Mit der Ausstellung „Vor der Kunst“ öffnet die Hochschule ihr Depot und bietet erstmalig einen umfassenden Einblick in die Malereiausbildung von 1950 bis 1990 sowie in die beiden Sammlungen als Lehr- und Forschungsobjekt.
Unter der Überschrift „Vernetzen – Erschließen – Forschen“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2016 eine Allianz für universitäre Sammlungen ins Leben gerufen. Dank einer Förderung aus diesem Programm können zwei, in ihrer Art einzigartige Sammlungsbestände der Hochschule für Bildende Künste Dresden aus ihrem Schattendasein gehoben werden: Die ca. 1.500 umfassende Gemäldesammlung von künstlerischen Diplombeleg- und Studienarbeiten, entstanden in der Zeit von 1950 bis 1990 und die mit ca. 500 Modellen und Präparaten ausgestattete Anatomische Sammlung, kontinuierlich zusammengetragen seit 1800.
Matthias Flügge, Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Dr. Simone Fugger von dem Rech, Leiterin Archiv und Kustodie der HfBK Dresden,
Dr. Sandra Mühlenbehrend, Projektleiterin des BMBF Projektes und Susanne Greinke, Kuratorin an der HfBK Dresden, stellen das Forschungsprojekt und die Ausstellung vor und führen durch die Präsentation.
Der Titel „Vor der Kunst“ verweist auf die Position des Betrachtens und beschreibt gleichzeitig das Verhältnis von künstlerischer Ausbildung und Kunst in dem untersuchten Zeitraum. Vor der Kunst ereignen sich verschiedene Formen von Bewegung. Der Künstler ist auf dem Weg zur eigenen Position, der Betrachter bewegt sich im Ausstellungsraum auf ein ihm zunächst unbekanntes Bild zu.
Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, anhand von originalen Bildwerken, Archivalien und historischen Filmen sowohl Ausbildungsschwerpunkte und Verknüpfungen zwischen Lehrenden und Studierenden als auch zahlreiche Abschlussergebnisse eines umfangreichen Malereistudiums in der DDR über vier Jahrzehnte hinweg zu erfahren. Des Weiteren offeriert die Ausstellung Bilder, die der Öffentlichkeit und Forschung bisher völlig unbekannt sind, auch solche von bekannten Künstlerinnen und Künstlern. Anhand der ausgewählten Gemälde, die einen Querschnitt des Bestandes „Diplomgemälde DDR“ darstellen und zugleich Besonderheiten zeigen, können staatliche Vorgaben, Rezeptionen, Inhalt und Form verglichen werden. In Exkursen werden Körperstudium, Maltechnik sowie Ergebnisse zu klassischen Aufgaben wie Akt und Porträt vorgestellt. Wann und wie sich Reglementierungen, kulturpolitische Öffnungen respektive Brüche auswirken, wird in der Gesamtbetrachtung erfahrbar.
Hochschulprojekt „Körper und Malerei. Erschließung, Erforschung und Nutzung der Anatomischen Sammlung und er Gemäldesammlung der Hochschule für Bildende Künste Dresden“
10.5. bis 23.6.2019
Oktogon. Kunsthalle der HfBK Dresden
Georg-Treu-Platz 1, 01067 Dresden
https://www.hfbk-dresden.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 5 Euro / 3,50 Euro ermäßigt
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