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Boris Lurie

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Didier Vermeiren. Skulpturen

Zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Skulpturenpark Waldfrieden | noch bis 17.2.2013

Das gesamte Oeuvre Didier Vermeirens (geb. 1951 in Brüssel) entwickelte sich in einem steten Austausch zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen einer Interpretation der Geschichte der Bildhauerei einerseits und der zeitgenössischen Erforschung ihrer Essenz andererseits.

Ende der 70er Jahre befasste sich der Künstler erstmals mit der grundlegenden Frage nach dem Sockel und begann die „Sockel-Skulpturen“ zu schaffen, die ihn seinerzeit berühmt machten. Traditionell wurde der Sockel nicht als Teil des Werkes betrachtet, sondern diente dazu, die skulpturale Figur aus dem „realen“ Raum in den Kunst- oder Monumentalraum zu transportieren bzw. sie auf diesen zu projizieren. Diese Funktion des Sockels verlor im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. Während einige Künstler, wie Brancusi, den Sockel zu einem integralen Bestandteil ihrer Arbeiten machten, entschieden sich andere, die nicht länger wünschten, dass die Skulptur mit diesem Präsentationselement vom Boden getrennt wurde, sie ebenerdig, dem Betrachter vis-à-vis gegenüber zu platzieren. Anders ausgedrückt: die Moderne hat den Sockel als solchen überflüssig werden lassen. Dieser Entwicklung Rechnung tragend, aber im Versuch sie konsequent zu durchdenken, begann Vermeiren die Existenzgrundlage des Sockels zu hinterfragen, indem er ihm eine autonome Existenz im Raum verlieh: wenn der Sockel eine Basis oder ein Fundament ist, kann er für sich selbst und um seiner eigenen Qualität willen präsentiert werden und so letztlich die Aussagekraft eines Kunstwerkes gewinnen. Was bleibt, ist die bloße Präsenz auf dem Boden und ihre vielfältigen plastischen Möglichkeiten. Davon ausgehend entwickelte sich ein beständiger Dialog mit dem Raum. Das Positionieren der Werke im Raum und die Konfiguration des Raumes in Beziehung zu den Werken wurden so zum Thema jeder Ausstellung. Für Vermeiren ist der Raum nicht leer, sondern plastisch; daher seine Idee, dass die Werke ihn ergründen und skulpturieren.

Ab den 70er Jahren begann Vermeiren diese Inkorporation des Raumes und die plastische Begrenzung der reinen Präsenz auf dem Boden für sich zu untersuchen. Wir können uns seine Werke in dieser Zeit als aus einem festen und schweren Objekt bestehend vorstellen (einem mehr oder weniger voluminösen Quader aus Stein, Gips oder Eisen), das auf einem Körper von identischer Größe aber aus weicherem und leichteren Material (Polyurethanschaum) platziert ist, so dass eines das andere durch sein Gewicht verformt. Auch stellte Vermeiren - in direkter Konfrontation mit dem Problem des Sockels, das zugleich das Problem der Tradition ist - "Replikate" der Sockel der Skulpturen von Rodin, Carpeaux und anderer Künstler aus, die gewöhnlich aus demselben Material gefertigt wurden, aus dem auch die Originalwerke bestehen. Der Sockel ist also für Vermeiren nicht bloß ein Readymade oder ein vorgefundenes Objekt, sondern er bringt die Herkunft des Kunstwerkes ins Spiel. In einem wahrhaft plastischen Prozess gestaltet und formt der Künstler mithilfe traditioneller Techniken (wie dem Modellieren, Gießen und Montieren) das gewählte Volumen, um die Inkorporation des Raumes und die Präsenz des Werkes zu erreichen. Zu diesem Zweck kann ein Sockel umgekehrt auf einen identischen zweiten oder sein Negativ (seine eigene Gussform) gestellt, oder sogar wie ein Handschuh von innen nach außen gestülpt werden, so dass die Armierung sichtbar wird.
In derselben Weise, in der Vermeirens Skulpturen oft auf andere Werke der Kunstgeschichte verweisen, beziehen sie sich aber auch auf einander. Eine Skulptur ist immer wie ein Glied in einer Kette und bildet letztlich eine Antwort auf die vorausgegangenen Werke. In diesem Sinn ist Vermeirens Arbeit immer zugleich auch die Erinnerung an seine eigene frühere Arbeit. Jede seiner Ausstellungen blickt zugleich in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Öffnungszeiten:
März bis November: Die bis So 10 – 18 Uhr
Dezember bis Februar: Fr bis So 10 – 17 Uhr
An Feiertagen geöffnet.

Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
T 0202 4789812-0, mail@skulpturenpark-waldfrieden.de


PM





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