Der US-Amerikaner Mitch Epstein (geb. 1952 in Holyoke, Massachusetts) gehört zu den herausragendsten Farbfotografen der Gegenwart. Unter dem Titel "State of the Union" präsentiert das Kunstmuseum Bonn zwei seiner bedeutendsten Werkserien.
Bislang sind die Fotografien Epsteins in Deutschland vorwiegend durch Buchpublikationen bekannt. Dem will die Ausstellung entgegenwirken und mit einer Überblicksschau zwei wichtige Werkzyklen des Künstlers ausstellen und zugleich auf zwei entgegengesetzte Stränge seines Schaffens hinweisen.
Ab 1973 entstand die Serie "Recreation – American Photographs", in der sich Mitch Epstein amerikanischen Alltagssituationen zuwendet. Er richtet seine Kamera auf Straßenszenen oder gewöhnliche Freizeitaktivitäten, die das Alltagsleben der Amerikaner einfangen. Die zufälligen Begegnungen und scheinbar austauschbaren Szenen geben Auskunft über das Lebensgefühl der Menschen in den 70er und 80er Jahren, das vorwiegend durch Offenheit und Freizügigkeit geprägt war.
Einen deutlichen Gegensatz dazu bilden die Fotografien der Serie "American Power ", die seit 2003 entstanden sind. Riesige Kühltürme und Raffineriegebäude dominieren die Bilder, die aus distanzierender Objektivität aufgenommen wurden. Epstein widmet sich hier einem der zentralen Machtfaktoren Amerikas: der Energieindustrie. Die Bilder zeigen dabei nicht nur wie die Energiemacht die Gesellschaft prägt, sondern auch wie die gesamte Energieindustrie in die Natur eingreift und diese verändert.
Abbildung: Mitch Epstein, New Orleans I, Louisiana, 1974. Galerie Thomas Zander, Köln.
Öffnungszeiten:
Di-So 11-18 Uhr
Mi 11-21 Uhr
Kunstmuseum Bonn
Museumsmeile
Friedrich-Ebert-Allee 2
53113 Bonn
kunstmuseum-bonn.de
Verena Straub
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