GiebichenSteinPreis in der Kategorie Engagiertestes Anliegen für das Bachelorprojekt „Kleine Patienten“ von Claudia Stange, Studienrichtung Spiel- und Lerndesign; Foto: Matthias Ritzmann
Gestern Abend wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zum Akademischen Studienjahr 2012/2013 im Großen Saal des Volksparks Halle die Preisträger im Wettbewerb um den GiebichenStein Designpreis 2012 bekannt gegeben.
Das Anliegen
Der GiebichenStein Designpreis hat das Ziel, nach innen wie nach außen die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten des Designs zu fördern. Er möchte dazu beitragen, die Debatte über Arbeiten zu intensivieren und den Dialog über unterschiedliche Positionen zu beflügeln. Mit dem GiebichenStein Designpreis ist außerdem die Initiative verbunden, ausgewählte Arbeiten und Projekte strukturiert für das Archiv der BURG als Zeitzeugnisse zu dokumentieren.
Ein Wettbewerb in zwei Stufen
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle hat dazu in Zusammenarbeit mit ihrem Freundes- und Förderkreis für Studierende aus dem Fachbereich Design in diesem Jahr erstmals einen zweistufigen Wettbewerb um den GiebichenStein Designpreis ausgelobt.
GiebichenStein Designpreis 2012: die glücklichen Preisträger; Foto: Matthias Ritzmann
Die Studierenden konnten sich mit ihren Projekten, die sie im Rahmen der Jahresausstellung der Hochschule im Juli zeigten, in folgenden Kategorien bewerben:
• Beste Kommunikation
• Beste Idee/bestes Konzept
• Bestes Projektgruppenergebnis
• Engagiertestes Anliegen
In der ersten Stufe begutachteten verschiedene Auswahlkommission der Hochschule die Arbeiten der Studenten und nominierten 20 Studienprojekte für die Auszeichnung mit einem der GiebichenStein Designpreise, die vom Freundes- und Förderkreis mit jeweils 500 € dotiert wurden.
In der zweiten Stufe wählte eine externe Jury aus dem Konvolut der Nominierungen die Preisträger in den vier Sparten. Der Jury gehörten an: Mareike Gast (Produktdesignerin und Materialexpertin, Frankfurt/Main), Prof. Alessio Leonardi (Kommunikationsdesigner, Hildesheim/Berlin), Heike Philipp (Keramikdesignerin, Hof/Selb), Uta Puhlfürst (Modedesignerin, Magdeburg) und Karim Sabano (Innenarchitekt und Ausstellungsgestalter, Erfurt/Frankfurt)
Der Freundes- und Förderkreis der Hochschule vergab zudem den „GiebichenStein der Freunde“ und gab damit zugleich aus dem Blickwinkel der interessierten Öffentlichkeit ein Votum ab.
Die Preisträger der GiebichenStein Designpreise 2012
In der Kategorie Engagiertestes Anliegen siegte das Bachelorprojekt „Kleine Patienten“ von Claudia Stange, Studienrichtung Spiel- und Lerndesign, betreut von Prof. Karin Schmidt-Ruhland und Birthe Mlynczak.
Die Jury lobte die hohe Qualität und die innovative und originelle Umsetzung der für logopädische Zwecke entwickelten Handpuppen, die Claudia Stange bis zur Produktreife führte: „Wir finden hier Design von seiner besten Seite: als Schnittstelle zwischen spielerischem, therapeutischen und formal erfreulichem Produkt, das eine Nische füllt, die notwendig, sinnvoll und unbesetzt ist.“
GiebichenSteinPreis in der Kategorie Beste Gruppenarbeit für „Some Conference 2012. Remix_Ideen entstehen“ von Marcus Blättermann, Colette Dörrwand, Markus Lange, Patrick Müßiggang und Margret Wolff, Bachelor- und Masterstudenten in der Studiengang Kommunikationsdesign; Foto: Matthias Ritzmann
In der Kategorie Beste Gruppenarbeit siegte „Some Conference 2012. Remix_Ideen entstehen“ von Marcus Blättermann, Colette Dörrwand, Markus Lange, Patrick Müßiggang und Margret Wolff, Bachelor- und Masterstudenten in der Studiengang Kommunikationsdesign, betreut von Prof. Sven Voelker.
Die Jury lobte die anspruchsvolle inhaltliche Ausrichtung der Konferenz, die professionelle Vorbereitung und Durchführung sowie die überzeugende Gestaltung der Some Conference 2012. Bemerkenswert sei zudem, „dass das Projektteam auch nach der Konferenz noch die Energie hatte, eine sehr gute, auf den Punkt gebrachte Dokumentation zu erstellen – übersichtlich und ansprechend gestaltet wie die gesamte Veranstaltung.“
GiebichenSteinPreis in der Kategorie Beste Kommunikation für das Projekt „Fass mich an, ich bin krank“ von Henry Kocina, Studiengang Kommunikationsdesign; Foto: Matthias Ritzmann
In der Kategorie Beste Kommunikation siegte das Projekt „Fass mich an, ich bin krank“ von Henry Kocina, Studiengang Kommunikationsdesign, betreut von Prof. Anna Berkenbusch.
Der Form nach begegnen sich in den großformatigen Arbeiten von Henry Kocina Demonstrationstransparent und Werbebanner. „Die Inszenierung des Wortes als Bild im Raum“, so das Urteil der Jury, „ist extrem wirkungsvoll, sowohl wegen der Größe und Farbigkeit der Buchstaben, als auch dank der vibrierenden Linien und der Unregelmäßigkeit der Formen. Das Unperfekte des Handgemachten überträgt sich auf die dargestellte Botschaft und bewirkt Glaubwürdigkeit“. Die Jury befand, „dass diese Arbeit eine Art Grundlagenforschung“ sei, „die die Möglichkeiten der individuellen Kommunikation im digitalen Zeitalter hinterfragt und gleichzeitig eine ganz persönliche Antwort darauf liefert.“
GiebichenSteinPreis in der Kategorie Beste Idee / bestes Konzept sowie GiebichenStein Designpreis der Freunde für das Masterprojekt „Analog grüßt Digital“ von Thomas Wagner, Masterstudiengang Design of Playing and Learning; Foto: Matthias Ritzmann
In der Kategorie Beste Idee / bestes Konzept siegte das Masterprojekt „Analog grüßt Digital“ von Thomas Wagner, Masterstudiengang Design of Playing and Learning, betreut von Prof. Karin Schmidt-Ruhland und Birthe Mlynczak.
„Analog grüßt Digital“ verbindet auf intelligente Weise digitale und analoge Elemente des Spielens: „Die Arbeit zeigt auf überzeugende Weise, dass sich analoges und digitales Spielen trotz des dominierenden Stellenwertes von Konsolenspielen nicht ausschließen müssen. Das Konzept vereint beides auf verblüffende Weise miteinander.“
Für Thomas Wagners Masterprojekt „Analog grüßt Digital“ entschied sich auch der Freundes- und Förderkreises, der befand, dass damit das Thema „Basteln“ eine neue und aktuelle Dimension erhält. Thomas Wagner erhielt deshalb auch den GiebichenStein Designpreis der Freunde.
Die Trophäe
des GiebichenStein Designpreises ist ein wirklicher „Giebichenstein“: Es ist ein Stein aus Porphyr, jenem Vulkangestein, auf dem die Burg Giebichenstein erbaut wurde. Die Trophäe selbst entstand im Rahmen eines Studienprojekts im Grundlagenfach „Material Objekt Form“ und setzte sich gegen 93 andere Entwürfe für einen „Giebichensteinpreis“ durch.
Der Giebichenstein Designpreis im Stadtmuseum Halle
Der Wettbewerb um den GiebichenStein Designpreis soll künftig jährlich ausgeschrieben werden. Eine besonders wertvolle Unterstützung kommt seitens des sich neu formierenden Stadtmuseums Halle: Die nominierten Arbeiten werden dort präsent sein – als interaktive Referenz der Themen und Inhalte, die im Fachbereich Design der halleschen Kunsthochschule in Studium und Lehre gegenwärtig sind.
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Neuwerk 7
06108 Halle (Saale)
burg-halle.de
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