Wenn die neue Architektur in Deutschland etwas vom Zeitgeist widerspiegelt, wenn sie - frei nach Friedrich Nietzsche - eine Architektur nach neuer deutscher Seelenart sein sollte, dann zeigt die hier vorgestellte Auswahl vor allem eines: Wir sind endgültig in eine Epoche ohne »große Erzählungen« (Jean-François Lyotard) eingetreten. Die neue deutsche Architektur lässt sich in keine formalen oder programmatischen Schemata pressen, Schulen, Tendenzen oder klaren Traditionslinien zuordnen. Diese »Unübersichtlichkeit« (Jürgen Habermas) ist nicht nur Ausdruck eines Abschieds von den großen Ideologien, sondern ebenso Ausdruck einer spezifisch erhöhten kulturellen Sensibilität. Moderat, nicht auftrumpfend, selbstbewusst nachdenklich, undogmatisch: Die neue deutsche Architektur ist eine Architektur der selbstkritischen, der Reflexiven Moderne.
Die Publikation zur Ausstellung zeichnet ein umfassendes Porträt der zeitgenössischen Architektur in Deutschland: 25 aktuelle Bauten und Projekte deutscher Architekten aus dem Zeitraum von 1990 bis heute werden kurz und prägnant beschrieben; profunde Texte zu zehn ausgewählten Architekturbüros geben einen Überblick über die wichtigsten architektonischen Strömungen, die seit 1975 in Deutschland prägend waren. (Englische Ausgabe erhältlich ISBN 3- 7757-1194-5)
Neue Deutsche Architektur
Eine Reflexive Moderne
Hrsg. Ullrich Schwarz im Auftrag der Hamburgischen Architektenkammer. Texte von Wolfgang Kil, Gert Kähler, Wolfgang Pehnt, Hanno Rauterberg, Olaf Winkler u.a..
Deutsch
376 S., 563 Abb., davon 191 farbig, 215 in Duplex,
24 x 30 cm, gebunden mit Schutzumschlag
Ca. EUR 49,80, sFr 87,-
ISBN 3-7757-1193-7
Erscheinungstermin Juli 2002
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