Martin Kippenberger (geboren 1953 in Dortmund, gestorben 1997 in Wien) ist einer der wichtigsten und gleichzeitig umstrittensten Künstler des 20. Jahrhunderts.
„Selbstdarsteller“, „enfant terrible“, „Kunst-Punk“, „Bürgerschreck“, „Ausnahmekünstler“ – die Etiketten, die Kippenberger aufgedrückt bekommen hat, sind so zahlreich wie inhaltsleer, konzentrieren sich jedoch fast immer auf die außergewöhnliche Persönlichkeit des Künstlers. Kippenbergers komplexes Werk, das Malerei, Zeichnung, Objektkunst, Schriften, Fotografie, Installation und Performance sowie sammlerische und kuratorische Praktiken umfasst, führt sämtliche Plattitüden von Künstlersein und Kunstbetrieb an der Nase herum. Humorvoll und schonungslos nimmt Kippenberger dabei Geniekult, „Maler-Heroen“, Kunstkritik und christliche Ikonografie dabei ebenso in die Mangel wie Concept und Minimal Art. Dialog und Kommunikation sind die Drehund Angelpunkte seiner Kunst. Die Herbstausstellung des Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich, nach den großen Kippenberger-Retrospektiven in der Londoner Tate, dem New Yorker MoMA und dem Hamburger Bahnhof in Berlin, erstmals einem Einzelaspekt: Kippenbergers durchwegs bevorzugtem Medium „Sprache“. Sein rasantes Arbeitstempo, die Angewohnheit „alles und jeden“ in seine künstlerische Arbeit einzubeziehen, sowie ein untrügliches Gespür für die Aufdeckung zeitgeistiger Widersprüche, brechen sich vorrangig via Sprache Bahn – auf Bildtitel-Ebene, als Text im Bild, Wortwitz und schlechter Witz, Missverständnis, Slogan, als Reim oder auch in Form von Künstlerbüchern, Stickern und Plakaten. „Ich bin mehr ein Vertreter. Verkaufe und vermittle Ideen. Ich bin doch viel mehr für die Leute, als einer der Bilder malt“, sagte Martin Kippenberger, der mit Sprache als Nukleus seiner Kunst in der Tradition von Dada und Konkreter Poesie steht.
Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain/Cologne konzipiert.
Bank Austria Kunstforum Wien
Freyung 8 / 1010 Vienna, Austria
http://www.kunstforumwien.at/
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Martin Kippenberger
Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin
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