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Boris Lurie

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Sarah Morris. Falls Never Breaks

8.12. 2016 - 8.1. 2017 | Kunsthalle Wien

Sarah Morris arbeitet seit den 1990er Jahren mit Malerei und Film, die sie als getrennte, auf inhaltlicher Ebene jedoch sich ergänzende Medien betrachtet. Architektur und Städtebau als soziale wie politische Systeme sowie das Zeichensystem der Gegenwart insgesamt mit seinen Signaturen des Kapitals stehen dabei im Zentrum.

Die Kunsthalle Wien konzentriert sich in ihrer Personale auf das filmische Werk von Sarah Morris und zeigt zehn Stadtporträts im weitesten Sinne: Strange Magic, ein Film über Paris als Zentrum der Luxusindustrie, wird während der gesamten Dauer der Ausstellung gezeigt und an fünf Abenden um weitere Werke ergänzt.

Mit der Kamera fängt Sarah Morris Psychologie, Architektur und Ästhetik des urbanen Raums ein, um den Charakter einer Metropole zu beschreiben. Häufig ist es die Faszination an der Macht und deren Repräsentation, denen sie in ihren Filmen nachspürt. Sie folgt keiner klaren Narration, sondern montiert kurze Szenen zu rhythmisch strukturierten Sequenzen. Für ihre Stadtporträts filmt sie Architektur und Landschaft, folgt Menschen eine Zeit lang bei ihren Tätigkeiten, filmt im Innen und Außenraum, hinter den Kulissen der Oscar-Verleihung und auf der Straße, im Weißen Haus und am Straßenstrich. Sie erzeugt ästhetische Bilder, unterlegt von prägnanten Soundcollagen, die den Charakter der jeweiligen Metropole modulieren.

Strange Magic, Morris’ jüngster Film, ist eine 45minütige, opulente Studie über das Imperium des Branchenführers der Luxusindustrie LVMH und gleichzeitig ein eigenwilliges Porträt von Paris. Strange Magic wurde anlässlich der Eröffnung der nach einem Entwurf von Frank Gehry entstandenen Foundation Louis Vuitton in Paris in Auftrag gegeben.

In Strange Magic bilden Mode, Parfum, Champagner und Gehrys Star-Architektur in Glas und Stahl ein Konglomerat, in dem sich das Konzept von und Begehren nach Luxus spiegelt. Das Zusammenspiel aus provenzalischen Blütenträumen, teuren Getränken und inszeniertem Laisser-faire kultiviert zugleich eine klischeehafte Vorstellung des „Französischen“.

Morris montiert Szenen und Impressionen zusammen, die einen Blick in die Fabrikation kulturellen Kapitals in Form von Luxusgütern erlauben. Die Aufnahmen von Weintrauben, Blumen, Leder, Stoffen, Pigmenten, Glas und Maschinen in brillant inszenierter Optik sind rhythmisch montiert. Rosen werden gepflückt, gepresst und als Parfum verflüssigt. Filmstars preisen das Parfum an. Eine gigantische Abfüllanlage füllt unzählige Flakons, verschließt und verpackt sie.

Morris dokumentiert diese sehr realen Mechanismen kommerzieller Wunscherzeugung ebenso wie sie diese in der scheinbaren Affirmation kritisiert:
Die verführerischen Bilder, die sie kreiert, täuschen nicht wirklich über die Leere hinweg, die hinter ihnen liegt. Die auf Bildern basierende Fantasie eines luxuriösen Lebens erfährt in Strange Magic vielmehr eine visuelle Rückkoppelung an eine reale Produktionskette, die als solche nicht unbedingt glamourös ist.

Sarah Morris ist eine informierte Beobachterin des zeitgenössischen Lebens, die ihr Wissen mit uns teilt – und eine präzise Analystin jener Mechanismen, die das „Haben-wollen”-Gefühl mit allen seinen bewussten und unbewussten Konsequenzen in einem globalen Gefüge kontextualisiert.

Ein vollkommen anderer Blick hinter die Kulissen gelingt ihr in dem Film Capital, einem Porträt der amerikanischen Hauptstadt Washington während der letzten Tage der Clinton Administration. The Mall, das Weiße Haus, die Weltbank, uniformierte Mitglieder des Geheimdienstes, Passanten und Jogger, Highways mit unzähligen Autos, das Präsidentenfahrzeug, der Watergate Komplex, das Kennedy Center, das J. Edgar Hoover Building, das Pentagon und die täglichen Aktivitäten des Präsidenten verschmelzen zu einer komplexen filmischen Collage, in der Architektur, Urbanismus und die Symbole der Macht sich überlagern.

Das Porträt Los Angeles zeigt wiederum die zersiedelte Stadtstruktur als gigantisches geometrisches Raster, über das Morris den Glamour der Filmmetropole legt: Backstage-Aufnahmen der Oscar- Verleihung, die Vorbereitung für das Event, Stars in glamourösen Outfits und casual bei den Proben. Trauben von Journalisten vor den Absperrungen und das Organisationspersonal dahinter.

Los Angeles, das Zentrum der Bildproduktion, wird zum Protagonisten eines Films über zeitgemäße kommerzielle Filmemacher. Pre- und Postproduktionsprozesse werden gezeigt, so dass ein Bild jener filmindustriellen Mechanismen entsteht, die die Identität der Metropole prägen.

Visuelle Eindrücke finden in allen Filmen von Morris eine direkte Rückbindung an die Architektur. So auch in Beijing, einem eindrucksvollen Porträt der chinesischen Metropole während der Olympischen Spiele 2008 – einem Megaevent, dessen von Stararchitekten entworfene Kulisse in ungeheurer Geschwindigkeit aus dem Boden gestampft wurde. In schnellen Bildern und ausgedehnt auf 84 Minuten Spielfilmlänge bringt Morris internationale Athlet/innen, gigantische Spielstätten und den Alltag der chinesischen Gesellschaft als Ausdruck eines Turbokapitalismus innerhalb eines autoritären Systems zusammen.

Sarah Morris lebt und arbeitet in New York. Ihr Werke wurden in Einzelausstellungen in folgenden internationalen Institutionen gezeigt: Museum of Modern Art, Oxford (1999); Kunsthalle Zürich, Zürich (2000); Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin (2001); Kunstforeningen, Kopenhagen (2004); Moderna Museet, Stockholm (2005); Palais de Tokyo, Paris (2005); Kestner Gesellschaft, Hannover (2005); Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam (2006); Fondation Beyeler (2008); Lenbachhaus, München (2008); MAMbo, Bologna (2009); Museum für Moderne Kunst, Frankfurt (2009); K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (2010); Wexner Center for the Arts (2012); Kunsthalle Bremen (2013) und M Museum Leuven (2015).
Werke der Künstlerin finden sich unter anderem in folgenden Sammlungen: Centre Pompidou, Paris; Solomon R. Guggenheim Museum, New York; Museum of Modern Art, New York; Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin; Stedelijk Museum, Amsterdam und Tate Modern, London.
Kurator: Nicolaus Schafhausen


Kunsthalle Wien GmbH
Museumsplatz 1
1070 Wien, Austria
kunsthallewien.at


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