Jürgen Drescher (*1955 in Karlsruhe) zeigt im Badischen Kunstverein seine bislang umfangreichste Einzelausstellung in Deutschland. Die Ausstellung umfasst neue, für den Kunstverein entstandene Arbeiten, bis hin zu Dreschers frühen Werken aus den 1980er Jahren. Der in Berlin lebende Künstler und Rinke Schüler verhandelt vor allem die formalen, poetischen und performativen Potenziale der Skulptur, zu seinen Formaten gehören aber auch Videos, Texte und Installationen. Dabei stehen Strategien der Kontextverschiebung im Zentrum von Jürgen Dreschers künstlerischer Methode- Gebrauchsgegenstände im Ausstellungsraum behaupten ein neues Dasein als Skulptur. Während seine frühen Werke durch Transfer und Transformation realer Objekte gekennzeichnet waren, arbeitet Drescher in den letzten Jahren vor allem mit Verfahren des Metallgusses, vermittels derer er Alltagsobjekte reproduziert.
"Mit dem Rückgriff auf den Abguss wendet sich Drescher einer bildhauerischen Technik zu, die die Dinge zum Abbild ihrer selbst werden lässt: Leitern, Bänke, Kartons oder auch weiche Materialien wie Bettdecken nehmen trotz aller figurativen Konkretheit im Guss zugleich eine abstrakte, fast minimalistische Formensprache an." (PM)
Dreschers Interesse gilt einer kritischen Befragung gesellschaftlicher Normen und kultureller Ausschlüsse, die er mit seinen Arbeiten aufgreift.
Parallel ist im Lichthof des Kunstvereins die Ausstellung "Hold – Repeat – Pause" mit Arbeiten von Émilie Pitoiset und Hanna Schwarz zu sehen. In ihren Arbeiten setzen sie sich mit Bewegungsmomenten in Tanz, Gesten, Performances und Film-
narrativen auauseinander.
Badischer Kunstverein
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D-76133 Karlsruhe
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chk
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