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Boris Lurie

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Dan Flavin. Lights

Lichtkunst

13.10.2012 – 3.2.2013 | mumok, Wien

Ausstellungsansicht / exhibition view Dan Flavin – Lights, mumok, Ebene / level 0, “European Couples”, 1966-1971
(Dan Flavin, untitled (to Christina and Bruno), 1966–1971; untitled (to Janet and Allen), 1966–1971;
untitled (to Sabine and Holger), 1966–1971; untitled (to Karin and Walther), 1966–1971; untitled (to Katharina and Christoph), 1966–1971; untitled (to Pia and Franz), 1966–1971; untitled (to Heidi and Uwe), 1966–1971; untitled (to Barbara and Joost), 1966–1971; untitled (to dear, durable So from Stephen, Sonja and Dan) two, 1969)
The Estate Collection David Zwirner, Photo: mumok, © Stephen Flavin/VBK Wien, 2012

Der US-amerikanische Künstler Dan Flavin (1933–1996) hat ab den frühen 1960er-Jahren mit handelsüblichen Leuchtstoffröhren in genormten Dimensionen und Farben ein unverwechselbares OEuvre geschaffen. Präzision und Kalkül verbinden sich darin mit sinnlicher Ausstrahlung. Die Ausstellung Dan Flavin – Lights zeigt erstmals in Österreich Flavins Lichtarbeiten in einem repräsentativen Überblick. Mit rund 30 Arbeiten verdeutlicht die Ausstellung die frühe Entwicklung vom bild- zum lichtbezogenen Werk anhand ausgewählter icons und spannt den Bogen über zentrale Einzelarbeiten aus fluoreszierenden Röhren bis hin zu den späten, seriellen und raumgreifenden Werken. Von der ersten, diagonal auf die Wand gesetzten „goldenen“ Röhre, über die “monuments” for V. Tatlin bis zu rauminstallativ eingesetzten Werken wie an artificial barrier of blue, red and blue fluorescent light (to Flavin Starbuck Judd) werden im mumok die künstlerische Vielfalt und die Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar, die Flavin der kommerziell verfügbaren Leuchtstoffröhre mit beeindruckender Konsequenz abzugewinnen verstand.

Mit der Wahl der Röhren als Werkmotiv und -material signalisiert Flavin die Annäherung der Kunst an die Alltags- und Konsumwelt. Ihre Präsentationsweisen folgen den Prinzipien minimalistischer Nüchternheit, die sie aber zugleich farbig überstrahlen. Die damit geschaffene Überwindung traditioneller Kunstgattungen und Werkformen besitzt bei Flavin ihre Vorstufe in den sogenannten icons (1961–1964), die den Bildkörper durch angeschraubte Glühbirnen und Leuchtstoffröhren entgrenzen. Die icons ersetzen die sakrale Bedeutung des Lichts durch ein profanes Leuchten, das an Lichtreklame und Zimmerlampen erinnert. Sie spiegeln mit der Befreiung von tradierter Lichtmystik auch die Selbstbefreiung des Künstlers von seiner religiösen Erziehung wider. Mit ihnen verwandelt sich das Bild zum leuchtenden Wandobjekt, bevor Flavin durch das Anbringen von Leuchtstoffröhren an neuralgischen Stellen des Raumes die letzten Reste gängiger Bildvorstellungen tilgt. Als erste Experimente Flavins mit künstlichem Licht zeichnen die icons den Weg vor, den er in der Folge mit den Leuchtstoffröhren konsequent weitergehen wird.

In the diagonal of may 25, 1963 (to Constantin Brancusi), 1963, wird erstmals und kompromisslos die Röhre zum Objekt luminöser Selbstinszenierung. Ohne jegliches Beiwerk entfaltet sie eine Leuchtkraft, die übliche Grenzziehungen zwischen Werk, Raum und Betrachter ebenso außer Kraft setzt wie die Trennlinie zwischen rationaler Form und poetischer Erscheinung.
Flavins Lichtarbeiten spielen nicht nur auf aktuelle Alltagserfahrungen an, sondern verweisen auch auf die Moderne, in der die Demokratisierung und Funktionalisierung der Kunst zur Veränderung der Gesellschaft angestrebt wurden. Deutlich wird dies, wenn die Röhren zu geometrischen Formen getürmt sind, wie in den “monuments” for V. Tatlin (ab 1964). Diese bis in die 1990er-Jahre fortgesetzte Werkserie bezieht sich auf den Entwurf eines unrealisierten Bürogebäudes des russischen Künstleringenieurs Vladimir Tatlin für die III. Internationale. Flavin verweist mit seinen “monuments” einerseits auf das Bekenntnis der Konstruktivisten zur Industrialisierung. Andererseits führen sie deren Einfluss auf Flavins eigene sowie die Material- und Formensprache der Minimal Art vor Augen. Auch die in den Werktiteln angegebenen Widmungen an nahe Verwandte und Freunde sowie an Persönlichkeiten des Kunstbetriebes, politische Repräsentanten und historische Ereignisse spiegeln die Verschränkung künstlerischer und gesellschaftlicher Interessen bei Flavin wider. Darin unterscheidet er sich maßgeblich von Künstlerkollegen wie Donald Judd oder Robert Morris und der von ihnen ausgerufenen Programmatik der Minimal Art, die gegen alles Persönliche, Subjektive und Politische im Werk gerichtet war.

Einen Höhepunkt raumbezogener Lichtkunst in der Eingangsebene des mumok bilden die European Couples, deren Röhrenquadrate die Raumecken überblenden und die Betrachter gleich zu Beginn in imaginäre, ineinander verschwimmende Farbräume tauchen. Gemeinsam mit den Lichtarbeiten werden Zeichnungen gezeigt, die zum einen den Prozess der Werkplanung und zum anderen Flavins bildnerische Sensitivität dokumentieren.
Kuratiert von Rainer Fuchs

Öffnungszeiten: Montag: 14–19 Uhr
Dienstag bis Sonntag: 10–19 Uhr
Donnerstag: 10–21 Uhr

mumok
Museumsplatz 1
1070 Wien
mumok.at

PM





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