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Else Mögelin. Ich wollte, gegen alle Hindernisse, weben

2.12.23 - 3.3.24 | Dieselkraftwerk Cottbus

Else Mögelins (1887 Berlin - 1982 Kiel) künstlerische Stationen und Lehraufträge umfassten einige der einflussreichsten Institutionen des 20. Jahrhunderts. Sie wuchs in einer gutbürgerlichen Familie holländischer Weber und Tuchfabrikanten in Berlin-Charlottenburg auf. An der Königlichen Kunstschule zu Berlin wurde sie zur Kunsterzieherin ausgebildet und als solche an diversen Schulen angestellt. Etwa zeitgleich besuchte Mögelin einen Abendkurs für Dekorateure und schuf nebenbei erste malerische und grafische Werke, mit denen sie in den Ausstellungen der Berliner Sezession vertreten war. Mit der Gründung des Weimarer Bauhauses wurde Mögelin Schülerin bei den Malern Itten und Klee, anschließend dem Bildhauer Gerhard Marcks und entschied sich dann endgültig für die Weberei. 1924 machte sie sich als Stoff- und Bildweberin in der Künstlersiedlung Gildenhall bei Neuruppin selbstständig und verblieb dort bis 1927, als sie einem Ruf zur Leiterin der Textilklasse an die Werkschule für gestaltende Arbeit in Stettin folgte. Trotz aller Behinderungen während der NS-Zeit – viele ihrer von Museen angekauften frühen Arbeiten fielen meist der „Reinigung von entarteter Kunst“ zum Opfer – webte die Künstlerin während der dreißiger Jahre einige ihrer größten Bildteppiche. Mit Kriegsende verlor Mögelin nicht nur ihren Lehrauftrag in Stettin, sondern auch fast alle ihre dort geschaffenen Werke. Im Herbst 1945 wurde sie zur Leiterin der Webklasse an die Hamburger Hochschule für bildende Künste berufen, wo die meisten der noch erhaltenen Bildbehänge entstanden und sie bis 1952, dem Jahr ihrer Pensionierung, verblieb. Else Mögelin starb am 31. Dezember 1982 in Kiel.

Stilistisch ist die Künstlerin kaum zu fassen, changiert sie doch virtuos zwischen Expressionismus und Realismus, Symbolismus und naiver Kunst. Mit einer ungebrochenen Leidenschaft bildete die Künstlerin Pflanzen und Tiere ab. Ziehende Vögel, grasende Pferde und Muttertiere in friedvoller Koexistenz malte und webte sie seit den frühen 1920er Jahren. Reisen nach Israel, Norwegen und Griechenland inspirierten sie zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft und deren kulturell bedingte Nutzung durch den Menschen. In Verbindung mit ihren Darstellungen ausgewählter biblischer Erzählungen und der Verarbeitung persönlicher Erlebnisse wie Trauer, Abschied und Hoffnung offenbart ihr Œuvre eine Form der (Natur-)Spiritualität, die angesichts aktueller Krisen angenehm heilsam und ermahnend zugleich erscheinen.

Trotz ihres umfänglichen Werks aus insgesamt acht Jahrzehnten, das sowohl Textil- und Gebrauchskunst als auch Malerei und Grafik umfasst, ist das Schaffen der Künstlerin Else Mögelin bislang nicht eingehend gewürdigt worden. Mit der Einzelausstellung Else Mögelin. Ich wollte, gegen alle Hindernisse, weben widmet sich das BLMK nun anhand von 110 Arbeiten ihrem textilen und malerischen Werk.

Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK)
Dieselkraftwerk Uferstraße/Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus
www.blmk.de

Presse





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