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Boris Lurie

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Schön vergänglich – Blumen in der zeitgenössischen Kunst

23.07. - 05.11.2017 | Kallmann-Museum Ismaning

Ein Museum voller Blumen zum Jubiläum – am Samstag, 22. Juli feiert das Kallmann-Museum seinen 25. Geburtstag mit der Eröffnung der Ausstellung „Schön vergänglich – Blumen in der zeitgenössischen Kunst“ (17 Uhr) und einem großen Sommerfest im Rahmen von „Kultur im Schlosspark“ (21.-23. Juli, siehe beiliegenden Flyer). Die Ausstellung „Schön vergänglich“, in der neben Gemälden und Fotografien auch Videos, Installationen und Skulpturen zu sehen sind, verfolgt anhand von fünfzehn künstlerischen Positionen das Fortleben des klassischen Motivs der Blume in der zeitgenössischen Kunst. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung feiern wir an einer langen, weißen, blumengeschmückten Tafel im Park, begleitet von den sommerlichen Klängen eines Streichquartetts.

Ein Leben ohne Blumen ist kaum vorstellbar. Blumen faszinieren durch ihre Schönheit, sie bereichern den Alltag als ein Stück lebendiger Natur im Wohnzimmer, als prachtvoller Schmuck bei Feiern oder sie werden zur Gratulation, als Dank oder als Ausdruck der Liebe überreicht. So verwundert es kaum, dass auch in der bildenden Kunst die Blume als Motiv auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt.

Zahlreiche Künstler aus verschiedenen Epochen haben sie in ihren Werken abgebildet. War die Blume dabei lange Zeit in religiöse Kontexte eingebunden und mit vielfältigen symbolischen
Bedeutungen aufgeladen, so wurde schließlich im Barock das Blumenstillleben als eigenständige Bildgattung beliebt. Die Schönheit der Natur fand darin ebenso ihren Ausdruck wie die Vergänglichkeit des irdischen Seins.

Aber auch viele zeitgenössische Künstler verwenden Blumen als Motiv und gelangen dabei zu einer faszinierenden Vielfalt künstlerischer Fragestellungen, die weit über die Darstellung reiner Naturschönheit hinausgehen. Michael Wesely setzt sich mit seinen Langzeitbelichtungen von verwelkenden Blumensträußen mit Zeit und Vergänglichkeit auseinander, während Anne Carnein Blumen aus alten Kleidungsstücken näht und sich dem Thema des Wachsens und Vergehens von Pflanzen im plastischen Bereich annähert. Christopher Thomas fotografiert künstliche Grabblumen und macht Fragen nach der Dauerhaftigkeit von Erinnerung anschaulich erfahrbar. Luzia Simons scannt Tulpen vor einem schwarzen Hintergrund und konfrontiert den Betrachter mit ihren großformatigen Arbeiten mit einer überwältigenden, neuen Perspektive auf die Blumen, während Hiroyuki Masuyamas facettierte Bilder von Blumensträußen eine an Insektenaugen angelehnte Sichtweise auf die Natur präsentieren. Blumen waren aber immer auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. So spielt die in den wissenschaftlich-konstruktiven Arbeiten von Macoto Murayama die exakte Vermessung der Natur eine Rolle, klassische naturkundliche Darstellungsformen werden bei Miron Schmückles fantastischen floralen Zeichnungen zum Ausgangspunkt künstlerischer Gestaltung genommen. Aber auch Aspekte der kunsthistorischen Tradition dieses Motivs werden beleuchtet, etwa indem Gabriella Gerosa klassische Gemälde in das Medium Video übersetzt und neu interpretiert. Aber auch in der Malerei ist das Spektrum der Auseinandersetzung mit der Blume groß. Während Hansjoerg Dobliar das Bildmotiv in eine stark verfremdende Bildsprache übersetzt und Heidi Willberg ausgehend von den Farb- und Formwerten von Blumen zu abstrakten, farbstarken Bildern gelangt, arbeitet Paul Morrison mit den Umrissen von
Pflanzen, die er in eine extrem reduzierte, äußerst präzise einfarbige Malerei überträgt. Hingegen umkreist Laure Prouvost mit ihrer Videoarbeit „Into all that is here“ das Thema Lust und Sinnlichkeit und verbindet die Blume mit dem menschlichen Begehren. Pflanzen lassen sich aber auch aus anderen Gegenständen herstellen. Peter Rösel etwa installiert im Museum eine große Dornenhecke aus Polizeiuniformen, und Stephanie Senge schafft Ikebana-Arrangements aus Alltags- und Wegwerfartikeln und wendet damit die äußerst verfeinerten ästhetischen Regeln des Ikebana auf Objekte an, denen wir üblicherweise kaum Aufmerksamkeit widmen. Eine lebende Blume, eine Rose, verwendet als einziger Künstler der Ausstellung Timm Ulrichs für seine humorvoll-konzeptuelle Homage an Gertrude Stein.

Die Ausstellung im Kallmann-Museum wird ein Augenschmaus, sie ist sinnlich und humorvoll, konfrontiert uns aber auch mit grundlegenden Fragen des Lebens, der Natur und auch der Kunst.
Zugleich nehmen wir mit „Schön vergänglich“ Bezug auf die besondere Lage und Geschichte unseres Hauses. Das Museum, das am 16. Juli 1992 im Nachbau einer historischen Orangerie eröffnet wurde, liegt im Ismaninger Schlosspark, einem von Ludwig von Sckell gestalteten englischen Park aus dem 19. Jahrhundert. Es steht daher auf besondere Weise mit der Natur und deren Gestaltung und Bewahrung durch den Menschen in Beziehung.

In der Ausstellung zu sehen sind Arbeiten von Anne Carnein, Hansjoerg Dobliar, Gabriella Gerosa, Hiroyuki Masuyama, Paul Morrison, Macoto Murayama, Laure Prouvost, Peter Rösel, Stephanie Senge, Miron Schmückle, Luzia Simons, Christopher Thomas, Timm Ulrichs, Heidi Willberg und Michael Wesely.

Kallmann-Museum
Schloßstr. 3b
85737 Ismaning

kallmann-museum.de

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