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Boris Lurie

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SPIELOBJEKTE

Die Kunst der Möglichkeiten

19. Februar – 11. Mai 2014 | Museum Tinguely, Basel

Die Sonderausstellung präsentiert mit rund 100 Exponaten die Vielfalt und Geschichte des variablen Kunstwerks. Das transformable »Spielobjekt«, das in der Kunstgeschichte auch als »Variations-« oder »Partizipationsobjekt « bezeichnet wurde, erlebte seinen Höhepunkt Ende der 1960er-Jahre vor allem in der konkret-konstruktiven und kinetischen Kunst. Ziel der Künstler ist, den Betrachter auf unterschiedliche Weise beim Entstehungs- und Transformationsprozess ihrer Kunstobjekte direkt miteinzubeziehen.
Der Betrachter verändert die beweglich angelegten Kompositionen von Bildern, Reliefs und Skulpturen und wählt dadurch eine ihm genehme Konstellation. Das Publikum wird so zum direkten Akteur zwischen Künstler und Kunstwerk. Im Museum Tinguely bietet sich die einmalige Gelegenheit, viele der Werke im Rahmen von über 300 interaktiven, öffentlichen Führungen in ihrer Variabilität direkt zu erleben.

Pioniere des Spielobjekts In einem einführenden Kapitel zum transformierbaren Kunstobjekt werden Skulpturen aus den 1930er- und 1940er-Jahren vorgestellt, die das »Spielobjekt«, wie es in den 1960er-Jahren immer mehr in Mode kam, vorwegnahmen. Gezeigt werden bewegliche Arbeiten aus Holz und Metall der argentinischen Künstlergruppe Madí von Gyula Kosice und Carmelo Arden Quin sowie die ganz offensichtlich an ein Spielbrett gemahnende Skulptur Game des Briten William Turnbull. Neben frühen Arbeiten von Hugo Weber und Hans Erni zeigt auch die Skulptur Mobile von Le Corbusier, vornehmlich als Architekt bekannt, dass auch Schweizer Künstler in der Domäne des veränderlichen Kunstwerks innovativ waren.

Konkret-konstruktive Play Art
Der Fokus der Ausstellung liegt auf den 1950er- bis 1970er- Jahren, in denen sich vor allem konkretkonstruktive Künstler auf unterschiedlichste Art mit der Thematik einer direkten Beteiligung des Betrachters auseinandersetzten. Sie entwickelten eine breite Palette an Techniken und nutzten verschiedene Materialien. Gezeigt werden beispielsweise frühe, bewegliche Reliefs von Karl Gerstner, Werke von Dieter Roth, Spielobjekte von Gerhard von Graevenitz, ein grosses Kugelbild von Paul Talman, der Große Drehflügel Serie E und die Vierkantrohre Serie DW von Charlotte Posenenske. Dieter Roth begann bereits in den frühen 1960er-Jahren damit, die strengen Ordnungsregeln der konstruktiven Kunst zu durchbrechen. So lassen sich im Dreh-Rasterbild durch Rotationsbewegungen visuelle Interferenzen wie in der Op-Art erzeugen. Im Gummibandbild wird der Bildträger mit orthogonal verlaufenden Nagelreihen zum Spielfeld: Der Benutzer, der durch Verspannen der Gummibänder an den Nägeln eine unendliche Vielfalt an Mustern und Formen bilden kann, wird zum Künstler und Kollaborateur einer Kunst für alle.


Auch südamerikanische Künstler wie Carlos Cruz-Diez oder Mary Vieira, die transformierbare Skulpturen aus Holz oder Metall schufen, erklärten ihre partizipative Kunst sozialpolitisch.
Italienische Künstler der Mailänder gruppo T, darunter Gianni Colombo, Gabriele Devecchi und Grazia Varisco, setzten sich intensiv mit den Themen Raum, Zeit und Bewegung auseinander. Auf Variscos Reliefs lassen sich magnetische Elemente und Bänder versetzen. Bei Colombos Superficie in variazione entstehen durch Hebel auf der Kunstfelloberfläche unterschiedliche Strukturen.

Spielmaschinen und Spielkunst für alle Sinne
Einige Exponate sprechen verschiedene Sinne an, wie zum Beispiel das Tableau tactile sonore von Yaacov Agam: Durch das Berühren der auf Federn montierten Metallelemente geraten diese in Schwingungen und erzeugen Klangbilder. Beim Essbild von Dieter Hacker kann der Benutzer selbst entscheiden, ob er weiss überzogene Schokolinsen auf einem schwarzen Spielbrett versetzen will, oder ob er sie lieber gleich ganz aus der »Bildkomposition« entfernt und verspeist. Mit ihren höchst individuellen Konzepten reagierten die Künstler auf ihre Umwelt, die aktuellen Themen der Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Sie schufen Kunstobjekte aus alltäglichen Materialien und industriell vorgefertigten Gebrauchsgegenständen. Rolf Glasmeier verwendete für seine Kaufhaus- Objekte bewusst Massenware ohne künstlerischen Wert. Aus beweglichen Fenstergriffen oder Briefkastenklappen können auf der Bildfläche eine grosse Anzahl verschiedener Konstellationen vom »Kunstbenutzer« realisiert werden. Jean Tinguelys Rotozaza No.1 ist eine riesige Ballspielmaschine,
die den Museumsbesucher zum Spiel animiert. Per Knopfdruck kann der Betrachter in Julio Le Parcs Ensemble de onze jeux surprises verschiedene »Überraschungen« auslösen, die sowohl seine visuellen wie auch auditiven Sinne ansprechen. Sein dreiteiliges Werk Jeux avec balles de ping pong lässt wie bei einem Flipperautomaten Tischtennisbälle mechanisch tanzen.

Neue Spielobjekte
In der interaktiven Installation The obliteration room der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama ist das Publikum eingeladen, einen komplett weissen Wohnraum mit leuchtend bunten Punkten zu bekleben. Jeder Besucher hinterlässt seine Spuren, und im Verlauf der Ausstellung akkumulieren sich so abertausende Punkte, die den Raum mit Farbe überziehen. Auch bei der Arbeit Intervention Impact von Jeppe Hein wird der Museumsbesucher spielerisch an der Entstehung des Kunstwerks beteiligt. 300 weisse, grosse Pappwürfel, die an einer Ecke angeschnitten sind, funktionieren wie ein Baukastensystem. Mit jedem Umbau und jedem Besucher präsentiert sich somit eine neue Konstruktion.

Museum Tinguely
Paul Sacher-Anlage 1
CH-4002 Basel
tinguely.ch/

PM





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