Die Ausstellung versammelt Arbeiten der letzten acht Jahre in unterschiedlichen Medien – wie etwa Sound, Zeichnung, Skulptur, Installation, Ready-mades und Film - wobei der Einsatz von Klang als Mittel und Gegenstand inhaltlicher Untersuchung im Zentrum steht. Als Archäologe vergangener und zukünftiger Geschichten arbeitet Andreoni häufig in situ. Durch tiefgreifende Recherche vor Ort bringt er, ähnlich wie bei der Abtragung von Erde und Sand, verborgene Narrative ans Licht und verbindet diese mit Fragestellungen über die Gegenwart und Zukunft. So verknüpft die 2025 realisierte Serie Un tout sans fin (Arabic blue) den Gesang der italienischen Schauspielerin Claudia Cardinale mit Fragen der Unendlichkeit und Verbundenheit, während die Videoarbeit Sometimes (2024) auf die Spur zur einstigen Werkstatt des Malers Théodore Rousseau in Frankreich führt und hierbei Odettas Gesang über Einsamkeit begegnet werden kann. Teilweise fließen auch persönliche Erinnerungen in die Arbeiten ein, wie etwa bei Acqua Alta (2020), das auf ein Paar Schwimmflossen verweist, das Andreoni als Kind in Italien nutzte und Jahre später während seines Studiums in den USA in einem Second-Hand-Laden wiederentdeckte.
Inspiriert von philosophischen Theorien beschäftigt sich Andreoni in seiner Arbeit immer wieder mit dem von Giorgio Agamben formulierten Begriff der Potenzialität, die nicht als bloße Möglichkeit, sondern als die Fähigkeit, etwas auch nicht zu tun, verstanden werden kann. Darüber hinaus verhandelt der Künstler Themen wie Reminiszenz, Spiritualität und Imagination, die sich in der Auseinandersetzung mit religiösen Ritualen und zwischenmenschlichen Beziehungen manifestieren. So eröffnen seine Werke – in einer Zeit von wachsender Distanz und Zweifel – Räume, in denen Verbundenheit neu gedacht werden kann.
#Friedrich Andreoni, #Caspar-David-Friedrich-Zentrum, #Greifswald, #Sound, #Installation, #Skulptur, #Zeichnung, #Film
Caspar-David-Friedrich-Zentrum
Lange Straße 57
17489 Greifswald
www.caspar-david-friedrich-gesellschaft.de
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Friedrich Andreoni
Studio Hanniball
Meinblau Projektraum
neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)
Kommunale Galerie Berlin
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.