16. 03. - 02. 09.2018 | Werke aus der Signum Foundation - Weserburg, Bremen Eingabedatum: 15.03.2018
Michał Martychowiec, Where does your heart belong?, 2014, Signum Foundation
Die gleichermaßen an Herz und Verstand appellierende Ausstellung bietet einen Einblick in eine herausragende polnische Privatsammlung. Die hier gezeigte pointierte Auswahl an Arbeiten von 19 Künstlerinnen und Künstlern ist in dieser Form erstmals in Deutschland zu sehen. Ihre mediale Spannbreite reicht von Malerei, über Skulptur zu Performance- und Prozesskunst, über Fotografie, Neon-Textarbeiten, Konzeptkunst bis hin zu recht provokanten und verstörenden Selbst-Inszenierungen, in denen überkommene Rollenmuster kritisch hinterfragt werden. Die Werke stammen aus der in Poznań beheimateten, aber auch in Łodz und Venedig ansässigen Signum Stiftung, die 2002 von Hanna und Jarosław Przyborowski begründet worden ist.
Die Liste der beteiligten Künstlerinnen und Künstler liest sich wie ein „Who’s Who?“ der polnischen Kunst. Die beeindruckenden minimalistischen Interventionen des Neo-Avantgardisten Edward Kraşinki, dessen internationale Bedeutung im letzten Jahr u.a. in London und Amsterdam gewürdigt wurde, nehmen Beziehungen auf zu Roman Opa;#322;kas berühmten Zahlenbildern und Jarosław Kozłowskis skulpturaler Intervention mit 550 Weckern. Die in den 1970er Jahren als polnische Pionierin feministischer Kunst bekannt gewordene Natalia LL ist hier mit ihren auch heute noch provozierenden Fotoserien „Consumptive-“ und „Postconsumptive Art“ vertreten. Analog dazu eine nicht minder verstörende Hommage des Performerduos Grupa Sędzia Główny (Aleksandra Kubiak/Karolina Wiktor) aus dem Jahr 2006.
Auffallend ist der hohe Anteil an herausragenden weiblichen Positionen dieser vom Präses und Kurator der Stiftung Grzegorz Muşiał zusammengestellten Auswahl. Hervorzuheben sind Katarzyna Kozyras „White Olympia“, ebenso Agada Michowskas „Suicide in the museum“ und Ewa Partums „Hommage à Solidarność“.
Die Arbeiten dieser Künstlerinnen sind nicht nur feministisch, sondern zugleich hochpolitisch und überraschenderweise immer wieder subtil-humorvoll. Eine Besonderheit ist auch das in die Ausstellung integrierte berühmte Werk „One Million Years“ des Japaners On Kawara, das in der Lage ist, Dialoge und Korrespondenzen zwischen den hier ausgestellten 19 Positionen zu stiften und zu fördern.
Die Auswahl zeigt Kunst aus Polen als Teil der Weltkunst, um ihren Einfluss und ihre Querverbindungen zu internationalen avantgardistischen Strömungen. Aber immer wieder auch um ganz aktuelle politische und gesellschaftliche Bezüge, die uns alle betreffen. Und wenn in dieser Ausstellung der in Gdańsk lebende Andrzej Karmasz in einem Selbstportrait als nigerianische Frau des Fulani Volkes erscheint, in einem anderen ebenfalls sehr überzeugend als japanische Geisha, werden gleich mehrere Grenzen in verschiedene Richtungen überschritten. Was sonst könnte die Aufgabe der Gegenwartskunst sein!
Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung Magdalena Abakanowicz, Mirosław Bałka, On Kawara, Andrzej Karmasz, Eustachy Kossakowski, Jarosław Kozłowski, Katarzyna Kozyra, Edward Krasiński, Zofia Kulik, Natalia LL, Jacek Malczewski, Michał Martychowiec, Agata Michowska, Roman Opałka, Ewa Partum, Małgorzta Potocka, Grupa Sędzia Główny, Krzysztof Wodiczko, Stanisław Witkiewicz Ignacy (Witkacy) u.a.
Weserburg, Bremen
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