Der Künstler und Grafiker Hendrik Nicolaas Werkman war eine der herausragenden Persönlichkeiten der niederländischen Avantgarde. In seinem Heimatland gilt er als einer der Wegbereiter der Moderne und Protagonist auf dem Feld experimenteller Druckgrafik.
Werkman begann seinen Weg um 1900, zunächst als Druckerlehrling und Journalist. 1908 gründete er in Groningen seine eigene Druckerei. Als Drucker arbeitete Werkman sehr experimentell, seine typografisch eigenwilligen Drucke bilden den Kern seines Œuvres. Später erweiterte er seine Ausdrucksmittel um Schablonen-, Stempel- und Walztechniken.
Die Zeitschrift The Next Call, die Werkman ab 1926 herausgab, bot ihm ein internationales Podium für seine Kunst. Gerade in den 1920er und 1930er-Jahren waren Künstler-Zeitschriften ein wichtiges Medium zur internationalen Verbreitung der Avantgarde-Bewegungen. So wurden auch Theo van Doesburg und El Lissitzky auf Werkman aufmerksam.
Am 10. April 1945, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde Werkman von den deutschen Besatzern erschossen. Die Umstände seines Todes konnten nie geklärt werden.
Anerkennung und Popularität bei einem breiteren Publikum und außerhalb der europäischen Avantgarde-Bewegungen wurden Werkman erst nach seinem Tode zuteil. Bereits im November 1945 organisierte das Stedelijk Museum Amsterdam die erste Werkman-Retrospektive.
In Deutschland wurde Werkman in den 1960er-Jahren bekannt. HAP Grieshaber, einer der wichtigsten Grafiker der Nachkriegszeit, initiierte mehrere Ausstellungen und Publikationen. Neben Einzelausstellungen war Werkman 1964 auf der documenta III vertreten, ebenso in der 15. Europarat-Ausstellung Tendenzen der zwanziger Jahre 1977 in Berlin.
Die Schau im Staatlichen Museum Schwerin fokussiert Werkmans druckgrafische Arbeiten und gibt Einblicke in die Rezeption seines Werks in der deutschen Kunst nach 1945. Eine kleine Druckerei in der Ausstellung ermöglicht den Besuchern, unter Anleitung eigene Druckwerke herzustellen – inspiriert von den sie umgebenden Drucken Werkmans.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Groninger Museum und dem Museum Spendhaus in Reutlingen. Ein umfangreicher Katalog begleitet die Schau.
Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern
Staatliches Museum Schwerin
Alter Garten 3 • 19055 Schwerin
T 0385 – 588 47-222
www.museum-schwerin.de
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Öffnungszeiten
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Rendezvous Do 18 – 20 Uhr
Führungsanmeldung
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