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Nina Vobruba & Malte Zander

Preis der Kunsthalle Wien 2019

29.11.2019- 26.1.2020 | Kunsthalle Wien

Ausgehend von den Themen ihrer mit dem Preis der Kunsthalle Wien 2019 ausgezeichneten Diplomarbeiten haben Nina Vobruba (Akademie der bildenden Künste Wien) und Malte Zander (Universität für angewandte Kunst Wien) umfassende Erweiterungen und Übersetzungen ihrer Projekte in ein Ausstellungsformat entwickelt.

Mit der installativen Assemblage nest bau reflektiert und inszeniert Nina Vobruba den Wandlungsprozess eines real existierenden baulichen und sozialen Gefüges: Das Areal einer ehemaligen Militärkaserne im steirischen Fehring wird seit 2017 als selbstverwalteter Lebensraum bespielt. Dort, in der „Zukunftswirkstatt Cambium“, formen 70 Menschen im Alter von 1 bis 77 Jahren gemeinsam einen kulturell und ökonomisch alternativen Alltagsraum. Für die Dauer der Ausstellung wird dieser Ort fragmentiert in die Kunstinstitution transplantiert und im Kontext dringlicher globaler Fragen beleuchtet. Nina Vobrubas nest bau setzt sich hier vor allem aus in sich runden Einheiten zusammen, die in einem Bezugssystem zueinander stehen und gleichzeitig offene Prozesse markieren, die keinen statischen Endpunkt erreichen. Dazu gehört eine kreisförmige Installation aus originären Asphalt- und Betonplatten des einstigen Exerzierplatzes, an deren Herkunftsort jene Gruppe an Pioniergehölzen eingepflanzt werden soll, die während der ersten Ausstellungswoche als organische Protagonisten dieser Installation zwischen aufgerissenen Boden-Platten aufzusprießen scheinen. Nach dem Weitertransport der Bäume an ihren Zielort Fehring wird jene Situation in Form von Fotoprints auf Glasscheiben, die ihrerseits aus dem Kasernenareal stammen, in der Ausstellung dokumentarisch nachvollziehbar bleiben.

„nest bau hat bisher sichtbare und unsichtbare Spuren hinterlassen, Praktiken der Flüchtigkeit und der Beständigkeit gewählt, Formen und Inhalte gesucht, gefunden, geschaffen, gelassen, vergessen, erahnt – Stillstände, Bewegungen, Aktionen und Reaktionen inkludiert, Bestehendes dechiffriert und neu codiert. Es bleibt im Werden …“, sagt Nina Vobruba, die aus der von ihr mitbegründeten Community heraus als bildende Künstlerin, Choreografin und Performerin agiert.

In seiner Installation Languor inszeniert Malte Zander eine große Projektion aus vermeintlich gefundenem Filmmaterial, das als Prequel zu seiner Diplomausstellung Torpor gesehen werden kann. Dort wurden collagierte Standbilder eines scheinbar fluchtartig verlassenen Filmsets gezeigt. Der Begleittext zu seiner aktuellen Ausstellung erzählt die Geschichte einer Gruppe von Jugendlichen auf der Suche nach einem mysteriösen Untergrund-Kino – dem möglichen Ursprung dieser Bilder – weiter. Dabei stellt sich die Frage, ob es hier tatsächlich um das Erzählen einer konkreten Geschichte oder um das „suspension of disbelief“ genannte Phänomen an sich geht, um die Toleranz also von Betrachter/innen gegenüber fiktionalen Medieninhalten.

Malte Zanders Film spielt an allgemein unbekannten Drehorten, über deren fiktionalen Charakter sowie spezielle Aufnahme- und Schnitttechniken ein ungewöhnliches Spannungsverhältnis zwischen der Realität des Filmsets und der virtuellen Orte als Produktionsstätte für Traum- und Kunstwelten aufgebaut wird.

Fragen nach Wahrnehmung und konstruierter Nostalgie evozieren auch die im abgedunkelten Kino-Ambiente gezeigten Fotoprints, die der Künstler mittels CGI (Computer Generated Imagery) gefertigt hat. Motivisch deuten sie den Ursprung des fiktiven Filmmaterials an, als Bilder strahlen sie trotz ihrer Entstehung die Nähe und Intimität des künstlichen Celluloids aus. In der Jurybegründung zur Entscheidung der Preisvergabe an Malte Zander heißt es: „Eine inhaltliche Diskurs-Überfrachtung seitens des Künstlers bleibt aus, sodass die Arbeiten für sich selbst stehen und sich scheinbar authentisch ihren Betrachter/innen präsentieren können. Präzise, sensibel durchgeführte digitale Kompositionen demontieren diesen Anspruch an Wirklichkeit, so dass der Glaube an das authentische Bild zwar nicht zerstört wird, aber immerhin ins Wanken gerät.“

Preis der Kunsthalle Wien 2019
Der Preis der Kunsthalle Wien wird heuer zum fünften Mal in Zusammenarbeit mit der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien vergeben. Jährlich sichten die Jurys dafür etwa 150 Diplomarbeiten zur bildenden und medialen Kunst.
„Wir sehen es als eine der wichtigsten Aufgaben der Kunsthalle Wien, die nächste Künstler/innengeneration zu unterstützen und sie zu ermutigen, ihr Potenzial auszuschöpfen. Zu den institutionellen Aufgaben gehört es, sie bei der Entwicklung zukunftsweisender Werte und kollektiver Kapazitäten zu fördern. Natürlich möchten wir auch mehr über die Anliegen und Interessen dieser neuen Generation erfahren, weshalb die Zusammenarbeit mit zwei so aktiven Kunstuniversitäten in Wien für uns sehr wertvoll ist“, so die Direktorinnen der Kunsthalle Wien, Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und Sabina Sabolović / WHW.



Kunsthalle Wien GmbH
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Austria
www.kunsthallewien.at


Presse





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