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Boris Lurie

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New Sensorium

Exiting from Failures of Modernization

05.03. - 04.09.2016 | ZKM_Lichthof 1+2, EG, Karlsruhe

Die von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Ausstellung New Sensorium. Exiting from Failures of Modernization zeigt vorrangig Werke nicht-westlicher, asiatischer KünstlerInnen. Ihr Schwerpunkt liegt auf neuen sensorischen Erfahrungsbereichen körperlicher und kognitiver Art. Sie weisen auf ein neues Bewusstsein hin, das aus Globalisierung und Digitalisierung erwächst, und setzen sich aktiv mit den engen Verbindungen von virtuellem und tatsächlichem Leben auseinander.

Die japanische Kuratorin Yuko Hasegawa präsentiert im ZKM | Karlsruhe Werke von 16 KünstlerInnen, die Wege in die Zukunft und Auswege aus einer dualistischen Moderne erkunden. New Sensorium nähert sich einem neuen Ökosystem der Medien und des Materiellen: Die Trennung von Subjekt und Objekt wird aufgehoben, indem Phänomene künstlerisch-intuitiv betrachtet und Denken und Handeln ganzheitlich zusammengeführt werden.

Viele der gezeigten KünstlerInnen sind „Digital Natives“, die neue Medien zur Veränderung ihrer Lebenswelten einsetzen: Im digitalen Raum können sie frei agieren und Techniken erproben, die das Überleben in einer von politischen und sozialen Krisen geprägten Welt ermöglichen. So entstehen Empfindungen und Wahrnehmungen mit kritischer und poetischer Kraft, die sich im realen Raum nur selten formen können.

Auswahl der beteiligten KünstlerInnen
Im Rahmen der Ausstellung präsentiert der libanesische Sound-Künstler Tarek Atoui (* 1980 in Beirut, Libanon) zwei neue Musikinstrumente, die sich sowohl an Menschen mit Gehör als auch an ein gehörloses Publikum wenden. Die beiden Instrumente sind Teil von Tarek Atouis fortlaufendem Projekt WITHIN, das im Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit der Gehörlosenschule Al Amal in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) initiiert wurde. Das Projekt wird nicht nur in Karlsruhe, sondern auch in Bergen (Norwegen), Troy (New York) und Berkeley (USA) fortgesetzt. Für jede Station seines Projekts hat Tarek Atoui unterschiedliche Instrumente entwickelt, die zusammen mit Gehörlosen und hörenden Personen unterschiedlichen Alters erprobt und erfahren werden sollen.

In seinen Arbeiten befasst sich Tarek Atoui mit dem Verhältnis des Körpers zum Instrument und setzt in intensiven Körperperformances Komposition, Bewegung und Software- bzw. Hardwareentwicklung miteinander in Verbindung.
2012 nahm Tarek Atoui an der dOCUMENTA (13) in Kassel teil.

Der Tänzer und Schauspieler Mirai Moriyama (* 1984 in Kobe, Japan) hat für die Ausstellung die Performance Upload a New Mind to the Body erarbeitet, die die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt auflöst: Moriyama ist von einer Membran umhüllt, die ein Betriebssystem darstellt. Mit seinen Bewegungen schält er sich aus der Hülle, als ob ein neues Betriebssystem installiert werden würde, das die bestehenden Funktionen nicht unterstützt.
Moriyama wird seine Performance am 16. und 17. März 2016 im Rahmen des Abschlusswochenendes GLOBALE FINALE im ZKM_Medientheater aufführen, im Ausstellungsraum ist die Videoarbeit Upload a New Mind to the Body zu sehen.

Mit großformatigen Installation FORCE visualisiert Kohei Nawa (* 1975 in Osaka, Japan) im Lichthof_2 des ZKM die Gravitationskraft: Schwarzes, zähflüssiges Öl ergießt sich wie Regen auf den Boden in ein tiefschwarzes Becken. Nawa hat in seinem Studio die Viskosität der Flüssigkeit untersucht: Aggregatszustände verschwimmen, Flüssigkeit scheint sich in einen Feststoff zu verwandeln, ein skulpturales Gebilde entsteht.

Daito Manabe (* 1976 in Tokio, Japan), Gründungsmitglied des Gruppe Rhizomatiks Research, hat eigens für die Ausstellung eine großformatige interaktive Installation entwickelt. Sie basiert auf der Arbeit Traders, die die Daten der Tokioter Börse live visualisiert und künstlerisch überformt. Für die neue Installation Chains hat sich der Künstler mit der Kryptowährung „Bitcoin“ auseinandergesetzt. Rhizomatiks Research ist eine 2006 gegründete multidisziplinäre japanische Künstler- und Designergruppe, die sich in Installationen und Performances mit innovativen Technologien auseinandersetzt.

Die britisch-japanische Künstlerin Sputniko! (* 1985 in Tokio, Japan), die 2013 in ihrer Heimat Japan zur „Vogue Woman of the Year“ gewählt und durch ihre viralen Youtube-Videos bekannt wurde, zeigt im ZKM ihre Menstruation Machine. Die spekulative Maschine, die an einen Keuschheitsgürtel erinnert, lässt den Träger alle Facetten der Menstruation am eigenen Leib nachspüren: Elektroden evozieren Bauchschmerzen und ein Tank voll Blut sondert Tropfen ab. Ihre zweite Installation widmet sich Lunar Girl, der ersten Frau auf dem Mond. Ihre Installationen und Videos wurden unter anderem in der Ausstellung Talk to Me, MoMA, New York (2011) und Bunny Smash, Museum of Contemporary Art Tokio (2013) gezeigt. Seit 2013 ist sie Assistenzprofessorin am MIT Media Lab.

Maria Taniguchi (* 1981 in Manila, Philippinen) wurde 2015 mit dem HUGO BOSS CHINA ASIA ART Award for Emerging Asian Artists ausgezeichnet. Ihre großformatigen Gemälde von Ziegelmauern, darunter auch die im ZKM ausgestellte Serie Untitled (Brick Paintings), lehnen wie Architekturelemente in den Galerieräumen: Taniguchi füllt minutiös die auf Leinwänden mit Bleistift gezogenen Gitter mit schwarzer Tusche aus.

Die beteiligten KünstlerInnen
Tarek Atoui (LB) · Rohini Devasher (IN) · Valia Fetisov, Nicolay Spesivtsev, Dzina Zhuk (RU) · Lin Ke (CN) · Tara Kelton (IN) · Nile Koetting (JP) · Mirai Moriyama (JP) · Magdi Mostafa (EG) · Kohei Nawa (JP) · Daito Manabe, Rhizomatiks (JP) Bruce Quek (SG) · Raqs Media Collective (IN) ..Sputniko! (JP) · Shiro Takatani, Dumb Type (JP) · Maria Taniguchi (PH) · Guan Xiao (CN)

Yuko Hasegawa ist Chef-Kuratorin des Museum of Contemporary Art, Tokyo (seit 2006) und Professorin für Kunsttheorie und kuratorische Praxis an der Tama Kunsthochschule in Tokio. Zuvor war sie Chef-Kuratorin und Gründungsdirektorin des 21st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa (1999 – 2006). Hasegawa zeichnete sich verantwortlich für zahlreiche internationale Ausstellungsprojekte. Sie war künstlerische Leiterin der 7. Istanbul Biennale (2001), Kokuratorin der 4. Shanghai Biennale (2002), Kuratorin des Japanischen Pavillon auf der 50. Venedig Biennale (2003), Kokuratorin der 4. Seoul International Media Art Biennale (2006), künstlerische Beraterin der 12. Architektur Biennale in Venedig (2010), Kokuratorin der 29. São Paulo Biennale (2010) und Kuratorin der 11. Sharjah Bienniale (2013).


ZKM | Karlsruhe
Lorenzstraße 19
76135 Karlsruhe
zkm.de

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