Anzeige
Boris Lurie

Logo art-in.de


Paweł Althamer erhält Lovis-Corinth-Preis 2022

März 22 | Kunstforum Ostdeutsche Galerie (KOG)
Eingabedatum: 07.03.2022

Paweł Althamer ist Träger des Lovis-Corinth-Preises 2022. Der polnische Künstler fasziniert international mit Werken, die den herkömmlichen Kunstbegriff erweitern. Sowohl bei seinen partizipativen Performances und Installationen als auch in seinen Skulpturen steht der Mensch im Mittelpunkt. Soziales Engagement macht Althamer zu einem wesentlichen Aspekt seines künstlerischen Programms. Anlässlich der Preisverleihung widmet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie dem Künstler eine umfangreiche Ausstellung. Zu sehen ist die Schau ab dem 3. Juni 2022.
______________________________________________

Paweł Althamer (*1967) wurde in den 1990er Jahren einer der zentralen Vertreter der polnischen Gegenwartskunst. Heute zieht seine Kunst international Aufmerksamkeit auf sich. Mit der Verleihung des Lovis-Corinth-Preises 2022 ehrt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie das herausragende Gesamtwerk des Künstlers. Die Ausstellung im Sommer 2022 gibt einen Einblick in Althamers bisherige Projekte sowie aktuelle Arbeiten.

Für Paweł Althamer ist der Entstehungsprozess genauso wichtig, wie das daraus resultierende Kunstwerk. In den kreativen Vorgang bindet er aktiv andere ein. Seine KollaborateurInnen – z. B. MuseumsbesucherInnen – sieht er dabei als Gleichberechtigte an. Althamer arbeitet regelmäßig mit bestimmten Gruppen zusammen, u.a. mit seiner Familie, seinen NachbarInnen, FreundInnen oder anderen KünstlerInnen.

Den partizipativen Ansatz nutzt Althamer bei seinen sozialen Projekten – aus seiner Position als Künstler engagiert er sich für Benachteiligte und bricht sozial belastete Strukturen auf. So gibt er in Warschau seit Jahren einen Workshop für Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind. Er entwickelt spezielle Projekte mit sozialen Randgruppen, etwa mit Strafgefangenen in „Seitesmän vankia“ (2019-2021). Die BewohnerInnen der sozial schwachen Plattenbausiedlung Bródno am Stadtrand von Warschau, in welcher Althamer selbst auch wohnt, motivierte er, gemeinsam eine temporäre Lichtskulptur zu erschaffen. Das Projekt mit dem Titel „Bródno 2000“ wurde ein großer Erfolg.

Im Rahmen seiner bisher größten Performance „Common Task“ (2009-fortlaufend) hat Althamer wiederholt bis zu 150 Menschen auf Reisen eingeladen. An verschiedenen Orten – in Belgien, Brasilien, Deutschland, Mali oder Weißrussland – tauchte der Künstler mit seiner ganz in Gold gekleideten Gefolgschaft auf und inszenierte, angeregt vom Glauben der Dogon aus Mali, einen Besuch von Außerirdischen.

Auch Althamers skulpturales Werk befasst sich überwiegend mit der menschlichen Figur, wobei seine Techniken von der Assemblage über Keramik, Polyethylen und Holz bis zu Bronzeguss reichen. Immer wieder beschäftigt sich Althamer mit seinem Selbstporträt entweder in einer figürlichen oder in einer performativen Arbeit. Seine Performances sind meditativ bis Bewusstsein erweiternd, er experimentiert mit esoterischen und aufopfernden Grenzüberschreitungen (Kardynal, 1991). Eine spirituelle Dimension ist für Althamers Schaffen charakteristisch, ohne jedoch von einer konkreten religiösen Auffassung geprägt zu sein.

Althamer agiert frei, unorthodox und mystisch. So lässt er sich nicht in eine Kategorie, in eine eindeutig geprägte politische Gesellschaft oder in ein religiöses Korsett drängen – mit Blick auf die aktuelle Regierung in Polen nimmt er eine starke, kritische Haltung ein.

Im Mittelpunkt der Ausstellung „Paweł Althamer. Lovis-Corinth-Preis 2022“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie steht der kollaborative Aspekt von Althamers Schaffen. Die gezeigten Werke stammen aus polnischen und deutschen Museen und Privatsammlungen. Zu den Highlights der Ausstellung gehören unter anderem Althamers Selbstporträt „MAMA III“ (2016), die Skulptur „#blackprotest“ (2016), sowie eine erst jüngst entstandene, sehr private Arbeit. In Form eines Puppenhauses verarbeitet Althamer darin persönliche Inhalte, indem er Parallelen zu seiner Biografie zieht. Die Ausstellung eröffnet am 3. Juni und ist bis zum 11. September 2022 zu sehen. Die Verleihung des Lovis-Corinth-Preises 2022 an Paweł Althamer wird im Rahmen der Vernissage am 2. Juni stattfinden.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache mit einem Interview mit Paweł Althamer und einem Textbeitrag vom ausgewiesenen Kenner seines Å’uvres, Karol Sienkiewicz, Warschau.

Lovis-Corinth-Preis

Der Lovis-Corinth-Preis wurde 1974 von der KünstlerGilde e.V. gegründet und im KOG jährlich verliehen. Von 2006 an beteiligt sich das KOG an der Auswahl und Preisvergabe, die ab diesem Jahr im Zweijahresrhythmus erfolgt. Seit 2016 koordiniert das KOG die Auslobung des Lovis-Corinth-Preises allein oder in Kooperation mit wechselnden Partnern.

Ausgezeichnet werden bildende KünstlerInnen, deren Schaffen im Bereich Malerei, Grafik, Plastik/Skulptur, Installation, Performance, Fotografie und Neue Medien einen inhaltlichen oder biografischen Bezug zum östlichen Europa aufweist. Mit der Verleihung wird ein international bedeutendes Gesamtwerk gewürdigt, das einen relevanten Beitrag zur Entwicklung zeitgenössischer Ausdrucksformen leistet. Die KandidatInnen werden von den Mitgliedern einer Fachjury nominiert. Die Auszeichnung geht mit einer Ausstellung im KOG einher.

Zu den TrägerInnen des Lovis-Corinth-Preises gehören eine ganze Reihe prominenter KünstlerInnen – darunter Oskar Kokoschka (1976), Markus Lüpertz (1990), Sigmar Polke (1993), Katharina Sieverding (1996), Magdalena Jetelová (2006), Jiří Georg Dokoupil (2012) und zuletzt Peter Weibel (2020).
...

Kunstforum Ostdeutsche Galerie
Dr.-Johann-Maier-Straße 5
93049 Regensburg
www.kunstforum.net

Presse





Kataloge/Medien zum Thema: Paweł Althamer



Xue Tan wird HauptkuratorinDr. Ina Dinter wird neue Leiterin des Kunstmuseum Villa ZandersAnna Schwehr ist Kalinowski-PreisträgerinRebecca Allen gewinnt den DAM Digital Art Award 2023/24Ausstellung des Jahres: Cameron Rowland, Amt 45 i, Neues Labor für die Erhaltung von Videokunst Neue Leitung im Museum gegenstandsfreier Kunst in OtterndorfKatharina Keller erhält Max Ernst-Stipendium 2024Neues Kuratorinnen-Team; Dr. Barbara J. Scheuermann und Dr. Barbara MartinDie neuen Direktorinnen des Kunstverein Bielefeld: Victoria Tarak und Katharina KlangBMW Photo Award Leipzig 2024Kevser Güler wird neue Direktorin der Istanbul BiennialManor Kunstpreis 2024 an Ishita ChakrabortyiLiana Fokianaki ist neue Direktorin der Kunsthalle BernTurner-Preis 2023 geht an Jesse DarlingChristoph Niemann gestaltet Fassade des Horst-Janssen-MuseumsChristelle Oyiri erhält den PONTOPREIS MMK 2024PLATFORM GLITCH AESTHETICS. Glitch Phenomena 3.0 Maecenas Ehrung 2023 für Monika SchnetkampAbsage der Biennale für aktuelle Fotografie 2024Neues kuratorisches Leitungsteam am K20 und K21Mohamed Almusibli wird neuer Direktor der Kunsthalle BaselJetzt tritt die Findungskommission der documenta 16 geschlossen zurückRücktritte aus der Findungskommission der documenta 16: ­Bracha Lichtenberg EttingerRücktritte aus der Findungskommission der documenta 16: Ranjit HoskotéNikola Dietrich kuratiert KölnSkulptur #11Leon Löwentraut erhält Ernst Barlach Preis 2023Die Deichtorhallen Hamburg trauern um Harald FalckenbergKünstlerliste art berlin 2017Collectif Grapain erhält Gustav-Weidanz-Preis 2023


Anzeige
Magdeburg unverschämt REBELLISCH


Anzeige
Alles zur KI Bildgenese


Anzeige
Responsive image


Anzeige
SPREEPARK ARTSPACE

Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
ifa-Galerie Berlin




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Schloss Biesdorf




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
Haus am Lützowplatz




Anzeige Galerie Berlin

Responsive image
neurotitan