In seiner Präsentation im Neuen Aachener Kunstverein legt Maximilian Rödel den Fokus auf die Werkreihe Prehistoric Sunsets, an der er bereits seit mehreren Jahren kontinuierlich arbeitet sowie auf sich darauf beziehende Werke. Die Entstehung der chromatischen, nicht-gegenständlichen Bilder folgt einem Prinzip der inneren Notwendigkeit, durchbrochen von Momenten des Kontrollverlusts, in denen Rödel unmittelbar Neues auf die Leinwand bringt. Man ahnt Transzendenz, sowohl in der Entstehung der Werke als auch in ihrer Betrachtung.
Ihrem Titel Prehistoric Sunsets folgend könnten die verschiedenfarbigen, teils großformatigen abstrakten Arbeiten an leuchtend-intensive Sonnenuntergänge erinnern; sie sind vorzeitlich, vor der Zeit und aus menschlicher Perspektive ganz ohne die Idee von Zeit auskommend. Vorder- und Hintergrund sind eins, Tiefe und Oberfläche zugleich, untrennbar, ein Sog in dem Farbnuancen ineinander greifen, verschwimmen, flirren, aufblitzen. Das Erhabene scheint spürbar nahe.
Die Oberfläche der Leinwand markiert die Grenze zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Doch auf welcher Seite der Leinwand verhandeln die beiden Zustände ihre einander bedingende und gleichzeitig gegensätzliche Existenz?
Der Titel der Ausstellung, Celestial Artefacts, deutet ebenfalls auf das Unbegreifbare, das Sphärische hin. Rödels Werke fallen aus der Zeit und verweisen auf das Unbekannte. Der Titel öffnet damit eine weite Klammer, die zugleich alles und ebenso gerne nichts miteinschließen möchte.
Zum Konzept der Ausstellung gehören zwei Symbole, anthropomorphisierte Weltkugeln, die sich unter die gezeigten Werke mischen. Die eine Kugel ziert ein lachendes, die andere Kugel ein weinendes Gesicht. Diese Symbole werden in den Ausstellungsräumen auf Türen platziert. Sie schließen und öffnen die Räume gleichermaßen.
Maximilian Rödel wurde 1984 in Braunschweig geboren. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und anschließend setzte er sein Studium an der Universität der Künste Berlin fort, das er als Meisterschüler von Robert Lucander 2011 abschloss. Maximilian Rödel lebt und arbeitet in Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten u.a von Stefanie Gerke und Rafael Horzon.
NAK
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