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Mirja Wellmann - Hörinstallationen

Hörwelten

1.07. - 18.08. 2016 | marburger kunstverein
Eingabedatum: 03.07.2016

Die Klangkünstlerin und Bildhauerin Mirja Wellmann zeigt Hörinstallationen, die sehende Menschen ebenso wie Blinde und Sehbehinderte ansprechen sollen – und eine Begegnung mittels des Hörens ermöglichen.

In der Ausstellung selbst sind unter anderem Skulpturen aus fluoreszierendem Plexiglas und aus Holz zu sehen. Vor allem ist darin aber etwas zu hören. Bei der Installation „Hörraum“ sind die Besucherinnen und Besucher aufgefordert, ein 10-minütiges Hörprotokoll anzufertigen. Dabei darf gezeichnet und geschrieben werden. Eine Übersetzerin sorgt für die Umsetzung in Braille-Schrift und das Alphabet der Sehenden, um Einblicke in die verschiedenen Wahrnehmungswelten der Hörenden zu vermitteln. Eine Holzskulptur mit dem Titel „Hörnest“ wurde extra für die Ausstellung in Marburg angefertigt. Sie enthält die Geräusche des Marburger Kunstvereins, die der Künstlerin vor Ort begegnet sind: Das Protokoll listet die Geräusche auf und in der Skulptur sind die „Verursacher“ zusammengeführt.

Darüber hinaus hat Mirja Wellmann in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) und dem städtischen Fachdienst Kultur zudem eine „Hörtour Marburg“ konzipiert: Dabei werden sechs akustisch besonders interessante Orte in Stadt zur ganz besonderen Hörerfahrung für die Teilnehmer. Wir hört sich der Marktplatz an? Was nehme ich in der Weite der Lutherischen Pfarrkirche akustisch wahr? Auch hierbei werden von den Teilnehmern Hörprotokolle angefertigt. Sehbehinderte und blinde Teilnehmer bekommen spezielles Schwellen-Papier für ihre Zeichnungen.

Mirja Wellmann wurde 1965 in Berlin geboren, heute lebt und arbeitet sie auf der schwäbischen Alb. Sie studierte zunächst Grafik-Design an der Blocherer Schule in München und betrieb von 1988 bis 1996 ein selbständiges Grafik-Atelier. Dann folgte ein Studium der Bildhauerei bei Professor Werner Pokorny und Professor Micha Ullmann an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sie erhielt mehrere Preise und Stipendien und war 2010 und 2011 als Lehrbeauftragte für Bildhauerei an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen tätig.

Die Faszination für Raum und Klang, für das Phänomen des Hörens und das Verarbeiten des Gehörten begleitet Mirja Wellmann bereits seit ihrem Studium in Stuttgart. Dort ist eine „Hörtour“ übrigens inzwischen seit Jahren etabliert. „Sie interessiert sich für Gehörtes in einem eher ganzheitlichen Sinn, als ein Überschreiten von Grenzen in den Hörerlebnissen. Es geht ihr stets um neue Erkenntnisse darüber, was Geräusche sein können, welche Assoziationen und Stimmungen sie auslösen.“, erklärte die Kunsthistorikerin Betha Maier-Kraushaar 2014 zur Eröffnung von Wellmanns Ausstellung „Hört!“ in der Städtischen Galerie Ostfildern. Mit ihren Arbeiten habe sie nicht nur die Grenzen zwischen visueller und akustischer Kunst überwunden, sondern auch das Körperliche, die Zeit und den Raum mit einbezogen.

marburger kunstverein e.v.
Gerhard-Jahn-Platz 5 (Biegenstraße 1)
35037 Marburg
marburger-kunstverein.de

Presse





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