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Boris Lurie

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Sven Johne. Wege aus der Krise

Griechenland-Zyklus sowie neun weitere Werkgruppen

03.10.– 01.12.2013 | Museum für Photographie Braunschweig

Tiefdunkelblaue Nacht, eine laue Brise, kristallenes Glitzern am Firmament. Sven Johnes Griechenland-Zyklus registriert mit seinen zarten, atmosphärischen Nachtkarten beinahe überirdischer Schönheit die sagenumworbenen Orte griechischer Mythologie.
Griechenland 2012. Euroschuldenkrise. Der Nimbus Griechenlands verblasst? Der Logbucheintrag des Künstlers vermerkt: Friends, in this country only the stupid pay taxes. Oder: Und hier liegen sie, die Yachten der Steuerflüchtlinge, sagt der Taxifahrer, welch Wohlstand!

Sven Johnes Griechenland-Zyklus verdeutlicht bildgewaltig das künstlerische Interesse des Fotografen. Seine Arbeiten verfolgen einen konzeptuell geprägten fotografischen Ansatz, dem ein erweitertes Verständnis der sozialen Dokumentarfotografie zugrunde liegt. Johnes Arbeiten changieren zwischen Fakt und subjektivem Erlebnis, sie kreisen um die Frage nach Authentizität und Beweischarakter von Information, Dokument und Erzählung.

Auf seinen Reisen spürt der Fotograf Geschichten nach, die zumeist von einer verstörenden Paradoxie geprägt sind: Der Suche nach persönlicher Erfüllung und dem Wunsch, ein gutes Leben zu führen, dem Einfluss und den tiefgreifenden Auswirkungen geschichtlicher Ereignisse auf individuelle Biografien und dem kläglichen Scheitern gesellschaftlicher Modelle und privater Lebensutopien. Johnes Arbeiten erörtern auf prägnante Weise Zwiespalt, Hindernisse und Störungen, denen einzelne Personen in einer globalisierten, neoliberalen Lebenswelt unterworfen sind und die Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten, sich als Individuums in diesen unwirtlichen Rahmenbedingungen zu verorten. Als konzeptuelles Spiel mit den Möglichkeiten bildlicher Repräsentation dekonstruiert Johne hierbei bekannte Erzählmuster, kombiniert miteinander kontradiktierende Fragmente in erzählerischer Montagetechnik. So werden die verführerisch-sinnlichen Bildflächen des Griechenland-Zyklus gebrochen durch integrierte Textbänder, fotografisches Bild und Textbild entwerfen einander gegenläufige, jedoch gleichzeitige Orts- und Zeitbezüge in zwei unterschiedlichen epistemologischen Koordinatensystemen.

Die Ausstellung Wege aus der Krise des Museums für Photographie Braunschweig am Standort 267 Quartiere für zeitgenössische Kunst und Fotografie präsentiert den bislang umfangreichsten Einblick in das fotografische Werk Sven Johnes. Neben der 2013 neu produzierten Arbeit Griechenland-Zyklus werden neun weitere Werkgruppen zu sehen sein, die das inhaltliche und methodische Navigationsfeld des Künstlers auf seinen globalen Streifzügen erfahrbar machen, wie beispielsweise Seafaring Discoveries Of Our Time (2008), Wanderung durch die Lausitz (2006) oder Vinta (2004). Die Ausstellung spürt hierbei den vielfältigen Beziehungen und Verbindungen im Werk Johnes nach, folgt dem vom Fotografen ausgeworfenen Informationsnetz metaphorischer Knoten, den Strängen, Überschneidungen und Verdichtungen seiner Arbeiten, die in einer induktiven Ableitung individueller Einzelschicksale gesellschaftliche Grenzen und Möglichkeiten erörtern.

Sven Johne (*1976 auf Rügen) lebt und arbeitet in Berlin. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u.a. Casa Baldi Stipendium der Deutschen Akademie Rom/Villa Massimo 2013; Förderpreis der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung für “Kataloge für junge Künstler”, 2010; Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, 2009), seine Arbeiten sind in nationalen und internationalen Sammlungen vertreten. Teile Johnes Oeuvres waren u.a. zu sehen im Frankfurter Kunstverein, MUDAM Luxemburg, Witte de With Rotterdam, MMK Frankfurt, Sprengel Museum Hannover, ARGOS Brüssel.

Museum für Photographie Braunschweig e.V.
Helmstedter Str. 1, D-38102 Braunschweig
Tel.: +49(0)531 75000, info@photomuseum.de

Di - Fr 13 - 18 Uhr, Sa + So 11 - 18 Uhr

pm





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