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Boris Lurie

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Jeff Koons. The Painter & The Skulptor



Ausstellungsansicht, Liebieghaus Skulpturensammlung, Foto: Markus Tretter

Im Sommer widmen sich die Schirn Kunsthalle und die Liebieghaus Skulpturensammlung dem Werk des 1955 geborenen US-amerikanischen Künstlers Jeff Koons. Bewusst trennen die parallel stattfindenden Ausstellungen zur Arbeit dieses seit den 1980er-Jahren richtungsweisenden Künstlers den skulpturalen und den malerischen Aspekt seines OEuvres und stellen diesen jeweils in einem gesonderten Kontext dar. So wird in der Schirn unter dem Titel „Jeff Koons. The Painter“ mit rund 40 Gemälden die strukturelle Entwicklung des Malers Jeff Koons im Vordergrund stehen. In seiner monumentalen Malerei, deren Motivik sich aus unterschiedlichsten Quellen der Hoch- und Populärkultur speist, führen sowohl hyperrealistische als auch gestische Züge zu einer hochkomplexen bildlichen und inhaltlichen Verdichtung. In der Ausstellung „Jeff Koons. The Sculptor“ im Liebieghaus hingegen werden insgesamt rund 50 weltberühmte sowie auch ganz neue Skulpturen von Jeff Koons in einen Dialog mit dem historischen Gebäude und der eine Zeitspanne von 5000 Jahren umfassenden Skulpturensammlung treten. Erstmals präsentiert wird in Frankfurt Jeff Koons´ neue Serie „Antiquity“, in der sich der Künstler mit der antiken Kunst und deren zentralem Motiv, dem Eros, auseinandersetzt.
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Jeff Koons wurde 1955 in York in Pennsylvania geboren. Er studierte am Maryland Institute College of Art in Baltimore und an der School of the Art Institute of Chicago und zählt heute zu den bedeutendsten Künstlern der zeitgenössischen Kunst. Seine Werke finden sich u. a. im Museum of Modern Art New York, im Whitney Museum of American Art, New York, in der Tate Gallery, London, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im Museum Ludwig, Köln, im Museum of Contemporary Art Tokyo. Darüber hinaus wurden seine Arbeiten international in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt. Für sein künstlerisches Schaffen erhielt er viele Auszeichnungen, und seine Skulpturen im öffentlichen Raum, wie z. B. die monumentale Blumenskulptur „Puppy“ (1992), erlangten weitreichende Popularität.

In seinen Gemälden und Skulpturen greift Jeff Koons Elemente der Konsumkultur wie der Hochkultur auf, zitiert künstlerische Epochen, gleichsam Objekte aus Alltag und Werbung und verweist somit immer wieder auf Kategorien wie Schönheit und Begehrlichkeit. Wie kein anderer versteht er sich dabei auf das Spiel zwischen Erhabenheit und Banalität. Obwohl seine Werke vertraute Motive unserer Konsumwelt zitieren, sind es nicht Kitsch und Ironie, die den Künstler beschäftigen. In einem Interview stellte er fest: „Ich arbeite mit Dingen, die manchmal als Kitsch bezeichnet werden, obgleich mich Kitsch an sich nie interessiert hat. Ich versuche immer, dem Betrachter Selbstvertrauen, eine gewisse innere Sicherheit zu vermitteln. Bei meiner Arbeit geht es mir vor allen Dingen um den Betrachter.“ Koons’ Augenmerk gilt nicht „der Komplexität, sondern der Einfachheit des Seins“ und dessen Akzeptanz. In seinem Werk findet dies in elementaren Themen wie Kindheit oder Sexualität Ausdruck. Entgegen einer kunstgeschichtlichen Tradition der Subjektivität jedoch betont Koons eine künstlerische Objektivität und bedient sich dabei des Verfahrens des Readymade. Sowohl seine Skulpturen als auch seine Malereien haben durch ihre handwerkliche Finesse und ihre Attraktivität der Oberfläche eine besondere suggestive, beeindruckende Wirkung auf den Betrachter.

Die Ausstellung „Jeff Koons. The Painter“ in der Schirn bietet auf der nahezu gesamten Galeriefläche der Kunsthalle – von den frühen „Maschinenbildern“ aus der Serie „Luxury & Degradation“ über die Serie „Made in Heaven“ bis hin zu den großformatigen, handgemalten Werken von „Celebration“, „Easyfun“, „Easyfun-Ethereal“, „Popeye“, „Hulk Elvis“ und der neuen Serie „Antiquity“ – erstmals einen umfassenden Überblick über das malerische Werk Jeff Koons’. Die Zitate, die Koons aus dem Alltagsleben und aus verschiedenen Kunst- und allgemein historischen Epochen in seinen Gemälden miteinander verwebt, sind frei schwebende Kompositionselemente und gelangen modulierend oder wiederholend zum Einsatz. Mittels Verwendung von bildbearbeitenden Computerprogrammen gelingt es ihm, eine Vielzahl von Schichten übereinanderzulegen und eine Einheit ohne Zentrum entstehen zu lassen. In analytischer Detailarbeit löst Koons die so entstehende Bildkomposition in ein Spektrum von vielfach differenzierten Farben auf, um sie anschließend penibel auf Leinwand übertragen zu lassen.

Kühl, maschinell und absolut perfekt erscheinen die Gemälde, die, wenn auch von Hand gemalt, einer klar definierten Route folgen. In der von 1989 bis 1991 entstandenen Serie „Made in Heaven“, die den Künstler im Liebesakt mit der ungarisch-italienischen Pornodarstellerin, Politikerin und späteren Ehefrau Cicciolina (Ilona Staller) zeigt, weisen die Motive in Skulptur und Malerei noch deutliche Unterschiede auf. Mit der 1994 ansetzenden Entwicklung von „Celebration“ tritt eine Vermischung der beiden Medien ein. Ein Herz, ein Stück Torte oder ein Kindergeburts-tagshut, abgelegt auf glänzendem, buntem Geschenkpapier, treten plastisch hervor und verschmelzen gleichzeitig mit der sie reflektierenden Folie, ihrem Hintergrund. Kaum mehr zu unterscheiden zwischen Vorder- und Hintergrund, zwischen Zentrum und Rand vermögen die aufeinanderfolgenden Serien „Easyfun“ (1999–2000) und „Easyfun-Ethereal“ (2000–2002) – Collagen aus Körperteilen, Lebensmitteln, Landschaften, Alltagsgegenständen, Zitaten aus der Kunstgeschichte etc. Mit ihnen erreicht Koons eine Gleichzeitigkeit und Hybridität, die sich nur noch schwer dekodieren lässt. In seiner neuesten Serie „Antiquity“ wiederum greift Koons in das reiche Repertoire der antiken Kunst und verbindet dieses mit seiner eigenen Ikonografie.

In der Schirn-Ausstellung treten die eigenen Zitate sowie die thematische und kompositorische Entwicklung des malerischen Werks von Jeff Koons hervor. Darüber hinaus wird den rund 140 Meter langen Galerieraum eine Sogkraft der Bilder erfüllen, die den Besucher niemals auf Distanz hält, sondern ihm ganz im Gegenteil universell verständliche Bildwelten zuspielt.

In der Ausstellung „Jeff Koons. The Sculptor“ im Liebieghaus werden die Skulpturen des Künstlers in die bestehende Sammlung des Hauses integriert, welche die Geschichte der Skulptur von der Antike bis zum Klassizismus widerspiegelt. In enger Zusammenarbeit mit Jeff Koons wird in allen Bereichen des Liebieghauses eine der zahlreichen und häufig ikonischen Arbeiten des Künstlers auf Objekte der Sammlung treffen und Dialoge ganz unterschiedlicher Form auslösen. Die gesamte Anlage des Liebieghauses mit der formenreichen historistischen Villa, den Galeriebauten und dem großen märchenschlossartigen Garten wird die Skulpturen Jeff Koons’ wie eine große Bühne aufnehmen.

In verschiedenen Ausstellungssälen werden die Werke von Koons wie in einem Vexierbild auftauchen und mancherorts erst auf den zweiten Blick kenntlich werden. In seiner Serie „Statuary“ folgt Koons konsequent den Motiven und Formen des europäischen Barock. Allein die eigenständige Materialwahl der in glänzendem Stahl gegossenen modernen Barockformen eröffnet eine spannende Auseinandersetzung mit den historischen Barockporträts der Frankfurter Sammlung. Wieder andere Arbeiten führen eine frappante Nähe der Materialität zu historischen Werken vor Augen. Diesmal werden die Motive in einem starken Kontrast stehen, wenn dem farbig glasierten Terrakotta-Altar des Andrea della Robbia die polychrome Porzellanfigur einer jungen Frau in der Wanne „Woman in Tub“ (aus der Serie „Banality“) gegenübergestellt wird. So wird auch die berühmte Porzellanskulptur des Popidols Michael Jackson, die ihn im goldenen Anzug zusammen mit seinem Affen Bubbles zeigt, von den teilvergoldeten ägyptischen Totenmasken der Priesterin Takait und den Göttern des ägyptischen Pantheons bestaunt.

Im Fokus der Auseinandersetzung zwischen Koons und der im Liebieghaus einzigartig repräsentierten Geschichte der Skulptur wird die Frage nach der „Migration der Bilder“, der Zitate und Anleihen Koons´ bei Werken vergangener Jahrhunderte stehen. Die Geschichte des Eros, in seiner griechischen Urbedeutung, vor allem in der Bilderwelt der Liebesgöttin Aphrodite, wird das zentrale Leitthema liefern, das berühmte Arbeiten von Jeff Koons mit antiken Meisterwerken verknüpft. Im Mittelpunkt dieser Betrachtung stehen Werke aus der neuesten, bisher noch nicht gezeigten Serie von Koons, die „Antiquity“ benannt ist. Diese Arbeiten beziehen sich in unmittelbarer Form auf großartige antike griechische Skulpturen, welche die Welt des Dionysos und der Liebesgöttin zeigen. Dieses Zusammentreffen wirft vor allem die Frage auf, inwieweit Koons antike Traditionen in seine Arbeit übersetzt bzw. in ein modernes Verständnis überführt.


ÖFFNUNGSZEITEN zur aktuellen Ausstellung:
SCHIRN UND LIEBIEGHAUS: Di, Fr–So 10–19 Uhr, Mi und Do 10–22 Uhr

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
Römerberg
60311 Frankfurt

LIEBIEGHAUS SKULPTURENSAMMLUNG
Schaumainkai 71
60596 Frankfurt

koons-in-frankfurt.de

Ein Ausstellungsvideo zu Jeff Koons Ausstellung Celebration in der Neuen Nationalgalerie Berlin 2009 finden Sie hier: art-in-berlin.de/incbmeld.php?id=1560&-jeff-koons


Medienmitteilung





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