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Boris Lurie

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Körper und Bühnen

Alexandra Bachzetsis, Vaginal Davis, Adam Linder, Shahryar Nashat

11.6. - 28.8.2016 | Kunstverein Hannover
Eingabedatum: 09.06.2016

Mit der Ausstellung »Körper und Bühnen« versammelt der Kunstverein, parallel zum Tanzkongress 2016 in Hannover, vier künstlerische Positionen, die sich mit der Frage des Körperlichen, der Pose und (Selbst)Darstellung beschäftigen.

Wie stellen wir uns dar? Wie manifestiert sich das Verhältnis von Identität und Körperlichkeit in unserer (digitalisierten) Gegenwart? Was bedeutet Darstellung im Ausstellungskontext oder für den Bühnenraum? Gemeinsam repräsentieren Alexandra Bachzetsis, Vaginal Davis, Adam Linder und Shahryar Nashat vier verschiedene Blickachsen auf den menschlichen Körper und dessen Relation zu Raum und Zeitlichkeit. Der menschliche Körper – als Metapher für das Begehren, für gesellschaftliche Codierungen, aber auch als Arbeitsinstrument – wird in den künstlerischen Werken sowohl installativ als auch performativ thematisiert.

Fragestellungen der Repräsentation und Zuschreibung von kulturellen und kunstgeschichtlichen Darstellungsformen des menschlichen Körpers und von Objekten im Ausstellungsraum spielen in der Arbeit von Shahryar Nashat (*1975 Genf, lebt in Berlin und Los Angeles) eine zentrale Rolle. Indem Nashat beispielsweise die »Unterstützer« zwischen Kunstwerken und Betrachter – wie Sockel oder Bänke – zu Kunstwerken erhebt, lenkt er den Blick auf Präsentationsformen im Ausstellungskontext. In seinen skulpturalen, fotografischen und filmischen Körperstudien des menschlichen Körpers, die in Relation zu Objekten stehen und von ihm dekonstruiert und rekonstruiert werden, legt er den Fokus auf das Unbeachtete oder Ungebetene und zeigt den Körper im Detail oder außerhalb seiner traditionell zugeschriebenen Ideale. Durch seine rein installativen Werke wird zudem die Rolle des Betrachters selbst befragt.

Die Tänzerin, Choreografin und Künstlerin Alexandra Bachzetsis (*1974 Zürich, lebt in Athen und der Schweiz) beschäftigt sich, angeregt durch Gesten und Ausdrücke der Populär-, Hoch- sowie Subkultur, mit Repräsentationsformen des Körpers. Bachzetsis kombiniert Recherchen über den alltäglichen »Gebrauch« des Körpers als auch dessen Darstellung in historischen Zusammenhängen. Sie bezieht sich auf Traditionen der Tanz- sowie Performance-Kunst und kombiniert diese in ihren klar strukturierten Stücken mit Beobachtungen oder Analysen der alltäglichen (Selbst)Darstellung. Im Kunstverein Hannover werden zum einen ihre installativen Arbeiten ausgestellt. Zum anderen werden die Performances »Gold« und ihre neueste Performance »Private: Wear a mask when you talk to me« aufgeführt, die im eigens hierfür eingerichteten Bühnenraum stattfinden, der außerhalb beider Aufführungen leer bleibt und jeden Montag für Tanz-Workshops genutzt wird, die in Kooperation mit dem Ballett der Staatsoper Hannover entwickelt und durchgeführt werden.

Die Verschmelzung von Hoch- und Subkultur vergegenwärtigen ebenso die Arbeiten der US-amerikanischen Queer-Ikone Vaginal Davis (*1961 in Los Angeles, lebt in Berlin), die in ihrem OEuvre schon seit den 1980er-Jahren mit Rollenzuschreibungen gängiger gesellschaftlicher Codes und Nomierungen brach. Neben filmischen Arbeiten und aktuellen Malereien, die mit Make-up entstehen, wird Vaginal Davis in ihrer Performance-Lecture »Sassafras, Cypress & Indigo Black Screen Images and the (e)motive Notion of Freakiness« über ihr Leben als intersexuelle Performerin, Musikerin, Malerin, Kuratorin und Filmemacherin, das mit Kunst, Repräsentation und Ironie seit Jahrzehnten untrennbar verschmolzen ist, resümieren.

Der Körper als Maschine oder Arbeitsinstrument wird an jedem Sonntag* und ausschließlich »live« mit der Choreografie »Some Cleaning« von Adam Linder (*1983 Sydney, lebt in Berlin und Los Angeles) hinterfragt und in Szene gesetzt. Indem der Künstler verschiedene choreografische Dienstleistungen anbietet – in diesem Fall die choreografisch dargestellten Reinigungen der Ausstellungsräume des Kunstvereins –, die gebucht und mit einem Vertrag abgeschlossen werden, verdeutlicht Linder die performativen Bedingungen
und deren Serviceaspekt im Kunstbetrieb. Ähnlich wie Alexandra Bachzetsis hat auch Adam Linder eine Tanzausbildung und praktiziert seine performativen Darbietungen seit einiger Zeit im Ausstellungskontext.

Die Ausstellung »Körper und Bühnen« entstand in Kooperation mit dem Tanzkongress 2016 in Hannover (16. bis 19. Juni 2016), der, gleichfalls gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, zu einem der wichtigsten internationalen Foren für die Diskussion und Präsentation von Tanz, Choreografie und Bewegung zählt. Im Rahmen des Kongresses werden im Kunstverein Performances von Alexandra Bachzetsis, Adam Linder und Vaginal Davis gezeigt.

Kunstverein Hannover
Sophienstraße 2
D-30159 Hannover
kunstverein-hannover.de

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Alexandra Bachzetsis:


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