„Was wir zeigen wollen“ präsentiert generationsübergreifend die Arbeiten von vier Künstler/innen, die im und mit dem Medium Malerei seit vielen Jahrzehnten engagiert und beständig ihrer Arbeit folgen. Viele der gezeigten Arbeiten und Werkkomplexe, die aus den 1960er Jahren bis heute datieren, werden in der Ausstellung erstmalig oder in einer besonderen, bisher ungesehenen Breite präsentiert.
Die ausgewählten künstlerischen Positionen stehen dabei für eine Malerei, in der politische Inhalte, seien sie gesellschaftskritisch, poetisch oder strukturell, transportiert werden: Etel Adnan (*1925 in Beirut), Stefan Hayn (*1965 in Rothenburg ob der Tauber), Bertold Mathes (*1957 in Freiburg) und Sarah Schumann (*1933 in Berlin). Weit entfernt davon, modischen Trends zu folgen, dient Malerei hier – wie die Ausstellung anhand vieler Exponate zeigen wird – auch als Ausdrucksmittel, das über die Produktion auf Leinwand hinausgeht, durch andere Medien ergänzt und in andere Ausdrucksformen wie Text, Film oder die kuratorische Arbeit überführt wird.
Die Ausstellung wird ergänzt um die Arbeiten zweier im Kunstfeld tätiger Dokumentator/innen und Filmemacher/innen: Harun Farocki (*1944 in Neutitschein, Tschechien) und Michaela Melián (*1956 in München) befassen sich hier beide explizit mit der Arbeitsweise und der kuratorischen Tätigkeit von Sarah Schumann.
2. Ausstellung
Studio: Das Serendipitätsprinzip #2
Der Meteorit
Antje Majewski
kuratiert von Sonja Hempel
Die Künstlerin Antje Majewski (*1968 in Marl/Westfalen) beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Herkunft und Bedeutung von Gegenständen, die sie von verschiedenen Reisen mitgebracht hat. Sieben von ihnen wurden in einem imaginären Museum versammelt und bilden den Kern ihrer sogenannten "Gimel-Welt" – einer Welt der Relationen, in der kein Ding unabhängig von einem anderen, kein Mensch unabhängig von der Welt existiert. Ausgehend von dieser Sammlung präsentiert Antje Majewski exemplarisch „den Meteoriten“.
Die Ausstellung im Studio ist ein Reisebericht – elementarer Bestandteil von Antje Majewskis Forschung ist es, sich auf eine zweite Reise zu den Ursprungsorten der Objekte einzulassen und deren Geschichten nachzugehen, um diese "neu zum Sprechen zu bringen". Sie wird den gesamten Prozess der Objekterkundung präsentieren, vom Kauf des Objektes 2005 auf einem Flohmarkt in Beijing, der Begegnung mit der Meteoritenforscherin Lu Ling bis hin zur Reise in das Dorf Yang Wu Sha in Südchina, das einen großen Meteoriten besitzt. Diese Begegnung mit Antje Majewski war für die Dorfbewohner bedeutsam: Sie nutzten das Interesse der Künstlerin als Argument gegenüber der Regierung, nicht umgesiedelt zu werden, sondern die Gegend für den Tourismus zu öffnen.
Die Ausstellung wird sich während der Laufzeit erweitern. Antje Majewski wird erneut in das Dorf Yang Wu Sha reisen und über die Auswirkungen ihres Besuchs für das Dorf berichten.
Heidelberger Kunstverein
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PM
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