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Boris Lurie

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Anne Metzen. Standard Euro_InfoRaum

Ein Forschungsprojekt

5.4.– 1.5.2013 | Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Seit 1997 widmet sich die Künstlerin Anne Metzen dem von ihr begründeten Forschungsprojekt Standard Euro. Ermittlung und Archivierung Freier Standards.

Standard Euro bezeichnet das Unterfangen, Phänomene des Alltags und des täglichen Weltgeschehens in Form von gefundenen oder selbst angefertigten Bildern und Texten zu erfassen und zu archivieren. Dazu werden Information zu bestimmten Themen gesammelt und unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Standardisierung, Normierung und Formalisierung klassifiziert und abgelegt. Dieses Material bildet raumgreifende Installationen aus Kisten, Kästen, Schildern, Karten, Tafeln, Drucken und Schablonen, Stempeln und Listen, u.a. Alles ist eingeschrieben in ein Ordnungssystem, das sich mit jedem weiteren Belegstück fortschreibt. Standard Euros Archivierungsarbeit ist ein offener Forschungsprozess, dessen Zwischenergebnisse seit 2005 in Ausstellungen visualisiert werden; die Präsentation formiert sich dabei jeweils ausgehend vom Ausstellungsraum und –thema neu.

Für die Galerie der HGB Leipzig konzipierte Anne Metzen einen Standard Euro_InfoRaum, der das System in der komplexen Verschränkung seiner drei Bereiche Entwicklung, Systemverwaltung und Bestand vorstellt. In einer dichten Landschaft aus Normkisten, in und auf denen verschiedene Belegstücke liegen, zeigt sich eine Auswahl des Bestandes, so z.B. Filzdrucke aus der Serie „Wüstenfelder“ [WüsFe], Filzreliefs der Serie „Eichmann im Prozess“ oder die „Ereigniswolken“ [ErWol], Graphitstaubschablonierungen auf Papier, die Wolken nicht-meteorologischen Ursprungs zeigen, die infolge eines Ereignisses entstanden sind, so z.B. des Atombombenabwurfs auf Nagasaki 1945, des Absturzes der Challenger 1986 oder der Luftangriffe in nordafrikanischen Ländern 2011.

Über Karteikarten, Listen und die als Vorlagen dienenden Medienbilder erschließt sich Standard Euros Systemverwaltung, die Entwicklung dieses Denksystems entfaltet sich schließlich über eine Präsentation von Klemmbrettern, Anschauungstafeln und anderem Material. Als selbstbeauftragte Feldforschung widmet sich Standard Euro dem Anliegen, Licht auf Unterströmungen kultureller Manifestationen zu werfen. Es lehnt sich an bereits etablierte Ordnungssysteme an, die in ironischer Brechung, absurder Übersteigerung oder auch vorgeblicher Sinnverweigerung für eigene Zwecke modifiziert werden. Standard Euro wandert munter auf diversen Bergrücken medialer, sozialer, politischer und wahrnehmungspsychologischer Verwerfungen – von diesen Graten aus gibt das Forschungsprojekt einen irritierenden und zugleich humorvollen Überblick über die Untiefen unserer Alltagskultur.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Dr. Silke Feldhoff (Galerie der HGB Leipzig) und gefördert vom Freundeskreis der HGB Leipzig. ...

Anne Metzen
lebt und arbeitet in Berlin.

Nach ihrem Studium der Visuellen Kommunikation mit dem Schwerpunkt Bühnenbild an der Hochschule für Gestaltung Offenbach arbeitete sie bis 2007 parallel als Bühnenbildnerin am Theater und als Ausstatterin beim Film (Werbe- und Videoproduktionen, deutsche und internationale Spielfilme), bei Veranstaltungen, Fotoshootings, Architekturwettbewerben und Messeauftritten.

Seit 1997 widmet sie sich in ihrer künstlerischen Arbeit ausschließlich ihrem Projekt Standard Euro.

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Academy of Visual Arts
Wächterstraße 11
D-04107 Leipzig
Tel. +49 (0) 341 2135 - 133
http://www.hgb-leipzig.de


pm





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