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Boris Lurie

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wissen - Alba D Urbano und Dagmar Varady

20. 04.– 30. 06. 2013 | Kunstverein Ludwigshafen
Eingabedatum: 19.04.2013

Dagmar Varady und Alba D'Urbano haben den ursprünglich für 2012/13 geplanten Umbau der Stadtbibliothek – sie befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kunstverein – zum Anlass für eine künstlerische Intervention genommen. Auf die erneute Verschiebung des Umbautermins reagierten die beiden Künstlerinnen, nach ausgiebigen Forschungsprozessen vor Ort, mit einem veränderten Ausstellungskonzept, das die Hinterfragung der Bibliothek selbst als Wissensspeicher und den Umgang mit Wissen heute zum zentralen Thema macht. Der Fokus wird nun auf das Verhältnis von visuellem „wissen“ im Kunstverein und textuellem „wissen“ der Bibliothek gelegt.

Das Ausstellungskonzept macht den Bezug zur Stadtbibliothek in zweifacher Hinsicht erfahrbar: einerseits liegt der ursprüngliche Regal-Grundriss aus dem Jahr 1963 als Raster dem Installationsentwurf zugrunde, andererseits werden ausrangierte Regale, Objekte und Bücher aus der Stadtbibliothek zum Installationsmaterial. In ihrer wissensvermittelnden Funktion hat eine Stadtbibliothek, im Unterschied zu einer wissenschaftlichen Bibliothek, eine große Bücherfluktuation. Bücher, die nicht mehr ausgeliehen werden, werden auf Flohmärkten weiterverkauft oder später auch entsorgt. Die Stadtbibliothek hat über ein Jahr diese Bücher gesammelt. Sie wurden von den Künstlerinnen gesichtet, nach thematischen Feldern geordnet und sind Teil der Installation: Reisebücher, allgemeine Ratgeber zur Gesundheit, Fitness und Schönheit, Kochen, Geografie, Politik, Gewalt in der Schule, Konflikte etc. Gleichzeitig wird das von ihnen sortierte Buchmaterial zum kritischen Gegenüber ihrer eigenen künstlerischen Arbeiten.

Bezugnehmend auf die vorgefundenen Reisebücher beginnt die Ausstellung mit zwei Reisen der Künstlerinnen in entgegen gesetzte Richtungen: Alba D’Urbano, aus Tivoli stammend, immigrierte 1984 nach Deutschland und zeigt Stationen, Dokumente etc. ihrer Reise während Dagmar Varady sich auf eine imaginäre Italien Reise begibt. Der Parcours führt dann zu weiteren Themen wie z. B. Gesundheit, Essen, Gewalt, Schönheit. Mit Videos, Fotografien, Grafiken und Zeichnungen reagieren die beiden Künstlerinnen auf das vorgefundene Material. Ein Prozess der Umdeutung, der Neubewertung und Hinterfragung findet statt.

Partizipatorisches Projekt im Rahmen der Ausstellung:



Das Thema des Reisens, verbunden mit dem Thema des Wissens bzw. der Wissensaneignung wird vom 22.-26. April im Rahmen eines partizipatorischen Projekts zusammen mit Schülern der Schlossschule aus Ludwigshafen-Oggersheim weiter entwickelt. Die Projektwoche findet mitten in der Ausstellung statt und sieht vor, aus den zur „Aussonderung“ bestimmten Büchern „neue“ Bücher zu „schaffen“. Diese sind Resultat eines Zerstörungsprozesses. Was „gute Erziehung“ normalerweise jedem Kind verbietet – Bücher zu bemalen, auseinanderzunehmen oder zu zerschneiden – soll nun bewusst eingesetzt werden, um das Medium Buch für etwas neu Entstehendes zu öffnen. Die Kinder sollen ihre Erfahrung mit dem Buch machen und eigene Ideen für ein, ihren Intentionen entsprechendes Buch umsetzen. Neue, assoziative Ordnungen entstehen, die mit dem ursprünglichen Vorhaben von Wissenserschließung im „alten Buch“ nichts mehr zu tun haben.

Kunstverein Ludwigshafen
Bismarckstr. 44-48
67059 Ludwigshafen

Internet: kunstverein-ludwigshafen.de


PM





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