„What Were You Expecting, Mr. Milquetoast, a Plot?“ präsentiert Arbeiten von
Vittorio Brodmann, Calla Henkel & Max Pitegoff, Sanya Kantarovsky, Liz Magic
Laser und Ola Vasiljeva. Die Ausstellung versammelt eine Generation junger
KünstlerInnen, die den Prozess künstlerischer Produktion in den Fokus rücken
und ihre Arbeiten in einem kontingenten Stadium zeigen – offen für Verände
rungen von außen.
Der Ausstellungstitel stammt aus einer Kritik in der „New York Times“ zu einer
Neuinszenierung von Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ (1966) im Jahr
2008. Handke wollte dem Publikum seine eigene Rolle bewusst machen, indem
er die Mechanismen des Theaters offenlegt. „What Were You Expecting, Mr.
Milquetoast, a Plot“ hinterfragt die traditionelle Gruppenausstellung. Anstatt
Kunstwerke in ein vorgegebenes Thema zu zwingen, begreift sich diese Aus
stellung als ein offenes Setting sowohl für die KünstlerInnen als auch das
Publikum.
Vittorio Brodmann betritt die Bühne als Anfänger-Stand-up-Comedian und gibt
dem Publikum Einblicke in die „private, angsterfüllte kleine Hölle“, die auch in
seinen Gemälden präsent ist. Sanya Kantarovsky konfrontiert die Besucher mit
einer Reihe von der Decke hängender theatraler Tafeln, die übergroße Hemden
tragen. Diese dienen als Ausstellungsfläche für seine Gemälde, die darauf wie
Schmuckstücke oder Einstecktücher platziert sind. Sie zeigen Figuren, die im
Begriff sind, etwas zu tun und verweisen damit nicht nur auf den/die KünstlerIn
bei der Arbeit, sondern machen dem/der BesucherIn auch seine/ihre Rolle bei
der Bedeutungsproduktion bewusst. Calla Henkel und Max Pitegoff präsentie
ren verschiedene Unterlagen aus ihrem „shitty archive“. Das Archiv versammelt
weitgehend wertlose Dokumente aufgeladen mit „persönlichem Wert“ aus ihrer
künstlerischen Praxis, ihrem Privatleben, der Bar Times und dem New
Theater, die sie in Berlin betrieben bzw. vor wenigen Monaten eröffnet haben.
Liz Magic Lasers Performance und Videoinstallation „chase“ ist ein Reenact
ment von Bertolt Brechts Stück „Mann ist Mann“. Die Performances wurden in
den Vorräumen New Yorker Banken aufgezeichnet. Die Bankautomaten und
ihre Nutzer werden zu Charakteren und gleichzeitig zum Publikum ihres Stückes.
Ola Vasiljeva wird eine ortsspezifische Installation entwickeln, in der sie skulptu
rale Elemente mit gefundenen und veränderten Objekten, Printmedien und
Poesie kombiniert. Neben einzelnen Arbeiten der vier KünstlerInnen und des
Künstlerduos zeigt „What Were You Expecting, Mr. Milquetoast, a Plot?“ auch
Werke, die durch neue oder bereits bestehende Kollaborationen enstanden sind.
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Lichthof
Uta Pütz
SHIFTED
24.01.–30.03.2014
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Parallel wird unter dem Titel SHIFTED im Lichthof die erste umfangreiche Einzelausstellung von Uta Pütz gezeigt. Die Künstlerin arbeitet vorrangig
in den Medien Skulptur und Fotografie. Ihre Arbeiten entwickelt sie meist aus
Fundstücken, die sie als Skulpturen und Objekte im Raum oder auf Fotografien
inszeniert. Hierfür sammelt sie Materialien und fügt sie zu minimalistischen For
mationen zusammen. Diese stehen wie zufällige Begegnungen im Raum. Einige
Objekte, die sie an die Wand anbringt, wirken wie schwerelos – fast schwebend.
Es ist dieses Spiel mit der Schwerkraft und Balance, das Pütz interessiert. Sie
entwickelt keine komplizierten Konstruktionen, sondern tariert die unterschied
lichen Materialien und Formen, wie beispielsweise Holzlatten, Seile und Kupfer
oder Aluminiumrohre improvisierend miteinander aus. Auch ihre Fotografien prä
sentiert sie auf skulpturale Weise als Prints ungerahmt an der Wand. Für die
Ausstellung im Lichthof hat sie vor Ort neue Arbeiten produziert, die vorgefun
dene Materialien aus den Werkstätten und Lagerräumen des Kunstvereins mit
einschließen.
Uta Pütz studierte Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden
Künste Karlsruhe und schloss ihr Studium 2012 als Meisterschülerin bei
Prof. Meuser ab.
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ÖFFNUNGSZEITEN
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Di bis Fr 11 – 19 Uhr
Sa, So u. Feiertag 11 – 17 Uhr
Badischer Kunstverein
Waldstraße 3
D-76133 Karlsruhe
badischer-kunstverein.de
PM
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Akademie der Künste / Hanseatenweg
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