Die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury (geb. 1961 in Genf) ist bekannt für ihre ironischen Inszenierungen des Glamour und der Warenwelt, wobei sie häufig auch Geschlechterdifferenzen gegeneinander ausspielt. Im KUBUS des Lenbachhauses wird nun eine Rauminstallation von ihr zu sehen sein.
In ihren Arbeiten vermischt Fleury häufig entgegengesetzte Sphären, die als männlich oder weiblich konnotiert sind. Die verlangsamte Wiedergabe der Siegesfeier eines Autorennens verwandelt sie zu einer esoterischen Zen-Meditation über Geschwindigkeit. Phallische Raketen werden mit langhaarigem Pelz überzogen, die Brillo-Kartons von Andy Warhol durch Verpackungen des Schlankheitsmittels Slim Fast ersetzt.
Im KUBUS des Lenbachhauses wird die Rauminstallation "Astarté`s Cave" (2008) präsentiert. An den Wänden sind Arbeiten zu sehen, die auf Fotografien von Vietnamesischen Tropfsteinhöhlen basieren. Mit dem Titel verweist Fleury auf eine antike Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin: "Durch die panoramahafte Tapezierung und den Verweis auf die weibliche Gottheit verwandelt sich die streng quadratische Architektur in eine naturreligiöse Lustgrotte", so die Ausstellungsmacher. Natur und rationale Architektur, organische und anorganische Formen gehen eine Verbindung ein und werden auf ironische Weise gegeneinander ausgespielt. In der Mitte des Kubus präsentiert Fleury zudem die Skulptur "Labrisrynthe" (2008), einen monumentalen, silbern glänzenden Haifischzahn, wie er in südpazifischen Kulturen als Talisman verehrt wird.
Abbildung: Sylvie Fleury: Astarté´s Cave, 2008
courtesy: Galerie Mehdi Chouakri, Berlin
KUBUS
Ausstellungsdauer: 17.Mai-Anfang August 2010
Klopstockstraße 10
80804 München
Der KUBUS ist nicht betretbar, aber immer von außen einsehbar.
Er ist Teil des Kunstprojektes Petuelpark quivid.de
lenbachhaus.de
Verena Straub
Kataloge/Medien zum Thema:
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