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Boris Lurie

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Bildhauerei! Was sonst? Ruud Kuijer

25. Juli bis 24. Oktober 2021 | Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

Mit Ruud Kuijer (geb. 1959) rückt die konstruktive Bildhauerei ab dem 25. Juli 2021 in den Fokus des Museums. Sein erklärtes Ziel, zum Kern dessen zu gelangen, was Skulptur ist, findet sich in den für Bremen ausgewählten, abstrakten Skulpturen deutlich wieder. In seiner Kunst geht es dem Niederländer um Masse und Volumen, um physische Präsenz und Materialität, um Schwerkraft und das Verhältnis zum Boden. Der Künstler orientiert sich an den Regeln und Traditionen der Bildhauerei (stehen, liegen, lehnen, hängen), verbunden mit dem ständigen Wunsch, Grenzen zu überschreiten und neue Kombinationen zu finden.

Kuijer setzt seine Arbeiten aus unterschiedlichsten Materialien (Holz, Beton oder Stahl) zusammen. Jedes der Teile hat seine visuelle Bedeutung. Er arbeitet intuitiv, fühlt und bewegt sich mit den einzelnen Komponenten, bis das Ganze ausgeglichen ist. Trotz des hohen Gewichts der teilweise überlebensgroßen Skulpturen wirken sie leicht und verspielt, sowie im Beispiel seines monumentalen Projekts »Waterwerken« (2001–2013). Auf einer Landzunge am Amsterdam-Rhein-Kanal in Utrecht befinden sich sieben gigantische Betonskulpturen, die auf Wasser, Verkehr und Industrie gleichermaßen Bezug nehmen.

Seit den 2000er-Jahren experimentiert Kuijer verstärkt auch mit Fundstücken aus dem Alltag, mit Wohlstandsmüll wie weggeworfenen Shampoo-Flaschen aus Plastik oder Joghurtverpackungen aus dem Supermarkt. Er zerschneidet sie, verbindet sie mit etwas anderem und gießt sie anschließend in Beton. Die so entstandenen Skulpturen sind zwar aus einem Stück, zeigen aber, wie unverkrampft sie zusammengestellt wurden. Die Arbeiten sind offen, assoziativ und verweisen auf die Wegwerfgesellschaft. Die Interpretation jedoch überlässt Kuijer dem Betrachter. Es gibt keine Geschichten im Œuvre von Kuijer, es geht schlicht und einfach um das Vertrauen der Besucher, dass sie sehen, was zu sehen ist. Und das ist? Die Beziehungen der Teile zueinander. Das Gerhard-MarcksHaus zeigt die erste Retrospektive mit Arbeiten aus allen Schaffensphasen des Bildhauers in Deutschland.

Im Jahr 2019 schrieb Kuijer die Textsammlung »Über Skulptur«, die mehrere Kapitel enthält, in denen er Einblick in die Grundlagen der Bildhauerei bietet, aus immer anderen Perspektiven. Er schrieb seine Gedanken auf, um selbst Einblicke zu gewinnen, zu verstehen und zu interpretieren, was unter seinen Händen passiert. Der Inhalt des Buchs steht in engem Zusammenhang mit der Auswahl der Werke für die Ausstellung in Bremen. Im Einzelnen werden 18 große Plastiken und 15 kleinere Arbeiten zu sehen sein, es erscheint ein Katalog mit drei Aufsätzen und einer Bildstrecke der Arbeiten in den Ausstellungsräumen des Gerhard-Marcks-Hauses.

Der Titel der Ausstellung ist gleichzeitig das Motto für das 50-jährige Jubiläum des Museums im September. Die parallel stattfindenden Ausstellungen von Patricia Lambertus – »zweijahrtausendfern« und Ngozi Schommers – »The Way We Mask« sowie Emil Utitz und Gerhard Marcks – »Tsurikrufn« (im Rahmen eines Projekts des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute, AsKI e. V.) zeigen, wie offen wir die Frage beantworten.

Gerhard-Marcks-Haus
Am Wall 208
28195 Bremen
marcks.de

Presse





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