Juan Uslé ( *1954 in Santander, Spanien) gehört zu den wichtigsten Malern Spaniens mit zahlreichen Ausstellungen in Europa u.a. im Museu de Arte Contemporânea de Serralves, Porto (2001), im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid (2003), dem Irish Museum of Modern Art, Dublin und dem SMAK in Gent (2004) und einer Vielzahl von Ausstellungsprojekten in den USA. Dem deutschen Publikum stellte er sein Werk bereits 1992 bei der Documenta IX in Kassel vor. Seit 1987 lebt und arbeitet der spanische Maler sowohl in Nordspanien als auch in New York. Das Kunstmuseum Bonn stellt seine für das gesamte OEuvre zentrale Werkgruppe, die seit 1997 entstehenden „Soñé que revelabas“ („Ich träumte,
dass du erscheinst“), erstmalig in seiner Gesamtheit vor.
In den „Soñé que revelabas“, die in der Regel nur nachts entstehen, realisiert Uslé eine hochkonzentrierte, meditative Abhandlung über die strukturellen Bedingungen der Malerei und des Malprozesses. Jeder Pinselstrich auf diesen Bildern ist hierbei mehrfach aufgeladen. Er ist zum einen die Selbstabbildung der malerischen Geste und ordnet sich auf diese Weise in den Traditionshorizont selbstreflexiver abstrakter Malerei ein. Zum anderen entspricht jeder Pinselstrich aber auch genau einem Herzschlag des Künstlers, was die Bilder auch zu Manifestationen der direkten, körperlichen Verbindung des Malers mit seiner Malerei werden lässt. Der innere Reichtum dieser ebenso stillen wie monumentalen Werkgruppe zeigt sich nicht zuletzt in den vielfältigen Assoziationen, die sie auslöst: So erinnern die horizontalen Pinsel-Zeilen wahlweise an Zelluloid-Filmstreifen, gemusterte Stoffe oder auch an eine geheimnisvolle, unlesbare Keilschrift auf Schiefertafeln.
Die in loser Folge seit 1997 entstehende Bildreihe stellt mit bislang 50 Arbeiten nicht nur die größte geschlossene Bildgruppe Uslés dar, sie ist vielmehr zu einer Art Fundament des Gesamtwerks des Künstlers geworden. Die Mischung aus träumerischer Poesie und Analyse, die Uslés gesamte Bildwelt durchzieht, macht sein Werk zu einem der wichtigen malerischen Œuvres unserer Zeit. Durch die Verarbeitung und Vereinigung unterschiedlicher Diskurslinien und Traditionen der sowohl europäischen als auch amerikanischen Nachkriegs-Malerei zwischen Surrealismus, Abstraktem Expressionismus und Post-Minimal, stellt das Werk des
spanischen Künstlers einen wahren Brückenschlag zwischen europäischer und amerikanischer Maltradition dar.
Die rund 30 Arbeiten umfassende Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem CGAC, Centro Galego de Arte Contemporánea in Santiago de Compostela (04.Juli – 28. September 2014) und wird begleitet von einem umfangreichen Katalog mit Texten von Angel González, Raphael Rubinstein und Stephan Berg, der für 30 Euro im Museumsshop erhältlich sein wird. Zudem wird dieses Ausstellungsprojekt maßgeblich von der Galerie Thomas Schulte, Berlin und dem AC/E, Acción Cultural Espanola und dem spanischen mini AC/E sterio de asuntos exteriores y de cooperación unterstützt.
KUNSTMUSEUM BONN
Museumsmeile
Friedrich-Ebert-Allee 2
53113 Bonn
kunstmuseum-bonn.de
Pressemitteilung
Kataloge/Medien zum Thema:
JUAN USLÉ
Akademie der Künste / Pariser Platz
Alfred Ehrhardt Stiftung
Der Divan - Das Arabische Kulturhaus
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
ifa-Galerie Berlin