Richard Long: Prints 1970-2013
Museum Kurhaus Kleve | 21.4.-30.6.2013 Das Museum Kurhaus Kleve würdigt einen wichtigen Aspekt im Schaffen von Richard Long, der noch nie in angemessener Form berücksichtigt worden ist: die Druckgraphik. Die Ausstellung führt erstmals sämtliche graphische Arbeiten des bedeutenden englischen Künstlers zusammen und bietet so ein Panorama seines Gesamtwerks von 1970 bis heute. Der zur Ausstellung erscheinende Catalogue Raisonné der Druckgraphik, erarbeitet vom Museum Kurhaus Kleve in Kooperation mit Gerard Vermeulen, ist das erste Werkverzeichnis für Richard Long überhaupt.
Die Druckgraphik begleitet das Schaffen von Richard Long von Anfang an wie ein vertiefender Kommentar und erschließt es in allen seinen unterschiedlichen Facetten. Sie macht deutlich, in welchem Maße die sinnliche und die konzeptuelle Seite seiner Kunst einander bedingen und beeinflussen. Über einen Zeitraum von fast 45 Jahren realisiert Long sowohl kleinformatige, geradezu beiläufig wirkende Drucke als
auch Arbeiten in repräsentativen Formaten; Einzelblätter stehen neben umfangreichen Portfolios. Seiner Materialsensibilität entsprechend, wählt Richard Long, der seit seinem Studium ein intensives Interesse an druckgraphischen Prozessen hegt, jeweils sehr bewusst die zu verwendenden Druckverfahren und Papiere aus. In seinem Werk sind denn auch so gut wie alle Techniken vertreten – von der Monotypie
über die Radierung und die Lithographie bis hin zum Sieb- und Offsetdruck. Anlässlich der ersten geschlossenen Präsentation seiner Prints führt Long im Museum Kurhaus Kleve eine Wandarbeit aus.
Richard Long (geb. 1945 in Bristol, England) hat das Kunstgeschehen der letzten 40 Jahre maßgeblich geprägt und gilt als einer der markantesten Protagonisten der Land Art. Seine Arbeiten sind in allen wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen weltweit vertreten. Long wurde mit zahlreichen internationalen Kunstpreisen ausgezeichnet, zuletzt 2009 mit dem Praemium Imperiale, dem alljährlich auf Anregung des japanischen Kaiserhauses vergebenen „Nobelpreis der Künste“.
Mit dem Museum Kurhaus Kleve verbindet Richard Long eine besonders intensive Beziehung, die nicht zuletzt auf der Lage des Museums in der Nachbarschaft eines barocken Landschaftsgartens basiert. 1999 stellte er hier sein druckgraphisches Portfolio „Being in the Moment“ vor, und 2001 zeigte er eine große, viel beachtete Einzelausstellung mit Skulpturen, Wand-, Text- und Photoarbeiten. Eigens für das Museum
Kurhaus Kleve schuf Long seinerzeit die Skulptur „Midsummer Flint Line“, die – erworben 2002 durch den Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. – heute zu den charakteristischen Hauptwerken des Museums zählt.
Die Ausstellung „Richard Long: Prints 1970-2013“ basiert auf der Sammlung Gerard Vermeulen, Nimwegen / NL, die eng mit dem Museum Kurhaus Kleve verbunden ist.
Richard Long über seine Arbeit
Alle Ausdrucksformen sind gleichberechtigt
„Kunst kann ein Schritt oder ein Stein sein. Eine Skulptur, eine Karte, ein Text, eine Photographie – alle
diese Formen meiner Arbeit sind gleich und untereinander komplementär. Die Kenntnis meiner Handlungen, in welcher Form auch immer, ist die Kunst. Meine Kunst ist die Essenz meiner Erfahrung, nicht deren
Darstellung.“
Das Werk ist einfach und real, nicht intellektuell und imaginär
„Mein Werk ist real, nicht imaginär oder rein intellektuell. Es geht dabei um wirkliche Steine, wirkliche
Zeit, wirkliches Tun. Ich arbeite mit der Welt, so wie ich sie vorfinde.“
„Ich arbeite mit Steinen, weil ich Steine liebe und sie leicht zu finden sind, weil sie nichts Besonderes sind,
sondern so alltäglich, dass man sie allenthalben antrifft. Es hat auch eine praktische Seite. Um mit ihnen
zu arbeiten, bedarf es keiner besonderen Fähigkeiten oder Begabungen. Ich muß nichts zu ihnen bringen,
kann ganz einfach eine Skulptur machen. Darstellende Kunst interessiert mich nicht – sie gehört der Geschichte an. Es genügt, Steine als Steine um ihrer selbst willen zu verwenden. Ich bin Realist.“
Die Bedeutung der Arbeiten
„Ich glaube, dass alle meine Werke keine andere Bedeutung haben, als das, was sie sind. (...) Halten Sie sie
für bedeutsam, dann sind sie bedeutsam. Ich sage nur, dass ich einen bestimmten Stein auf den Boden
lege, aber natürlich weiß ich genau: das allein ist es nicht. Dennoch – meine Werke sollten vollkommen als
in sich geschlossen betrachtet werden, ohne Erklärungen, ohne Bezüge, als Dinge oder Ideen eigener
Wesensart.“
Der Einfluss der Natur
„Die Natur wirkt stärker auf mich ein als ich auf sie.“
„Man kann auch sagen, dass mein ganzes Schaffen in einem solchen Gleichgewicht zwischen naturgegebenen Formen und dem Formalismus menschlicher Abstraktionen wie Linien und Kreisen steht. Hier trifft
mein Menschsein auf die naturgegebenen Kräfte und Formen der Welt, und das ist das eigentliche Thema
meines Schaffens.“
Die Inspiration des Reisens und die Magie des Ortes
„Ich erhebe nicht den Anspruch, ein Mystiker zu sein. Meine Kraft wächst mir wohl durch das Unterwegssein zu, wenn die Welt an mir vorüberzieht. In solchen Augenblicken bin ich mir der Kräfte bewusst, die in
der Welt und in mir vorhanden sind. In diesem Sinne kann man sagen, dass manche Orte energiereicher
sind als andere.“
„Es geht eigentlich nur darum, den richtigen Ort zu finden oder bei Wanderungen so aufgeschlossen zu
sein, dass Wanderung und Ort sich von selbst einstellen.“
Die Zeit als Thema
„... die Zeit ist die vierte Dimension in meinem Schaffen, und ich bin darauf bedacht, sie auf ganz spezielle
Weise in meine Werke einzubringen.“
Kunst ist Ausdruck von Freiheit und eröffnet Freiräume
„Ich bin sehr daran interessiert, dass Kunst als eine Art Freiheit fungiert, Freiräume eröffnet. Es genügt,
einen beliebigen Einfall zu haben und ihn zu verwirklichen.
Völliges Entspanntsein ist der ideale Zustand, wenn man in der Landschaft Kunst schaffen will. Ich denke
dabei an gar nichts, bin gleichsam geistesabwesend. Vielleicht geht mir eine Melodie durch den Sinn. Ich
denke an keine künftigen Weiterungen. Mich beschäftigt nur, was ich gerade tue. Irgendwie lebe ich für
den Augenblick, ohne Vergangenheit und Zukunft. Zwar ist es nicht immer so, aber sehr häufig entspringen die besten Werke dieser psychischen Verfassung, in der ich versunken, intuitiv und selbstvergessen
bin.“
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung
Tiergartenstraße 41, D-47533 Kleve
museumkurhaus.de PM
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