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Boris Lurie

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MAGALI REUS

31. Oktober 2015 - 17. Januar 2016 | Westfälische Kunstverein, Münster
Eingabedatum: 30.10.2015

Der Westfälische Kunstverein beendet sein Programm 2015 mit der ersten institutionellen Einzelausstellung von Magali Reus (*1981, Den Haag) in Deutschland. Die niederländische Bildhauerin hat in den letzten Jahren eine eigenständige künstlerische Ausdrucksweise entwickelt, die höchst zeitgenössisch daherkommt, sich aber zugleich durch ein immanentes Bewusstsein für die historischen Narrative von Skulptur v.a. seit den 1960er Jahren auszeichnet. Dabei verfolgt Reus eine strategische Manipulation von Alltagsgegenständen, eignet sich bekannte Motive und Formen an und lässt ihre Arbeiten mal ein anerkennendes Nicken, mal eher ein Augenzwinkern Richtung Minimal Art und Abstraktion vollführen. Sie selbst bezeichnet ihre Installationen als „dirty realism“, greift sie doch mit ihren Skulpturen
oftmals die kompartmentalisierte Privatheit von Küchen und Badezimmern auf.

Es begegnen dem Betrachter Skulpturen, die an Kühlschränke, Kochtöpfe und platzsparende, an der Wand montierte Klappsitze erinnern. Auch wenn sich insbesondere ihre jüngsten Arbeiten durch eine sehr akkurate und saubere Ästhetik auszeichnen, ist diese doch gerade inspiriert von den Lastern und Exzessen unserer konsumorientierten Gegenwart.

Magali Reus’ Werke sind bestimmt von einem faszinierenden Gegensatz: Sie wirken zum einen distanziert hermetisch und mit ihren pulverbeschichteten Oberflächen und ihrer pastelligen Farbpalette fast klinisch, werden aber auf irritierende Weise zugänglich durch akkurat choreografierte (vermeintliche) Überbleibsel menschlicher Interaktion. Materialien wie Stahl, Kunststoff oder Schaumstoff erinnern zwar an die funktionalen, industriellen Ursprünge, der von ihr angeeigneten Designs, doch diese Einheit wird gestört durch das Eindringen von „messy life“, wie Reus es nennt; von Abfall, Resten und
anderen Spuren, die selbst zu fein komponierten Oberflächen und Strukturen werden.

Für die Ausstellung im Westfälischen Kunstverein hat die Künstlerin eine neue Werkgruppe geschaffen, die sich auf die Idee von Skulptur als Akkumulation konzentriert. Reus’ Arbeiten werden Bezug nehmen auf verschiedene architektonische und strukturelle Formen, wo scheinbar natürliche Prozesse der Akkumulation und Ansammlung auftreten, wie etwa die Rinne an der Bordsteinkante. Auch hier wird sie wieder mit Oberflächen experimentieren, ein Patchwork von verschiedensten Fragmenten entwickeln mit Skulpturen, die sich zwischen einzelnen lesbaren Materialien, Transparenz und überlegter Undurchsichtigkeit bewegen.

Magali Reus hat Bildende Kunst am Goldsmiths College in London sowie an der Rijksakademie in Amsterdam studiert. Allein im vergangenen Jahr war sie in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, u.a. im Fridericianum, Kassel; in der Kestnergesellschaft, Hannover; in der Tate Britain, London; im ICA, London; in De Hallen, Haarlem; im Kunstmuseum St. Gallen; in der David Roberts Foundation, London und bei ZERO in Mailand.

Westfälischer Kunstverein
Rothenburg 30
48143 Münster
westfaelischer-kunstverein.de

Presse





Kataloge/Medien zum Thema: Magali Reus



Magali Reus:


- artbasel2021

- Frieze LA 2019

- Frieze London 2013

- Frieze London 2022

- Kunstverein Münster 2015

- nature after nature, Kassel, GA, 2014

- The Approach - Gallery


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