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Franz Erhard Walther

Schreitsockel und Standstellen

17. 09. - 23. 11. 2014 | Teil V „Im Städel Garten“, Frankfurt a.M.

Der international vielbeachtete Künstler begann diese Werkgruppe, die ihn zu einer Schlüsselfigur der Minimal und Performance Art werden ließ, Anfang der 1970er-Jahre für den Außenraum zu entwickeln. Die minimalistischen, aus Stahl geformten Bodenelemente laden mit ihren reduzierten Formen den Besucher zu einer „Werkbegehung“ ein. Durch das Abschreiten der Sockel wird dieser selbst zum Material des skulpturalen Prozesses. Im vorderen und hinteren Städel Garten eröffnen die Schreitsockel und Standstellen überraschende Blickachsen und neue Perspektiven auf das Museum sowie auf dessen Umgebung. Die Ausstellung wird am Dienstag, 16. September um 19.00 Uhr mit einem Gespräch zwischen Franz Erhard Walther und Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwartskunst am Städel Museum, im Metzler-Saal des Städel eröffnet; anschließend besteht die Möglichkeit einer Werkbegehung mit dem Künstler. Bei einer weiteren Werkbegehung mit Franz Erhard Walther am Sonntag, 21. September um 15.00 Uhr und einem Vortrag des Künstlers am Donnerstag, 16. Oktober 2014 um 19.00 Uhr im Städel Museum kann das Publikum weitere Einblicke in das Œuvre Walthers gewinnen.

Franz Erhard Walther, geboren 1939 in Fulda, nahm 1959 ein Studium an der Städelschule in Frankfurt auf. 1962 wechselte er an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er gemeinsam mit Gerhard Richter und Sigmar Polke in der Klasse von Karl Otto Götz studierte. Schon zu Beginn der Ausbildung galt sein Interesse Gestaltungsprozessen, die sich aus dem Zusammenhang einer bestimmten Materialität ergaben. So begeisterte er sich beispielsweise für Papier, das durch den Kontakt mit verschiedenen Flüssigkeiten die unterschiedlichsten Formen annahm.

Er begann mit Textilien zu experimentieren und fertigte aus Nesselstoff Objekte, um den Betrachter durch deren Benutzung interaktiv einzubeziehen. Im Zuge dessen entstand sein
1. Werksatz (1963–1969), bestehend aus 58 Objekten, der bereits im ersten Jahr von Walthers USA-Aufenthalt von 1967 bis 1971 in New York im Museum of Modern Art präsentiert wurde. Walther veränderte in den 1960er-Jahren mit seiner Kunst radikal das Verständnis des traditionellen Skulpturbegriffs. Für ihn bilden der Prozess, das Sehen, die Bewegung und die Erfahrungen das Werk. Mit dieser künstlerischen Haltung beeinflusste Walther, der zwischen 1971 und 2005 als Professor an der Hamburger Hochschule für bildende Künste lehrte, eine ganze Generation von Gegenwartskünstlern, die auch in der Sammlung des Städel Museums vertreten sind – von Rebecca Horn über Martin
Kippenberger und Santiago Sierra bis hin zu Jonathan Meese.

Die im Städel Garten gezeigte Werkgruppe der Schreitsockel und Standstellen von Franz Erhard Walther zeichnet sich vor allem durch ihre reduzierte und minimalistische Gestalt aus. Die Besucher finden auf dem Boden liegende Stahlplatten und Bahnen im Gartenbereich mit einem einseitig erhöhten Rand, die sogenannten Schreitsockel; komplementiert werden diese mit leicht erhöhten quadratischen Flächen, den Standstellen. Die Werkstücke werden erst durch das Abschreiten tatsächlich zu Sockeln, wobei sich die Akteure als Teil der Skulptur begreifen können. Darüber hinaus entsteht durch das Schreiten ebenso ein Bezug zur räumlichen Umgebung, wie das stehende Verweilen an einem Ort die Dimension der Zeit in das Werk integriert. Die Präsentation im Außenraum des Städel eröffnet den Besuchern im Schreiten und Stehen ungewohnte Perspektiven und überraschende Assoziationen in der von Kunst geprägten Umgebung von Museum und Städelschule. Neben ihrer Bezugnahme auf die reale Umgebung unterstützen die Schreitsockel und Standstellen auch die Interaktion der Besucher. Obwohl Körper, Raum und Zeit durchaus wesentliche Elemente der klassischen Bildhauerei sind, nutzt Walther diese, um eine völlig neue konzeptuelle und skulpturale Ausdrucksform zu schaffen.

Neben dem prozesshaften und sozialen Aspekt von Walthers Arbeiten steht besonders deren erweiterte „skulpturale Qualität“ im Vordergrund. Der Körper als Teil der künstlerischen Formgestaltung führte in Walthers Kunst zu einer nachhaltigen Ausweitung des Werkbegriffs. Walther verwirklichte diese künstlerischen Ideen nicht
nur frühzeitig, sondern vereinte in seinem Werk darüber hinaus Grundgedanken der in den USA aufkommenden Minimal Art und Performance Art.

Im Zuge der Neupräsentation seiner Skulpturensammlung im Städel Garten zeigt das Städel in der Reihe „Im Städel Garten“ seit 2013 verschiedene performative und
installative Arbeiten auf dem frei zugänglichen Gelände rund um das Museum. Den Auftakt bildete im April 2013 die aufwendig inszenierte Performance Watering Holeder in Frankfurt lebenden Künstlerin Adrian Williams, im Juni 2013 folgte mit der Ausstellung von Werken Adolf Luthers eine weitere temporäre Präsentation. 2014
wurde die Reihe mit Erwin Wurms One Minute Sculptures und The Encryption Garden – Soundinstallation im Städel Garten von Alan B. Brock-Richmond und Bernhard Schreiner weitergeführt.

FRANZ ERHARD WALTHER. SCHREITSOCKEL UND STANDSTELLEN
TEIL V DER REIHE „IM STÄDEL GARTEN“
Städel Museum

Städel Museum
Dürerstraße 2
60596 Frankfurt am Main
staedelmuseum.de

Pressemitteilung





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