Der Filmemacher und Drehbuchautor John Akomfrah untersucht in seinen atmosphärischen Filmen die Struktur von Erinnerung, die Erfahrungen von Migranten in ihren Diasporen und die historischen, gesellschaftlichen und politischen Hintergründe des Postkolonialismus. Als Gründungsmitglied des einflussreichen Black Audio Film Collective (1982–1998) arbeitet er bis heute mit seinen Künstlergefährten David Lawson und Lina Gopaul zusammen. Schon früh etablierte er den vielschichtigen visuellen Stil seiner filmischen Essays, für die er Archivmaterial aus verschiedenen historischen Epochen, Texte aus literarischen und klassischen Quellen und neu gefilmte Sequenzen kombiniert und auf poetische Weise ineinander schneidet. Seine filmischen Montagen widersetzen sich dabei stets einer einzelnen Erzählung oder historischen Chronologie. Vielfach bestehen die immersiven Videoinstallationen des Künstlers auch aus mehrkanaligen Bildkompositionen, in denen er mittels Gegenüberstellungen und Dialogen zwischen den Bildern und Sounds die unterschiedlichen Momente und Erzählungen auslotet.
Indem Akomfrah in seinen Filmen sein persönliches ebenso wie das kollektive Gedächtnis reflektiert, macht er globale Realitäten sichtbar. Eines seiner wiederkehrenden Motive ist Wasser, das als Gedächtnisspeicher fungiert und in seiner unermesslichen Form des Ozeans jenen Ort bezeichnet, auf dem die kolonialen Eroberungen und der transatlantische Sklavenhandel ebenso Form annahmen wie heutige Migrationsbewegungen.
Parallel ist eine Ausstellung mit Arbeiten von Michael E. Smith zu sehen.
Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession
Friedrichstraße 12
A-1010 Wien
www.secession.at
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John Akomfrah
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GalerieETAGE im Museum Reinickendorf