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Boris Lurie

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Christoph M. Gais. Bilderwelten von 1990 bis heute

01.09. – 26.11.2023 | Museum Küppersmühle, Duisburg

Zum ersten Mal seit 30 Jahren wird mit dieser Ausstellung das Werk von Christoph M. Gais (*1951 in Stuttgart) in einem deutschen Museum gezeigt. Das Museum Küppersmühle präsentiert die Sammlung Ströher, die neben vielen anderen Werken auch über einen umfangreichen geschlossenen Bestand an Werken von Christoph M. Gais verfügt. Mit seiner Sonderrolle als gegenstandsloser Zeitgenosse der „Neuen Wilden“ der 1980er-Jahre, der ausgehend von der Malerei des Deutschen Informel seinen eigenen Stil entwickelt hat, ist er ein charakteristischer Repräsentant der Sammlung. Das Werk von Christoph M. Gais markiert eine wesentliche Position in der zeitgenössischen Kunst.

Gais praktiziert eine Malerei, die ihren Schwerpunkt auf die Materialität der Farbe legt und mit ihren großen Formaten, auf denen sich Felder naturbezogener Farbtöne und ornamental gegliederter Oberflächen erstrecken, starke emotionale Eindrücke hervorruft. Seine Bilder sind entschieden zweidimensional, sie täuschen keine räumlichen Wirkungen hervor, sondern überzeugen durch die Wahrhaftigkeit und Präsenz, mit der die Materialien vor Augen gestellt werden. Gais lebt seit Anfang der 1990er-Jahre in Orvieto, einer kleinen Ortschaft im Südwesten von Umbrien nördlich von Rom. Er bewohnt dort einen Bauernhof, und diese ländliche Umgebung hat ihre sichtbaren Spuren in der Malerei hinterlassen. Die Farben und das Licht seiner Gemälde haben einen mediterranen Charakter bekommen, der in seinem noch in Deutschland entstandenen Frühwerk mit seiner dunkleren und härteren Farbigkeit noch nicht vorhanden war.

In der Ausstellung werden Arbeiten seit 1990 gezeigt. Im Zusammenhang betrachtet, verdeutlichen sie eine Entwicklung in Gais‘ Werk, die sich langsam in Richtung einer stärkeren Ausstrahlung von Ruhe und Abgeklärtheit bewegt hat. Ein deutlicher Schnitt lässt sich als Folge der Corona-Pandemie und der mit ihr einhergehenden Isolation erkennen: Maskenhafte Gesichter tauchen in den jüngsten Bildern auf, die Kompositionen weisen eine transparente Überlagerungen auf. Eine Werkgruppe besteht aus Gemälden, vor die ebenfalls bemalte Glasscheiben gesetzt sind, was die Schichtung der Oberflächen besonders klar veranschaulicht.

Die Ausstellung wird von Thomas Huber kuratiert, der selbst Maler ist und in seinem Essay für den Katalog der Ausstellung darauf hinweist, dass die ersten Museumsdirektoren Künstler waren. Er leitet daraus das Privileg ab, als Kurator für einen Malerfreund in Erscheinung zu treten: „Warum aber sollte man nicht ab und zu die Verantwortung für eine Ausstellung den Künstlern wieder selbst überlassen? Zusammen mit Christoph Gais habe ich diese Ausstellung erarbeitet.

Zwei Künstler haben eigenverantwortlich die Präsentation der Werke organisiert. Basis der Zusammenarbeit ist die verbindende Erfahrung des Kunstmachens. Die künstlerische Praxis wird von der Intuition bestimmt, von Ahnungen, von Eindrücken.“ (Thomas Huber) Die Ausstellung ist somit auch das Ergebnis eines Dialogs zwischen Künstlern. Beide waren sich einig darüber, ihr Verhältnis zu anderer Kunst – von Kollegen aus anderen Kulturen und Traditionen – zu präsentieren.

Christoph M. Gais sammelt seit mehreren Jahrzehnten Kunstwerke aus Asien und Afrika. Ein Raum der Ausstellung stellt afrikanische Figuren den Gemälden von Gais gegenüber. In seinem Essay schreibt Huber: „Bemerkenswert ist, dass Gais die Skulpturen auf besondere Sockel gestellt hat. Es sind keine neutralen Holzkisten, wie wir sie aus den Museen kennen, sondern vorgefundene Schemel, Stühle und Hocker mit deutlichen Gebrauchsspuren, die Gais auf Flohmärkten oder dem Sperrmüll gefunden hat. Die Wahl dieser Sockel ist Zeichen der künstlerischen Annäherung an die Skulpturen, es ist die freundliche Vereinnahmung fremder Kunstwerke. “ (Thomas Huber)

Die Gemälde werden zur Bühne der Figuren, es findet ein Austausch statt, in dem Werke von Künstlern einander gegenüberstehen, deren ästhetische Ansprüche gleich hoch sind. Huber schreibt überzeugend davon, dass sich „Gemälde und Skulpturen gegenseitig zum Geschenk machen“.

Die Ausstellung stellt einen Künstler vor, dessen Werke in einer Zeit, in der Kunst verstärkt über ihre soziopolitischen Themen definiert wird, den Blick auf die authentische Kraft einer Formensprache lenken. Diese speist sich aus der reichen Tradition der Kunst unserer Welt wie auch aus der natürlichen Lebenswelt des Malers.

MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
Philosophenweg 55 | 47051 Duisburg
www.museum-kueppersmuehle.de

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Christoph M. Gais:


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