Mit den "Raumklängen" wurde seit 1999 ein Forum geschaffen, das zeitgenössisches Musikschaffen unterstützt, sich aber auch zum Bereich der Installation hin öffnet. Dieses Jahr fiel die Wahl auf den renommierten Kölner Klangkünstler Johannes S. Sistermanns.
Unter dem Titel "INTUITION Raum 2010" ist eine Klanginstallation von Johannes S. Sistermanns zu sehen, in der sowohl der akustische als auch visuelle Raum der alten Kirche St. Martinus neu ausgelotet werden.
Mit handelsüblicher durchsichtiger Stretchfolie ist ein Raum im Raum aufgespannt, auf den der Klang durch kleine Membrane direkt übertragen wird. Anhand eines Klangwandlers wird der Ton zudem auf die Holztreppe, die zur Kanzel führt, geleitet.
Die Folieninstallation fungiert auf diese Weise als akustische wie visuelle Membran, die Durchlässigkeit erlaubt und gleichzeitig einen neuen Hör- und Sehraum eröffnet.
In einer Performance am 13.6. wird von Sistermanns eine Komposition für den Klangraum vorgeführt, die "mit menschlichem Atem, der Dauer des Aus- und Einatems, der Mundhöhle als Resonanzraum einer Klangplatte, Glasflasche, Stimmpfeife und Mundgeräuschen" arbeitet.
Johannes S. Sistermanns studierte an der Musikhochschule Köln u. a. bei Mauricio Kagel und promovierte in Musikwissenschaft. Seit den 80er Jahren arbeitet er als Grenzgänger zwischen Bildender Kunst und Musik, indem er das akustische Potential von Orten und Situationen untersucht. Für seine Klangplastiken überträgt Sistermanns Klänge auf verschiedenste Resonanzkörper wie traditionelle Instrumente, aber auch Bambusblätter, Autokarosserien, Treppenhäuser, Zimmerwände oder Folie.
Öffnungszeiten der Ausstellung
So,13.6. 13-18 Uhr
Do,17.6. 15-18 Uhr
Fr,18.6. 15-18 Uhr
Sa,19.6. 13-18 Uhr
So,20.6. 13-18 Uhr
Alte Kirche St. Martin
Ingendorfer Straße 2/ Friedhof
50259 Pulheim-Stommeln
raumklaenge.de
www.sistermanns.info
Verena Straub
Kataloge/Medien zum Thema:
Johannes S. Sistermanns
Verein Berliner Künstler
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
nüüd.berlin gallery
Max Liebermann Haus
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf