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Boris Lurie

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Josef Schulz: Spectrum. Architektur. Landschaft. Fotografie

(Öffnungszeiten überprüfen!) - 17.1.2021 | Kunstforum Hermann Stenner, Bielefeld

Grenzgebäude ohne Grenzverkehr, Tankstellen ohne Leuchtreklamen und Zapfsäulen, zeitgenössische Zweckarchitekturen als anonyme Skulpturen. Der Fotokünstler Josef Schulz (*1966) zeigt in seinen Serien Architektur-Räume voll spröder Poesie. Seine modernen Ruinen, ihrer Funktion enthoben, ihrer Beschilderung durch digitale Bearbeitung verlustig gegangen, entfalten eine intensive und zugleich melancholische Schönheit. Die Arbeit von Josef Schulz, der von 1999 bis 2002 in der Becher-Klasse an der Kunsthochschule Düsseldorf studierte, ist geprägt von der Genauigkeit und Unbestechlichkeit des »Becher-Blicks«, der sich dem vermeintlich Nebensächlichen, dem Vergessenen und Vernachlässigten widmet. Die digitale Bearbeitung fokussiert und verdichtet das Gesehene zu malerisch wirkenden Bildkompositionen, die an die amerikanische Farbfeldmalerei erinnert. Der aufnehmende Fotograf wird durch die Schärfung der Bildaussage zum Kommentator: Die im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 in den USA entstandene Serie »Sign Out« ist mehr als die Dokumentation des Verblassens des amerikanischen Traums und lässt Freiraum für etwas Neues, das noch geschaffen werden muss.

Sieht Josef Schulz Landschaften, fasziniert ihn nicht das Naturschöne, sondern die wie gebaut wirkende Landschaftsformation (Serie »terraform«). In seinen Serien »sachliches« und »formen« zeigt er dekontextualisierte Architekturen und Räume, die ohne seinen spezifischen Blick durch die analoge Plattenkamera keine wären. Die Unaufgeräumtheit und Unwirtlichkeit industrieller Wucherungen wird durch seinen analytischen Blick zum Faszinosum. Die Serien »Poststructure« und »Übergang« zeigen Architekturen mit sichtbaren Spuren des Verfalls. Ihrer Funktion beraubt, ausgeweidet und verlassen, stehen sie wie moderne Ruinen, sind Mahn- und Denkmale zugleich. Schulz’ sowohl sachlich-klarer als auch melancholischer Blick erfasst4 Gebäude, die wie Restposten der Geschichte vor sich hindämmern.

Mit seiner vierten Ausstellung stellt das Kunstforum Hermann Stenner einen Fotografen vor, der zugleich dokumentarisch und malerisch sieht und dessen Bilder von harscher Gesellschaftskritik sowie großer ästhetischer Raffinesse geprägt sind. Damit will das Kunstforum, das sich als offener Ort des Austausches versteht, nach dem Expressionismus eines Hermann Stenner und der Klassischen Moderne mit dem Schweizer Bauhauskünstler Johannes Itten derjenigen Kunstgattung Tribut zollen, die wie sonst wohl nur noch das Kino als zweites fotografisches Medium unser Bild des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts geprägt hat.

Die Ausstellung gibt mit 50 großformatigen Werken erstmals einen Gesamtüberblick über das fotografische Schaffen des Künstlers, der neben seiner Produktions- und Ausstellungstätigkeit in Deutschland u. a. auch in Israel und China ausstellte.

Kunstforum Hermann Stenner gGmbH
Obernstraße 48
33602 Bielefeld
www.kunstforum-hermann-stenner.de

Presse





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