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Boris Lurie

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Retrospektive Ulrike Grossarth

Wäre ich von Stoff, ich würde mich färben

24. 01. - 29. 06. 2014 | Generali Foundation, Wien

Die bislang umfangreichste Retrospektive von Ulrike Grossarth setzt erstmals alle Werkkomplexe der Künstlerin seit ihren Anfängen als Tänzerin in den 1970er und 1980er Jahren über ihre plastisch-bildnerischen Arbeiten bis hin zu ihren Aktionen und ihren zuletzt ent-
standenen Arbeiten, die historische und ideengeschichtliche Themen berühren, in umfassender Weise zueinander in Beziehung.
„Die Herstellung von Kunstwerken ist für mich sekundär, was mich interessiert, ist tatsächlich erfahrbare, verfügbare und radikale, anschauliche Denkräume zu erzeugen“, sagt Ulrike Grossarth über ihren künstlerischen Ansatz. Der für ihr gesamtes Schaffen zentrale Werkkomplex BAU I (1989–2000) – ein experimentelles Ensemble zu den Fragen „unbewegter Gegenstandskörper“, das über einen Zeitraum von über zehn Jahren entstanden und in den unterschiedlichsten Konstellationen präsentiert worden ist – bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung. Als Versuch, veränderte Denk- und Handlungsräume zu veranschaulichen, verbindet BAU I das von Fluxus, Punk und der Aufarbeitung der Nachkriegszeit geprägte Frühwerk Ulrike Grossarths mit ihren späteren, auf Osteuropa konzentrierten Arbeiten. Mit den sogenannten „Lubliner Projekten“ (seit 2006), Szeroka 28, Stoffe aus Lublin/Bławatne z Lublina, running Lubartowska und dem jüngst entstandenen Werkkomplex SYMBOL gotowe/Subjektaggregate sucht die Künstlerin verlorene Kultur-inhalte zu reanimieren. Einen bedeutenden Stellenwert nimmt darin die Auseinandersetzung mit Phänomenen der jüdischen Mystik ein, insbesondere der Gestalt der Schechina als komplexe und möglicherweise integrative Figur, deren Belebung das abendländische Denken herausfordert.
Zentral für Ulrike Grossarth ist Hannah Arendts Buch Vita activa oder Vom tätigen Leben 1960 (Orig. 1958), in dem die Verfasstheit des menschlichen Lebens durch die drei „Grundtätigkeiten“, Arbeiten, Herstellen und Handeln, bestimmt wird. Für Arendt ist das Handeln der „eigentliche Ursprung menschlicher Prozesse“, die „man nicht rückgängig machen kann“ und „die Kräfte erzeugen, die im Haushalt der Natur nicht vorgesehen sind“. Diesen Handlungsbegriff wendet Grossarth auf die eigene künstlerische Praxis an und hat davon ausgehend eine empirische Forschungsmethode entwickelt, u. a. in Form von public exercises. Diese zuletzt als Reiseprojekte in Osteuropa (Ungarn, Polen, Serbien, Tschechien, Ukraine) konzipierten Studien versteht die Künstlerin als „Übungsreihen zur Überwindung fixierter Kulturmodule“. In den Worten Hannah Arendts kann eine so angelegte „neue Art Forschung“ nicht „nur theoretischer Natur“ sein und dann exemplarisch auf die Welt des Körperlichen übertragen werden, sondern sie ergibt sich aus einem Tun, das sich seiner Bezüge und Bedingungen bewusst ist und Vorgänge veranlasst, „deren Ende ungewiss und unabsehbar“ ist.

Generali Foundation
Wiedner Hauptstraße 15
1040 Wien, Austria
http://foundation.generali.at

PM





Kataloge/Medien zum Thema: Ulrike Grossarth



Ulrike Grossarth:


- Blickmaschinen

- documenta 10 1997

- Moscow Biennale 2013

- Preisträger 2009, Käthe-Kollwitz-Preis

- Sammlung zeitgenoessische Kunst der BRD

- SINOPALE 6


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