"Ich, immer ich", so der Titel der Ausstellung, zeigt in acht Filmen Selbstporträts und Selbstdarstellungen des Künstlers, die zwischen 1966 und 2003 entstanden.
" . . . Ab dem 21. November 2004 zeigt der Kunstverein acht Filme von Timm Ulrichs, die neu bearbeitet und auf DVD gespeichert wurden. Eine Ausstellung, die sich allein auf Timm Ulrichs Werkstrang "Totalfilmkartei" beschränkt.
Die Filme, die im Kunstverein zu sehen sind:
- Reise zum Mittelpunkt des Ichs 1995/97 (8 Min.)
- Durchsicht: durchs Ich. Eine endoskopische Reise 1971/2004 (1Std. 30 Min.)
- Stirn und Gestirne 1986/91/2003 (4 Min. 47 Sek.)
- Meta-Atem. Über Inspiration und Expiration 1976/99 (1Min.)
- Schuß und Gegenschuß. Eine Wegbeschreibung1970/93 (61 Min.)
- Messerwurf-Porträt 1978/91 (7 Min. 58 Sek.)
- Olympische Marathon-Tretmühle 1972 (3 Min. 2 Sek.)
- The End 1966/70/81/90/97 (6 Min. 9 Sek.)
Timm Ulrichs, der seinen Körper in den Mittelpunkt seines Werks stellt, versteht das Auge als Nachbildung der Kamera. Durch die Augen wird (s)ein Leben von der Geburt an bis zum Tod ununterbrochen und lückenlos abgefilmt. Dauer des Films und Lebensdauer des Filmhelden sind identisch. "Ich" ist für Timm Ulrichs Funktion, nicht Substanz.
In seinem 2. Egozentrischen Manifest heißt es unter I und II:
ICH ALS KUNSTFIGUR oder: was das ganze theater soll
I kunst ist, was ich bin!
II meine lebensäußerungen = meine kunstäußerungen:
kunst sind meine ansichten: malerei
kunst sind meine körperformen: plastik
kunst sind meine bewegungen: tanz
kunst;sind meine geräusche: musik
kunst sind meine worte: poesie
kunst ist mein leben: alles theater
das reinste theater
nichts als theater
(Timm Ulrichs: erstes lebendes kunstwerk / totalkunstbetrieb): OE2. Egozentrisches manifest (Erstpublikation: april 1966)
Zum Ende der Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag das Buch Timm Ulrichs »Ich, immer ich« mit Texten in deutscher und englischer Sprache von Michael Stoeber, Thomas Knubben und Timm Ulrichs" (Quelle: Presse / Kunstverein Grafschaft Bentheim)
Foto: Der Findling. Nordhorn, 1982. Foto: Ferdinand Ullrich (Im Jahr 1981 war von dem 2. auf den 3.Mai in Nordhorn die Performance Der Findling 10 Stunden im geschlossenen Stein zu sehen. Am 28.11.1980 errichtete Timm Ulrichs wenige Meter davon entfernt das Denkmal für Normal-Null. Beide Arbeiten sind heute Bestandteil von kunstwegen.)
Ausstellungsdauer: 21.11.04 bis 20.2.05
Öffnungszeiten: mi-sa: 15-18 | so: 11-18 | u.n.V.
Kunstverein Grafschaft Bentheim | Hauptstraße 37 | 49828 Neuenhaus | Tel. +49(0)5941-98019
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