setzt sich Eliasson gleichfalls mit der nordischen Landschaft auseinander. Die Gegenüberstellung der beiden dänischen Künstler zeigt trotz ganz anderer künstlerischer Mittel und Intentionen erstaunliche Parallelen.

Ein sich anschließender Exkurs macht den Besucher mit der Technik der Radierung von Dürer über Rembrandt bis zu Baselitz vertraut. Ein Tiefdruckpresse sowie die wichtigsten Instrumente werden ebenso gezeigt wie Originalplatten von Kirkeby.

Öffnungszeiten Di – So, Feiertag 10 – 17 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr

Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)
Museum Schloss Wilhelmshöhe
Schlosspark 1
34131 Kassel
museum-kassel.de

Medienmitteilung





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